Keine Zeit für Experimente

Sport / 04.01.2024 • 22:18 Uhr
Nach 20 Jahren trägt Andreas Heraf wieder das Wappen von Austria Lustenau. <span class="copyright">Gepa</span>
Nach 20 Jahren trägt Andreas Heraf wieder das Wappen von Austria Lustenau. Gepa

Andreas Heraf startet mit viel Zuversicht eine schwierige Mission.

Hohenems Andreas Heraf ist pünktlich zum Trainingsstart mit Austria Lustenau fit geworden für eine große Aufgabe. Der Wiener, der über die Feiertage krank war, versammelte 23 Spieler zur ersten Trainingseinheit des Jahres auf dem Hohenemser Kunstrasen. Zuvor hatte Heraf in einem Kennenlerngespräch der Mannschaft vermittelt, was er in den kommenden Wochen und Monaten sehen wolle. „40 Gegentore sind über 2,3 Treffer pro Spiel, das ist natürlich viel zu viel. Mit solch einer Statistik steigst du zu 100 Prozent ab“, erklärte Heraf nach dem Training. Deshalb werde der Fokus auf der Defensivarbeit liegen. Allerdings sind sich vor allem der neue Coach und auch die sportlich Verantwortlichen des Vereins darin einig, dass die Herkulesaufgabe nicht ohne Neuzugänge bewältigt werden kann. Drei Neue sollen laut Sportkoordinator Alexander Schneider schon in den kommenden Tagen bei den Grün-Weißen andocken, je nach Personalsituation sind weitere Neuzugänge in der Endphase der Transferperiode nicht ausgeschlossen.

Nico Gorzel war schon bei Türkgücü Spieler von Andreas Heraf. <span class="copyright">Gepa</span>
Nico Gorzel war schon bei Türkgücü Spieler von Andreas Heraf. Gepa

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Mit Nico Gorzel war ein neues Gesicht bereits beim gestrigen Start dabei. Der Deutsche durchlief das Salzburger Red-Bull-Internat und landete über Liefering und St. Pölten bei Türkgücü München. Dort machte er erstmals Bekanntschaft mit Trainer Heraf. Nach einer Saison bei Erzgebirge Aue war Gorzel seit Sommer vertragslos. Im Spätherbst trainierte der 25-jährige Mittelfeldspieler unter Heraf bei SW Bregenz mit. Ob Gorzel einen Vertrag bei den Grün-Weißen erhält, steht allerdings noch nicht fest. Er würde allerdings in das Profil von Heraf passen. „Wir wollen Spieler holen, die ich kenne und von denen ich weiß, was sie können. Denn für Experimente haben wir keine Zeit mehr“, betont der 56-Jährige.

Auch Lukas Fridrikas ist wieder dabei. <span class="copyright">Gepa</span>
Auch Lukas Fridrikas ist wieder dabei. Gepa

Keine Zukunft für Schmid

Beim Vorhaben Klassenerhalt soll Kapitän Matthias Maak einen entscheidenden Anteil leisten. Der 31-jährige Abwehrchef zeigte sich nach seiner Rückenoperation wieder voll fit. Um den Muskelapparat nicht vorzeitig überzubelasten, legt Maak in der ersten Woche noch einige individuelle Einheiten ein, spätestens zum Trainingslager in der Türkei will der Kapitän wieder das komplette Programm mit dem Team absolvieren.

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Aus dem bestehenden Kader fehlten zum Trainingsauftakt lediglich die beiden Langzeitverletzten Stefano Surdanovic und Rafael Devisate. Während mit Letzterem in dieser Saison nicht mehr zu rechnen sein wird, wird bei Surdanovic eine MRT-Untersuchung in den kommenden Wochen Aufschluss über den Heilungsfortschritt geben. Einsätze im Frühjahr sind demnach durchaus möglich. Nicht mehr im Kader der Lustenauer steht Jonathan Schmid. Der Franzose war zum Ende der Sommertransferperiode als Überraschungsneuzugang bei der Austria präsentiert worden, das Gastspiel blieb allerdings ein Missverständnis. Denn Schmid hatte deutlichen Trainingsrückstand und fand bei der taumelnden Austria keine Perspektive, seine vorhandenen Qualitäten einbringen zu können. Der Vertrag mit dem 33-Jährigen wurde vorzeitig aufgelöst.

Jonathan Schmid und die Austria: Das passte nicht. <span class="copyright">Gepa</span>
Jonathan Schmid und die Austria: Das passte nicht. Gepa

Keine 50:50-Chance

Trotz der großen Herausforderungen zeigte sich Heraf am ersten Trainingstag locker und voller Vorfreude auf die Aufgabe. „Fußball ist mein Leben, wenn mir das keinen Spaß mehr macht, dann weiß ich auch nicht“, sagte der ehemalige ÖFB-Teamspieler, der sich aber bewusst darüber ist, „dass es keine 50:50-Chance ist. Es ist weniger, aber nicht unmöglich. Vor der Punkteteilung gibt es noch fünf Spiele, das sind 15 Punkte. Da müssen wir gleich so viele wie möglich holen.“ An der Seite von Heraf feierte der neue Co-Trainer Dominik Visintainer seine Premiere im Austria-Trainingsanzug. Der wird trotz seiner beruflichen Tätigkeit bei einer Bank bei jedem Training dabei sein.

Dominik Visintainer kam vom SC Röthis. <span class="copyright">Gepa</span>
Dominik Visintainer kam vom SC Röthis. Gepa

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