Den Tabellenführer geärgert

Sport / 21.12.2023 • 22:39 Uhr
Der Führungstreffer von Steven Owre.Hartinger
Der Führungstreffer von Steven Owre.Hartinger

Die Pioneers Vorarlberg müssen sich Fehervar erst in der Verlängerung geschlagen geben.

Feldkirch Die Bemer Pioneers Vorarlberg zeigten sich im Heimspiel gegen Tabellenführer Fehervar AV 19 bescheiden und haben sich nur ein kleines Geschenk in Form eines Zählers unter den eigenen Weihnachtsbaum gelegt. „Einen Punkt gegen ein Topteam der Liga zu sammeln, ist immer wichtig“, sagte Coach Dylan Stanley, der eines der Erfolgsrezepte verriet, „es ist großartig, dass Palli (Pallestrang; Anm.) wieder zurück ist. Und Joonas (Oden) kann eislaufen, er fliegt förmlich.“

Die Pioneers, die mit Michael Pastujov (Schulter) und Julian Payr (Knie) zwei Leistungsträger verletzungsbedingt vorgeben mussten, begannen sehr konzentriert, standen gut und ließen zunächst wenige Chancen der Ungarn zu. Torhüter David Madlener machte da weiter, wo er beim Nationalteam aufgehört hatte, als er beim 3:0 gegen Ungarn seinen Kasten sauber gehalten hatte. Auf der Gegenseite schaltete Nick Pastujov nach einem Puckgewinn in der eigenen Zone schnell um und fand Steven Owre mit einem langen Pass. Der Nordamerikaner hatte nur noch Fehervar-Keeper Dominik Horvath vor sich und düpierte den Torhüter zur Führung (8.). Es war das 23. Saisontor Owres, der damit seine Führung in der Torschützenliste weiter ausbaute.

Der Tabellenführer aus Szekesfehervar ließ im Anschluss zwar immer wieder seine Klasse aufblitzen, richtig gefährlich wurden die Gäste zunächst aber nicht. Die besseren Möglichkeiten fanden die Pioneers vor. Allerdings ließ das Stanley-Team ein erstes Powerplay ungenutzt verstreichen.

Die Ungarn schlagen zurück

Nach Wiederbeginn übernahmen die Pioneers völlig die Kontrolle, der Tabellenführer war zu diesem Zeitpunkt definitiv nicht das bessere Team. Der starke Oskar Maier scheiterte mit der Backhand allerdings an Horvath (24.). Doch vier Minuten später feuerte Timothy McGauley einen ersten Warnschuss aufs Pioneers-Gehäuse (28.). Es war gleichzeitig das Startsignal für einen Sturmlauf der Gäste, die nun einen Gang hoch schalteten und dafür belohnt wurden. Anze Kuralt scheiterete zunächst an Madlener, doch Janos Hari blieb aktiv und erwischte den Feldkircher Torhüter mit einem schnellen Haken von hinter dem Tor aus im offenen Eck zum Ausgleich (32.). Fehervar blieb dran und drei Minuten später klingelte es erneut. Dieses Mal war dem Treffer ein Scheibenverlust der Pioneers vorangegangen, der Abschluss von Istvan Bartali war dennoch sehenswert (35.). Als Akos Mihaly und Bartalis kurz darauf eine Doppelchance liegenließen (38.), waren die Hausherren froh, nur mit einem Ein-Tore-Rückstand in die zweite Pause zu gehen.

In letzter Minute

Im dritten Abschnitt versuchten die Pioneers vieles, doch die Scheibe wollte einfach nicht mehr ins gegnerische Gehäuse. Owre (46., 53.), Kevin Macierzynski (47.) und Janick Wernicke (64.) scheiterten alle an Horvath.

90 Sekunden vor Schluss beorderte Stanley seinen Keeper auf die Bank. Und sein Team nutzte die Überzahl, ein Schlagschuss von Clayton Kirichenko wurde von einem ungarischen Stock ins eigene Tor abgefälscht (60.). Damit hatten sich die Feldkircher zumindest einen Punkt gesichert, doch nun hatten sie Lunte gerochen und wollten in der Verlängerung noch mehr. Pastujov spielte mit den Gegnern Katz und Maus, der finale Pass kam allerdings nicht durch. Dann verlor der 27-Jährige in seinem Übermut die Scheibe an Hari, der nun freie Bahn in Richtung Madlener hatte. Der Haken des Fehervar-Kapitän saß, es war der Siegtreffer für den Tabellenführer (63.).

Zum besten Spieler auf Seiten der Pioneers wurde der von Stanley zuvor gelobte Neuzugang Joonas Oden gewählt, der vor allem mit seiner Geschwindigkeit und seinem Arbeitsethos überzeugte.

„Einen Punkt gegen ein Topteam der Liga zu sammeln, ist immer wichtig.“