Fußballarena wird zum Weltrekord-Palast des Handballsports

Zum EM-Eröffnungstag in Düsseldorf werden 53.000 Zuschauer erwartet.
Düsseldorf 25 Kilometer Kabel, 450 Quadratmeter LED-Platinen mit über zehn Millionen Pixeln und fünf Kilometer temporäre Traversen: Gleich zum Auftakt der EURO 2024 wird den Fans im Handball-Eldorado Deutschland ein Spektakel geboten, und die Veranstalter haben für die Adaptierung der Merkur-Arena in Düsseldorf weder Kosten noch Mühen gescheut. 53.000 Fans werden bei bei den ersten Gruppenspielen zwischen 2020-Olympiasieger Frankreich gegen Nordmazedonien (18 Uhr) und anschließend ab 20.45 Uhr (live ZDF) zwischen Gastgeber Deutschland und der Schweiz für eine Weltrekordkulisse sorgen. Um dies möglich zu machen, wurden Zusatztribünen mit einer Kapazität von mehr als 9000 Plätzen errichtet. Rund 25.000 Teile waren dafür nötig.
Drei Jahre Vorlaufzeit
„Die Atmosphäre wird für die Spieler und die Zuschauer in der Arena, aber auch für das TV-Publikum ein einmaliges Erlebnis sein“, prophezeit Hannes Müller, Leiter der EURO-Abteilung bei der Europäischen Handball Föderation (EHF). Dafür sollen auch etwa 250 Lautsprecher, 50 Verstärker, 500 bewegliche Lampen und 30 Lasersysteme sorgen. „Der Planungsprozess begann im Jahr 2021 mit der ersten technischen Inspektion. Insgesamt arbeiten die EHF und alle beteiligten Gruppen nun fast drei Jahre an diesem Projekt“, berichtete Müller.
Der Umbau der Heimstätte des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf in eine Handballarena startete dann Mitte Dezember mit der Schließung des Stadiondachs. In der Folge wurde der Rasen abgetragen, ein tragfähiger Bauuntergrund aus Aluminiumplatten für die zahlreichen Lastkraftwagen und Monteure errichtet sowie die Beheizung gestartet. Am Spieltag soll die Temperatur in der Arena 22 Grad betragen. „Wir hatten 50 Sattelschlepper, die Material angeliefert haben. Dazu 300 Motoren im Dach. Das sind Zahlen, die mich beeindrucken. Daran sieht man, was für eine große Veranstaltung das ist“, sagte DHB-Vorstandschef Mark Schober.
Einziger Spieltag in Düsseldorf
Danach übersiedelt die 16. EM-Endrunde in die Hallen von Köln (ca. 20.000 Plätze), Berlin (14.800), Hamburg (13.300), Mannheim (13.200) und München (12.000). Laut Vorverkauf werden deutlich mehr Fans als bisher in die Hallen strömen und die bisher größte und ambitionierteste kontinentale Endrunde seit Einführung 1994 die Ein-Millionen-Marke übertreffen.