Das Ende der Energie
Vor zwei Wochen hatte ich in diesem Rahmen eine Entscheidung von Austria Lustenau gefordert, sich entweder langfristig zu Trainer Markus Mader zu bekennen oder sich von ihm zu trennen. Der Treueschwur blieb aus, deshalb ist die jetzige Entlassung der richtige Schritt. Mader hat unzweifelhaft Großartiges in Lustenau geleistet. Wer beim Aufstieg in Horn, der folgenden Party im Reichshofstadion gegen die Young Violets oder den Derbyerfolgen dabei war, hat, die Energie erlebt, die Mader der Austria verliehen hat und gesehen, mit welchem Genuss der 55-Jährige für die Grün-Weißen an der Linie gestanden ist. Doch die Zeiten ändern sich, von Energie war in den vergangenen Spielen maximal in Ansätzen etwas zu sehen. Denn der Trainer hat den Rückhalt in Teilen des Vereins und – noch viel schlimmer – im Großteil der Mannschaft verloren. Weiterwurschteln bis zu einer Trennung in der Winterpause wären für alle Seiten nur verlorene Wochen gewesen. Die Entscheidung mag für Verein und Trainer im Moment schmerzhaft und emotional sein, für beide Seiten ist es aber auch die Chance auf etwas Neues. Die Austria hofft auf den Trainereffekt, bei Mader sollten sich ob der zuvor aufgezählten Sternstunden bald andere Vereine ihr Interesse deponieren.
Johannes Emerich
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