Tiefschläge und Höhepunkte
Für die ÖSV-Speed-Cracks läuft es heuer wirklich nicht rund. Zumindest bis nach den Rennen in Wengen mussten ersatzweise die Techniker die Kohlen aus dem Feuer holen. In den letzten Jahren war es stets umgekehrt.
Und dann kommt noch der Virenhammer dazu, der das halbe Team lahmlegte. Allein vier Leute aus dem Abfahrtsteam kamen deshalb im Speed zum Einsatz.
In der ersten Abfahrt am Donnerstag sprang nur Platz 8 durch Striedinger heraus. Kriechmayr entschuldigte sich nach dem Rennen sogar bei seinem Servicemann ob seiner desolaten Leistung.
Dabei dachte ich mir, dass er sich auf das Vorjahr besinnt, wo er ohne Trainingslauf triumphieren konnte. Doch sowohl Super G als auch die Abfahrt gingen bei ihm mehr oder weniger in die Hose. Denn 2,5 Sekunden Rückstand und Platz fünf waren sicher nicht die Erwartungen eines „Vinc“.
Der kümmerliche Rest vom Team konnte noch weniger reüssieren. Bemerkenswert war auch die Fahrt und das Ausscheiden von Danklmaier im Kernen-S. Er kippte grundlos einfach um und verlor dabei einen Ski. Ein Helfer brachte ihm den verlorenen Ski. Danklmaier versuchte dann mehrfach in den Ski zu steigen, bemerkte dabei aber nicht, dass der hintere Bindungsbacken geschlossen war. Es dauerte lange, bis er das realisierte. Er scheint nicht nur neben der Bindung gestanden zu haben, sondern auch komplett neben den Schuhen.
Wie prognostiziert, halten die Techniker die Fahnen Österreichs hoch. Manuel Feller entwickelt sich in seinen fortgeschrittenen Tagen zum Siegläufer und holte den Slalomsieg dank perfekter strategischer Einteilung beider Läufe. Mittlerweile ist er der Leader und zieht hoffentlich das restliche Team bis nächste Woche in Kitz auf ein besseres Level.
„Er scheint nicht nur neben der Bindung gestanden zu haben, sondern auch komplett neben den Schuhen.“
Marc Girardelli
sport@vn.at
Marc Girardelli zählt mit fünf Gesamt-Weltcupsiegen zu den erfolgreichsten alpinen Rennläufern im Skizirkus.
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