Doppelter Ritterschlag krönt EM-Traumreise

Österreich dank Ägypten bei Olympia-Qualifikationsturnier.
Robert Weber als erster ÖHB-Spieler ins All-Star-Team gewählt.
Köln Die Traumreise von Österreichs Handballern bei der EURO 2024 in Deutschland endete vor fünf Tagen mit Rang acht und der Egalisierung der besten Endplatzierung in der Geschichte. Durch den erhofften Triumph von Ägypten mit einem 29:21-Finalerfolg gegen Algerien beim zeitgleich in Kairo ausgetragenen Afrika-Cup erhielt das rot-weiß-rote EM-Märchen mit Verspätung noch ein Happy End der ersten Güte. Österreich erhielt den letzten vakanten Startplatz für das Qualifikationsturnier zu den Olympischen Sommerspielen in Paris. Pikanterie am Rande: Im Duell um Bronze bei der EURO 2024 unterlag Gastgeber Deutschland gegen Schweden mit 31:34, verpasste damit die Direktqualifikation für Paris und ist vom 14. bis 17. März Ausrichter der Österreich-Gruppe, in der Kroatien und Algerien die weiteren Teilnehmer sind. „Insgeheim hat jeder Handballfan in Österreich darauf gehofft. Jetzt ist es Realität und ich denke, dieser Ritterschlag verleiht unserer Leistung bei der EURO 2024 noch einmal eine ganz besondere Strahlkraft“, betont Robert Weber
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“Absolut krass”
Österreichs Rekordteamspieler und Türschütze bei WM- und EM-Endrunden durfte sich zusätzlich über eine Auszeichnung der Extraklasse freuen. Der 38-Jährige, aktuell Spielertrainer beim HLA-Schlusslicht HSG Bärnbach/Köflach, wurde als einziger der insgesamt sechs nominierten ÖHB-Spieler, ins All-Star-Team der EURO 2024 gewählt. „Absolut krass und natürlich eine große Ehre und Auszeichung“, frohlockte Weber nach der Aufnahme in diesen elitären Kreis. „Die Besonderheit liegt sicher darin, dass der Anteil der Expertenjury 60 Prozent betrug und die abgegebenen Stimmen der Fans überwogen. Dass meine Leistung bei der EURO 2024 außergewöhnlich war, hat mit Stefan Kretzschmar in einem Telefonat nach der Partie gegen Deutschland bestätigt.“

Ob sich die hervorragenden Leistungen bei der EURO 2024 und die Nominierung ins All-Star-Team auf den weiteren Verlauf der Karriere von Weber auswirken, könnte schon in den kommenden zwei Wochen der Fall sein. „Am 15. Februar endet in Deutschland die Wintertransferzeit. Sollte sich bis dahin ein lukratives Angebot ergeben, werde ich mir darüber Gedanken machen. Sofern dies nicht der Fall ist, werde ich auf jeden Fall meinen Vertrag bis Saisonende bei Bärnbach/Köflach erfüllen und alles dafür tun, damit wir den Klassenerhalt schaffen.“


WM-Play-off gegen Georgien
Die Künste und das scheinbar unerschöpfliche Wurfrepertoire des Dauerbrenners ohne Ablaufdatum sind aber nicht nur auf Vereinsebene und bei der Mission Paris gefragt. Mit dem Play-off-Duell Mitte Mai gegen Georgien für die WM-Endrunde im Jänner 2025 wartet ein weiterer Höhepunkt auf Österreichs Männerteam bis zur vielleicht kürzesten Sommerpause in der Geschichte. „Wir haben uns mit unseren Leistungen bei der EURO eine gute Ausgangsposition für die Auslosung geschaffen. Unser Ziel ist, in der Olympia-Quali und im Play-off-Vergleich dort anzuknüpfen, wo wir bei der EURO aufgehört haben“, betonte Teamchef Ales Pajovic.
Bei der EURO in Deutschland unterlag Debütant Georgien gegen die Niederlande (29:34) und Schweden (26:42), bezwang im letzten Gruppenspiel Bosnien&Herzegowina 22:19 und erreichte Rang 18 im Endklassement.