Straßer wie Hinterseer

Bei deutschem Sieg verpasst Manuel Feller knapp das Podest, Strolz auf Rang 15.
Kitzbühel Erstmals seit 1973 sind Österreichs Ski-Asse am Hahnenkamm in einem Einzelrennen ohne Podestplatz geblieben. In den vom Franzosen Cyprien Sarrazin gewonnenen Abfahrten auf der Streif und beim Triumph des Deutschen Linus Straßer im Slalom am Ganslern waren jeweils ein vierter Platz für Stefan Babinsky bzw. Manuel Feller die Topausbeute. Für den Kitzbühler Skiclub gab es trotzdem Grund zur Freude, erstmals seit Hans Hinterseer 1974 und damit seit 50 Jahren siegte wieder ein Mitglied.
„Heute wurde der Hans abgelöst“, sagte Hahnenkamm-Rennleiter Mario Mittermayer-Weinhandl. Er war bis 2014 auch der Trainer von Straßer, der in Kitzbühel seine ersten Schwünge machte und seine ersten Rennen fuhr. „Mein Traumresultat heute wäre Linus und Manuel ex aequo auf Platz eins gewesen. Wäre cool, wenn sie sich wie damals beim Bezirkscup wieder am Podest getroffen hätten.“
Er habe Linus als Trainer begleiten dürfen, bis dieser in den Weltcup gekommen sei. „Er war von Kindesbeinen an ein unglaublich guter Skifahrer, das war ihm in die Wiege gelegt. Es gab nie ein Jammern, wenn er lange von den Eltern getrennt war“, sagte Mittermayer-Weinhandl und erzählte von einem Gespräch mit Straßer dieser Tage. „Er hat zu mir gesagt, verglichen mit dem Tanzen darfst du am Ganslern nicht versuchen zu führen. Du musst zulassen, dass dich der Ganslern führt.“
Der in Kirchberg lebende Jung-Familienvater Straßer sprach – nicht nur weil er immer noch KSC-Vereinsmitglied ist – von großer Verbundenheit zu Kitzbühel und Österreich. „Ohne Österreich und den Fanatismus – positiv gemeint – wäre ich niemals Skifahrer geworden. Es ist sehr viel Dankbarkeit dabei.“ Schladming-Sieger war er bereits 2022, auf seiner Liste würden ihm von den Klassikern noch Wengen und Adelboden fehlen. Straßer ist auch der erste deutsche Kitz-Slalomsieger seit Felix Neureuther 2014.
Feller nicht zufrieden
Der Halbzeit-Dritte Manuel Feller (+0,79), der zuvor in Adelboden und Wengen gewonnen hatte, rutschte mit einem fehlerhaften Lauf auf den vierten Platz. Dominik Raschner (+1,53) wurde Siebenter.
Johannes Strolz (+2,40) und Adrian Pertl (+2,43) belegten die Plätze 15 und 16, weitere Österreicher hatten es nicht in den zweiten Durchgang geschafft. Auf dem harten und extrem glatten Untergrund am Ganslern häuften sich die Ausfälle. So fand im ersten Durchgang etwa Atle Lie McGrath, zuletzt zweimal Zweiter hinter Feller, keinen Halt und schied wie sein norwegischer Landsmann Alexander Steen Olsen, Fabio Gstrein, Kilian Pramstaller oder Michael Matt, der einfädelte, aus.
Strolz sprach von einem „unglaublich“ schweren Rennen. „Bei der Besichtigung hat man das Gefühl gehabt, die haben nicht Wasser hingeleert, sondern Beton. Es ist eine große Herausforderung gewesen, aber es war wieder ein solides Ergebnis“, betonte der Warther, der im Slalomweltcup auf Rang 23 nach vorne rückte.
„Es war ein kleiner Schlag ins Gesicht“, sagte Feller. „Als ich über die Ziellinie gefahren bin und den Rückstand gesehen habe, habe ich gewusst, das wird sich wahrscheinlich nicht ausgehen, wenn keiner einen Blödsinn baut.“
„Er war von Kindesbeinen an ein unglaublicher Skifahrer, das war ihm in die Wiege gelegt.“
ski alpin
Weltcup 2. Abfahrt Männer in Kitzbühel
1. Cyprien Sarrazin (FRA) 1:52,96
2. Marco Odermatt (SUI) 1:53,87 +0,91
3. Dominik Paris (ITA) 1:54,40 +1,44
4. Stefan Babinsky (AUT) 1:54,65 +1,69
5. Maxence Muzaton (FRA) 1:54,68 +1,72
6. Vincent Kriechmayr (AUT) 1:54,69 +1,73
7. Blaise Giezendanner (FRA) 1:54,70 +1,74
8. Alexis Monney (SUI) 1:54,71 +1,75
12. Christopher Neumayer (AUT) 1:55,04 +2,08
19. Daniel Hemetsberger (AUT) 1:55,26 +2,30
26. Daniel Danklmaier (AUT) 1:55,56 +2,60
Weltcup Slalom Männer in Kitzbühel
1. Linus Straßer (GER) 1:40,36
2. Kristoffer Jakobsen (SWE) 1:40,50 +0,14
3. Daniel Yule (SUI) 1:40,56 +0,20
4. Manuel Feller (AUT) 1:41,15 +0,79
5. Dave Ryding (GBR) 1:41,32 +0,96
6. Steven Amiez (FRA) 1:41,87 +1,51
7. Dominik Raschner (AUT) 1:41,89 +1,53
8. Loic Meillard (SUI) 1:42,20 +1,84
15. Johannes Strolz(AUT) 1:42,76 +2,40
16. Adrian Pertl (AUT) 1:42,79 +2,43
Ausgeschieden: Clement Noel (FRA)
Abfahrt Männer (7)
1. Marco Odermatt (SUI) 516
2. Cyprien Sarrazin (FRA) 510
3. Dominik Paris (ITA) 329
4. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 220
5. Vincent Kriechmayr (AUT) 218
15. Stefan Babinsky (AUT) 106
Slalom Männer (5)
1. Manuel Feller (AUT) 395
2. Linus Straßer (GER) 208
3. Atle Lie McGrath (NOR) 192
4. Dave Ryding (GBR) 187
5. Marco Schwarz (AUT) 180
12. Dominik Raschner (AUT) 121
13. Michael Matt (AUT) 112
23. Johannes Strolz (AUT) 60
Weltcup gesamt, Männer (19 Rennen)
1. Marco Odermatt (SUI) 1156
2. Cyprien Sarrazin (FRA) 660
3. Marco Schwarz (AUT) 464
4. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 440
5. Manuel Feller (AUT) 434
6. Vincent Kriechmayr (AUT) 392
67. Johannes Strolz (AUT) 60
82. Patrick Feurstein (AUT) 41
94. Lukas Feurstein (AUT) 22
99. Noel Zwischenbrugger (AUT) 20
Mannschaft, Männer (19)
1. Schweiz 2994
2. Österreich 2502
3. Frankreich 1926
Weltcup Riesentorlauf Frauen in Jasna
1. Sara Hector (SWE) 2:17,80
2. Mikaela Shiffrin (USA) 2:19,32 +1,52
3. Alice Robinson (NZL) 2:20,51 +2,71
4. Zrinka Ljutic (CRO) 2:22,13 +4,33
5. Thea Louise Stjernesund (NOR) 2:22,20 +4,40
Nicht qualifiziert: 45. Elisabeth Kappaurer (AUT) , 47. Katharina Liensberger (AUT)
Weltcup Slalom Frauen in Jasna
1. Mikaela Shiffrin (USA) 1:48,21
2. Zrinka Ljutic (CRO) 1:48,35 +0,14
3. Anna Swenn Larsson (SWE) 1:49,02 +0,81
4. Camille Rast (SUI) 1:49,11 +0,90
5. Melanie Meillard (SUI) 1:49,60 +1,39
11. Katharina Huber (AUT) 1:51,07 +2,86
16. Kathrina Truppe (AUT) 1:51,34 +3,13
21. Lisa Hörhager (AUT) 1:52,53 +4,32
24. Kathrina Liensberger (AUT) 1:52,94 +4,73
Riesentorlauf Frauen (7)
1. Lara Gut-Behrami (SUI) 485
2. Federica Brignone (ITA) 460
3. Mikaela Shiffrin (USA) 429
4. Sara Hector (SWE) 372
5. Valerie Grenier (CAN) 327
18. Katharina Liensberger (AUT) 89
32. Elisabeth Kappaurer (AUT) 26
Slalom Frauen (8)
1. Mikaela Shiffrin (USA) 630
2. Petra Vlhova (SVK) 505
3. Lena Dürr (GER) 402
4. Michelle Gisin (SUI) 282
5. Sara Hector (SWE) 275
6. Katharina Liensberger (AUT) 197
Weltcup gesamt, Frauen (22 Rennen)
1. Mikaela Shiffrin (USA) 1209
2. Petra Vlhova (SVK) 802
3. Lara Gut-Behrami (SUI) 789
4. Federica Brignone (ITA) 787
5. Sara Hector (SWE) 647
12. Katharina Liensberger (AUT) 305
33. Ariane Rädler (AUT) 158
68. Christine Scheyer (AUT) 43
76. Elisabeth Kappaurer (AUT) 36
95. Michelle Niederwieser (AUT) 18
Mannschaft, Frauen (22)
1. Schweiz 2818
2. Österreich 2564
3. Italien 2180
Nationenwertung (41)
1. Schweiz 5812
2. Österreich 5066
3. Italien 3571