Verrückte Idee perfekt umgesetzt

Sein Aus als Alpinfahrer war für David Meier der Beginn einer neuen Karriere.
gargellen Ex-Alpin-Weltcupfahrer Daniel Meier (30) gerät ins Schwärmen, wenn er über seinen Cousin David Meier spricht. „Er ist absolut talentiert, und ein wenig verrückt“, erzählt er mit einem leichten Grinsen. Mit zweieinhalb Jahren, so fällt ihm der eben Angesprochene ins Wort, sei er erstmals auf Skiern gestanden. Natürlich wollte er seinem Cousin, der heute als Trainer im Schweizer Verband arbeitet, nacheifern. „Ich wollte Weltcuprennen gewinnen“, blickt er zurück. Doch während Lukas Feuerstein oder ein Joshua Sturm („Mein Jahrgang“) heute im Weltcup unterwegs sind, pendelt der Nofler zwischen Ski und Fahrrad – und verbindet beide Sportarten mit waghalsigen Sprüngen.
Inzwischen hat der 22-Jährige einen spektakulären, weltweit einmaligen Videodreh veröffentlicht und dafür auch erste Sponsoren wie Head, Aleck oder „Vo Üs“ gewonnen. „Flip the Gates“ heißt das Projekt, das einst im Kopf von David Meier entstanden ist und im Spätwinter 2023 in Gargellen umgesetzt wurde. „Vor etwa vier Jahren hatte ich die Idee, und seither habe ich an der Umsetzung gearbeitet und Sponsoren für die Umsetzung gesucht. Mit der Unterstützung der Bergbahnen und der Hilfe von vielen Kollegen ist dann ein Kurs entstanden, bei dem er seine Sprungqualitäten voll ausleben konnte.
Weitere Projekte schon im Kopf
Ob beim Trampolinspringen oder im Sommer auf dem Rad, David Meier sucht die Herausforderung, übt Saltos vorwärts und rückwärts. Im Video schließlich schaut alles so leicht aus. „Wir haben schon ein paar Drehs gebraucht“, schmunzelt er. Es musste alles passen, vor allem der richtige Abstand. Etwa nach dem Doppel-Rückwärtssalto wieder in die Tore zu finden.
Jetzt, da alles im Kasten ist, spricht Meier schon über weitere Projekte. Er liebt es, Grenzen zu sprengen. Andererseits ist er ein akribischer Planer. Eine Idee, die in seinem Kopf entsteht, wird auf dem Reißbrett nachgezeichnet und gelangt erst dann in die Umsetzungsphase. Dazu gehört für ihn sowohl körperliche Fitness als auch Akrobatik – sowohl auf dem Rad als auch auf Skiern. So gehört für ihn das Training auf Indoor-Schanzen mit Airbag-Landungen zum Sportler-Alltag. Dabei ist der Rathaus-Angestellte noch reiner Amateur.
Und die Zukunft? Die Freeride World Tour reizt ihn ebenso wie die Red Bull Rampage. Für Erstere müsste er Qualifier fahren, für Zweiteres, ein Freeride-Mountainbike-Wettbewerb in Virgin/Utah, erhalten die Teilnehmer spezielle Einladungen. All das reizt den Vorarlberger, der nun mit einer speziellen Slalomfahrt in den sozialen Netzwerken für Furore sorgt. cha
„Das nächste Projekt? Ski und Fahrrad mischen und Ähnlichkeiten herausstreichen.“
