Lokalmatador Paris siegt in der Heim-Abfahrt

Sport / 16.12.2023 • 14:22 Uhr
Dominik Paris dominierte die zweite Abfahrt in Gröden. <span class="copyright">Gepa</span>
Dominik Paris dominierte die zweite Abfahrt in Gröden. Gepa

Südtiroler gewann die zweite Abfahrt von Gröden und jubelte damit über seinen ersten Erfolg seit 5. März 2022 in Kvitfjell sowie den insgesamt 22.

St. Christina/Gröden Dominik Paris hat seine alpine Ski-Weltcup-Sieg-Durststrecke ausgerechnet vor Heimpublikum beendet. Der Südtiroler gewann in seiner Heimat mit einer Zeit von 1:59,84 Minuten. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde (+0,44 Sekunden) und der US-Amerikaner Bryce Bennett (0,60) landeten dahinter. Marco Schwarz wurde als bester Österreicher Neunter (0,95).

“Vergangene Saison war ich schon ein bisschen verzweifelt. Ich habe heute probiert normal Ski zu fahren, wie ich es kann, ohne zu übertreiben. Es ist mir alles gut gelungen”.

Dominik Paris, Skirennläufer
Riesenjubel im Zielraum von Dominik Paris. <span class="copyright">AP</span>
Riesenjubel im Zielraum von Dominik Paris. AP

Wertvolle Punkte für Schwarz

Der 28-jährige Kärntner sammelte damit auch wertvolle Punkte im Gesamt-Weltcup, verlor kaum an Boden auf den führenden Schweizer Marco Odermatt, der unmittelbar davor geteilter Siebenter wurde. Für die restlichen ÖSV-Athleten verlief der Bewerb alles andere als erfreulich. Freitag-Super-G-Sieger Vincent Kriechmayr musste sich mit Rang 14 (1,31) begnügen, der tags zuvor noch zweitplatzierte Daniel Hemetsberger wurde 20. (1,63). Dazwischen konnte sich Otmar Striedinger als drittbester Österreicher auf Platz 17 (1,60) klassieren.

Marco Schwarz holte vor allem im zweiten Teilstück der Abfahrt viel Zeit auf. <span class="copyright">Gepa</span>
Marco Schwarz holte vor allem im zweiten Teilstück der Abfahrt viel Zeit auf. Gepa

Paris legte mit Startnummer zwölf die Bestzeit hin und stand nach einer enttäuschenden Saison 2022/23 wieder einmal ganz oben. “Vergangene Saison war ich schon ein bisschen verzweifelt. Ich habe heute probiert normal Ski zu fahren, wie ich es kann, ohne zu übertreiben. Es ist mir alles gut gelungen. Dass es genau da funktioniert, hätte ich nicht gedacht”, sagte der 34-Jährige im ORF-Interview. Vor allem da es am Donnerstag auf verkürzter Strecke nur zu Rang elf und im Super-G gar nur zu Platz 55 gereicht hatte.

Paris’ 18. Weltcup-Sieg in der Abfahrt war der erste in Gröden. Dort hatte als Italiener zuletzt Kristian Ghedina 2001 triumphiert. “Der heutige Tag ist natürlich was Besonderes, mir sind mehrere Steine von den Schultern gefallen”, betonte der Tagesschnellste. Kilde wurde wie am Donnerstag, wo ihm nur 0,03 Sekunden auf Bennett gefehlt hatten, Zweiter und das nach einem völlig verpatzten Super-G-Auftritt außerhalb der Punkteränge. “Heute hat es wieder gepasst, es war okay”, sagte der Norweger. In der Ciaslat habe er ein paar Fehler gehabt, dabei den Sieg vergeben.

Marco Schwarz. <span class="copyright">gepa</span>
Marco Schwarz. gepa

Schwarz hingegen traf diesen wichtigen Teilbereich der Strecke gut und konnte sich damit gegenüber Donnerstag (40.) klar verbessern. “Es war eine deutliche Steigerung, das war sehr gut”, sagte der ÖSV-Allrounder. Natürlich gebe es noch Luft nach oben, könne er noch einiges lernen in den Abfahrten. “Man braucht da vor allem Erfahrung.” Das erste Speed-Wochenende, an dem er auch Fünfter im Super-G war, bezeichnete er als “im Großen und Ganzen ganz gut”.

“Der Super-G war gut, die zwei Abfahrten habe ich vergeigt, das ist schon bitter.”

Vincent Kriechmayr, Skirennläufer
Vincent Kriechmayr war nicht zufrieden. <span class="copyright">Reuters</span>
Vincent Kriechmayr war nicht zufrieden. Reuters

Kriechmayr zog ein “sehr zweiteiliges” Resümee. “Der Super-G war gut, die zwei Abfahrten habe ich vergeigt, das ist schon bitter.” Nach dem Highlight folgte wieder ein Dämpfer. “Ich bin vor dem Flachen oben zu weit geworden, habe das Tempo nicht mitgenommen und wollte in der Ciaslat-Einfahrt eine Spur zu viel. Das Tempo, das dir da abgeht, summiert sich. Einziger Trost ist, dass ich diesmal weiß, wo ich die Zeit verloren habe”, verlautete der Oberösterreicher. Für eine Spitzenplatzierung sei es “einfach zu wenig” gewesen.

Für Hemetsberger lief es noch schlechter, er sprach von einem “wieder einmal katastrophalen Abfahrtstag” auf der Saslong. “Ich glaube, dass ich besser Ski fahre, als ich Zeiten runterlege, da in der Abfahrt”, wirkte der 32-Jährige etwas ratlos. Zeit zum Durchschnaufen bleibt für viele Athleten keine, bereits am Sonntag und Montag geht es in Alta Badia mit Riesentorläufen weiter. “Die Umstellung auf den Riesentorlaufschwung ist nicht so groß”, meinte Schwarz.