Mehr Speed für die Pioneers

Die Bemer Pioneers empfangen heute Tabellenführer Fehervar in der Vorarlberghalle.
Feldkirch „Er wird einer der schnellsten Spieler der Liga sein“, ist sich Dylan Stanley, Trainer der Bemer Pioneers Vorarlberg, sicher. Der Kanadier meint damit Neuzugang Joonas Oden, der Anfang der Woche zur Mannschaft gestoßen ist und heute sein erstes Spiel für die Feldkircher bestreiten wird. Oden ist der Ersatz für Cedric Lacroix, der nach mehreren Undiszipliniertheiten den Klub verlassen musste und in Schweden bereits eine neue Heimat gefunden hat. Doch Oden ist ein völlig anderer Typ Eishockeyspieler als es Lacroix war, der vor allem über seine Physis ins Spiel gekommen war. „Luka Maver hat auf der Centerposition gute Auftritte absolviert, deshalb haben wir beschlossen, dass wir vor allem mehr Geschwindigkeit auf dem Flügel brauchen. Oden ist deshalb nicht wirklich der Ersatz für Cedric, sondern einfach ein Neuzugang“, resümiert Stanley.
Oden besitzt sowohl die amerikanische als auch die finnische Staatsbürgerschaft und wuchs bis zu seinem zwölften Lebensjahr im US-Bundesstaat Washington auf. Dann zog seine finnische Mutter mit ihren beiden Söhnen zurück in ihre Heimat. Oden verbindet die nordamerikanische Eishockey-Schule mit der skandinavischen. „Das ist immer interessant. Als ich ihn das erste Mal getroffen habe, wirkte er auf mich wie ein Amerikaner. Aber er ist im finnischen System großgeworden und hat in den Junioren-Nationalmannschaften für die Nordeuropäer gespielt. Er ist ein ruhiger, bescheidener Charakter“, beschreibt Stanley seinen neuen Angreifer. Seine ersten Worte nach seiner Ankunft in Feldkirch waren: „Ich freue mich sehr, hier zu sein und Eishockey spielen zu dürfen.“
Die Karriere des Angreifers ist nach einem vielversprechenden Start inklusive eines starken Auftritts bei der U20-Weltmeisterschaft 2020 in Tschechien, als er gegen seine zweite Heimat USA das Goldtor erzielte, etwas ins Stocken geraten. In den vergangenen 60 Spielen in der höchsten finnischen Spielklasse gelangen ihm nur noch zwei Treffer, zuvor hatte er in einer Saison sogar zweistellig gescort. Doch Oden bringt dem Spiel der Pioneers mit seiner Geschwindigkeit jedenfalls eine neue Facette.
Die Emotionen im Griff
Gegen Fehervar wird es heute Abend aber vor allem eine gute Defensive brauchen, stellen die Ungarn doch mit 103 Treffern den besten Angriff der Liga. Die bisherigen Duelle waren dennoch heiß umkämpft, der Stil von Fehervar scheint jenem der Pioneers zu liegen. Außerdem kann Stanley wieder auf die Dienste von Kapitän Alexander Pallestrang bauen, der sich vor knapp zwei Monaten gegen den VSV eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte. „Er ist sehr wichtig für die Mannschaft. Palli ist ein wichtiger Faktor in der Kabine und auf der Bank. Er hat seine Emotionen immer unter Kontrolle“, beschreibt Stanley die Stärken Pallestrangs abseits des Eises. Verzichten müssen die Feldkircher dagegen weiterhin auf Julian Payr, der mit einer Knieverletzung weiter zusehen muss, und die beiden U20-WM-Teilnehmer Luca Erne sowie Aron Summer, die weiterhin beim Kooperationsklub Bregenzerwald Verantwortung übernehmen.