Vorsichtige Schritte in Richtung Normalität

Sport / 19.12.2023 • 19:15 Uhr
Drei Monate nach dem operativen Eingriff am rechten Handgelenk hat Julia Grabher wieder die ersten Einheiten auf dem Tennisplatz absolviert.<span class="copyright">GEPA</span>
Drei Monate nach dem operativen Eingriff am rechten Handgelenk hat Julia Grabher wieder die ersten Einheiten auf dem Tennisplatz absolviert.GEPA

Julia Grabher zurück auf dem Tennisplatz.

Dornbirn Die Schiene an der lädierten Hand ist bereits weg, der Blick nach vorn gerichtet. Drei Monate nachdem sich Tennisspielerin Julia Grabher Anfang September beim Training vor den US Open 2023 in New York eine schwerwiegende Verletzung am rechten Handgelenk zugezogen hatte, stand die 27-jährige Dornbirnerin vor wenigen Tagen wieder auf dem Tennisplatz. „Es war ein richtig gutes Gefühl, aber erst ein vorsichtiger und extrem zaghafter Schritt in Richtung Normalität“, betont Österreichs Nummer eins. „Von einer Trainingseinheit im ursprünglichen Sinn bin ich aber noch weit entfernt. Wir verwenden sogenannte Softbälle, wie sie im Kindertennis verwendet werden, damit die Belastung auf das Handgelenk nicht zu groß wird. Es geht eher darum, dass ich wieder einmal einen Hauch von Spielrhythmus und Distanzgefühl bekomme.“

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Alles läuft nach Plan

Obwohl im Moment kein Tennistraining möglich ist, ist der Tagesablauf geprägt von zahlreichen Aktivitäten. Die Palette ist breit gefächert und umfasst neben Kraft- und Ausdauereinheiten auch regenerative Maßnahmen.
Was den Heilungsverlauf betrifft, läuft bislang alles nach Plan. „Bei den regelmäßigen Kontrollen hat alles gepasst. Ich halte mich streng an die Vorgaben der Ärzte und bin einfach nur froh und glücklich und spüre selbst, dass es in die richtige Richtung geht. Trotz der Fortschritte heißt es weiter geduldig zu bleiben. Es wird schon noch einige Zeit dauern, bis ich wieder den normalen Trainingsumfang auf dem Tennisplatz absolvieren kann.“

Die Bandage an der rechten Hand konnte Julia Grabher bereits ablegen.<span class="copyright">Privat</span>
Die Bandage an der rechten Hand konnte Julia Grabher bereits ablegen.Privat

Nach ein paar ruhigen Tagen über Weihnachten im Ländle wird die Dornbirnerin zu Beginn des neuen Jahres für ein zweiwöchiges Trainingslager nach Dubai fliegen. „Ich habe zwar in der Tennisakademie von Günter Bresnik perfekte Bedingungen für alle Rehamaßnahmen. Trotzdem tut so ein Tapetenwechsel einfach gut. In Dubai hat es sommerliche Temperaturen und ich kann unter freiem Himmel mein Trainingsprogramm absolvieren.“

Auf eine Teilnahme an der Upper-Austrian-Ladys im Februar in Linz muss Julia Grabher verzichten. <span class="copyright">GEPA</span>
Auf eine Teilnahme an der Upper-Austrian-Ladys im Februar in Linz muss Julia Grabher verzichten. GEPA

2023 erfolgreiche Saison

Wenn keine Komplikationen eintreten und bei der Reha alles weiter so läuft wie bisher, möchte Grabher Mitte März ihr Comeback geben. „Dies wäre mein Wunsch und der Plan. Ich möchte mich dahin gehend aber nicht wirklich auf einen Zeitpunkt festlegen. Fix ist nur, dass ich erst dann, wenn ich wieder zu 100 Prozent fit bin, zurückkehren werde.“

Abgesehen von ihrer Verletzung verbindet Grabher aber viele gute Erlebnisse mit dem in wenigen Tagen zu Ende gehenden Kalenderjahr. „Es gab viele schöne Momente. Ich habe Ende Mai bei den French Open in Paris meinen ersten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier gefeiert, habe unmittelbar davor in Marokko meinen ersten WTA-Titel geholt und war Ende Juni auf Platz 54 in der Weltrangliste. Trotz der Verletzung war es die erfolgreichste Saison meiner Karriere.“

Fit werden hat Priorität

Bezüglich Zielsetzung will sich die 27-Jährige nicht festlegen. „Bevor ich nicht wieder voll fit bin, werde ich mich dahin gehend nicht äußern. Ich habe 2023 gesehen, dass ich ganz vorn mitspielen kann. Jetzt heißt es, erst einmal gesund zu werden und dann wird man sehen, wohin mich meine sportliche Reise noch führt.“