Einen Wunsch hat Heraf frei

Austria Lustenau und SW Bregenz bestätigen offiziell den Wechsel des Trainers.
Lustenau, Bregenz Es dauerte gut 24 Stunden, dann waren sich auch die beiden Vereine SW Bregenz und Austria Lustenau einig über den Wechsel von Trainer Andreas Heraf vom Zweitligisten zum Bundesliga-Schlusslicht. „Wir sind dem Wunsch von Heraf entgegengekommen und haben uns mit der Austria geeinigt. Über die Modalitäten wurde Stillschweigen vereinbart“, war aus dem Lager der Bregenzer zu hören. Der Dritte der zweiten Liga steht damit plötzlich ohne Trainer da und muss sich auf die Suche nach einem Nachfolger machen.
Die pragmatische Lösung
In Lustenau freut man sich auf die Rückkehr des 56-Jährigen nach 18 Jahren und baut in der Presseaussendung zur Trainerverpflichtung an Herafs außergewöhnliche Serie in Grün-Weiß. „Heraf ist als Lustenau-Coach in Meisterschaftsspielen in mehr als zwei Jahren noch ohne Heimniederlage“, schreiben die Lustenauer. Allerdings muss Heraf nun nicht mehr im Reichshofstadion abliefern, sondern in der neuen temporären Heimat der Austria, im Bregenzer ImmoAgentur-Stadion. Doch auch am Bodensee kann sich die Statistik Herafs sehen lassen, in neun Heimspielen mit SW Bregenz setzte es für den ehemaligen ÖFB-Junioren-Coach nur eine Niederlage.
„Andi hat schon mehrfach bewiesen, dass er Mannschaften auch in schwierigen Situationen schnell stabilisieren und mit pragmatischem Fußball zu guten Ergebnissen führen kann“, beschreibt Sportkoordinator Alexander Schneider die Vorzüge des neuen Trainers und liefert damit Einblick in das Profil der Trainersuche. Ein Feuerwehrmann sollte es sein, der von sich und der Aufgabe voll überzeugt ist und dies in der Vergangenheit auch schon unter Beweis gestellt hat. Folgerichtig gilt der Vertrag des bisherigen Bregenz-Trainers bei den Grün-Weißen nur bis zum Saisonende, über etwaige Verlängerungen werde erst nach der Saison gesprochen.
Co-Trainer wird kommen
„Auch wenn es mit dem Blick auf die Tabelle als eine große Herausforderung erscheint, haben wir den Klassenerhalt in der eigenen Hand, und ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass wir dieses Ziel zum Saisonende auch erreichen werden“, lässt sich Heraf zitieren, der aktuell noch im Urlaub in Thailand weilt. Der Wiener darf sich einen Co-Trainer nach seinem Gusto aussuchen, der ihn beim Vorhaben Klassenerhalt unterstützt. Bei den Kaderadaptionen nach dem verkorksten Herbst hat der neue Coach ebenfalls ein Mitspracherecht.
Die offizielle Vorstellung des neuen Austria-Trainers erfolgt erst nach der Rückkehr des Wieners aus dem Urlaub, Trainingsbeginn ist unverändert am 4. Jänner, neun Tage später bestreitet die Elf ein Testspiel gegen den zweiten Kooperationsverein FC Biel-Bienne in der Schweiz.
Bregenz auf der Suche
Während in Lustenau nun die entscheidende Personalentscheidung gefallen ist, geht in Bregenz die Suche erst los. „Aktuell haben wir 25 Trainerbewerbungen über Berater reinbekommen. Bregenz scheint doch keine schlechte Adresse zu sein“, konstatiert Fricke. Der Zweitligist will den Nachfolger für Heraf, der ein Jahr in der Festspielstadt tätig war, spätestens zum Trainingsauftakt am 8. Jänner präsentieren. Ein möglicher Kandidat ist Herafs Vorgänger in Lustenau, Markus Mader. Als Spieler hat der 55-Jährige bei SW Bregenz seine Karriere begonnen.
„Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass wir dieses Ziel zum Saisonende erreichen werden.“