Unverhofft, dafür umso schöner

Sport / 30.01.2024 • 21:00 Uhr
Das gesamte Team jubelte mit der 19-jährigen Victoria Olivier über den Weltmeistertitel.<span class="copyright">Head/Andreas Ehrensberger</span>
Das gesamte Team jubelte mit der 19-jährigen Victoria Olivier über den Weltmeistertitel.Head/Andreas Ehrensberger

Victoria Olivier holte sich zum Auftakt der Ski-Junioren-WM den Titel in der Abfahrt.

Chatel Dass Victoria Olivier bereits beim ersten Bewerb der Junioren-Ski-WM in der Region Haute Savoie eine Goldmedaille gewinnen würde, damit hatte die 19-Jährige selbst überhaupt nicht gerechnet. Die Abfahrt war als Vorbereitung für den Super-G eingeplant, um Hand und Schnee kennenzulernen. Der große Coup sollte eigentlich erst im Riesentorlauf folgen. Doch dann kam alles anders, Olivier krönte sich bereits in der Abfahrt zur besten Junioren-Skifahrerin der Welt. „Junioren-Weltmeisterin kann sich nicht jeder nennen, das ist einfach cool, cool, cool“, freute sich die Bregenzerwälderin im VN-Telefonat nach ihrem großen Triumph. Fast zwei Jahre lang war Olivier nicht mehr auf Abfahrtsski gestanden, zuletzt bestritt sie im April 2022 eine FIS-Abfahrt in Gröden.

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In Chatel, wo die Speed-Bewerbe der Junioren-WM stattfinden, hatte sich Olivier aber von Anfang an wohl gefühlt. Nach einem siebten Platz im ersten Training ließ sie im Abschlusstraining eine Bestzeit folgen. „Vom Skifahren war das meine beste Fahrt“, sagte Olivier und schmunzelte, „aber wenn beim Rennen am Ende das grüne Licht aufleuchtet, gibt es keinen Grund zur Fehlersuche.“

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Der größte Erfolg der Karriere

Eine Hunderstel Sekunde machte am Ende den Ausschlag, Olivier war den Minimalvorsprung schneller als die Schweizerin Malorie Blanc. Die Fahrt ihrer Konkurrentin hatte sie zuvor am Bildschirm gesehen, Olivier rast selbst mit der Startnummer 30 zum Sieg.

Große Freude bei Olivier über den Sieg. <span class="copyright">Head/Andreas Ehrensberger</span>
Große Freude bei Olivier über den Sieg. Head/Andreas Ehrensberger

„Es ist unglaublich. Ich war am Start sehr nervös und hätte trotz des guten Trainings nicht damit gerechnet, dass es so gut aufgeht. Den oberen Teil habe ich sehr gut erwischt, unten hatte ich ein paar Fehler. Das Gefühl, Gold geholt zu haben, ist derzeit noch surreal“, sagte die 19-Jährige.

Servicemann Stefan Bösch (r.) sorgte für schnelle Ski. <span class="copyright">Head/Ehrensberger</span>
Servicemann Stefan Bösch (r.) sorgte für schnelle Ski. Head/Ehrensberger

Für Olivier ist es bereits die dritte Junioren-WM-Medaille, nach Silber im Teambewerb und Bronze im Super-G im März 2022 in Panorama in Kanada. Nur zwei Wochen später folgten drei Medaillen beim EYOF in Finnland. Aber der gestrige WM-Titel überstrahlte alle bisherigen Pokale. „Es ist definitiv der größte Erfolg meiner bisherigen Karriere“, freute sich die Auerin, die auch schon die Schattenseiten des Skisports kennenlernen musste.

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Kurz vor dem Saisonstart im Dezember 2022 wurde sie von einer schweren Knieverletzung gestoppt, der Kreuzbandriss zwang sie zu einer kompletten Saisonpause. Erst ein Jahr später kehrte sie in den Europacup zurück und stand zuletzt bei vier FIS-Rennen auf dem Podest. Bereits heute greift sie im Super-G nach der nächsten Medaille. „Jetzt habe ich wirklich keinen Druck mehr und kann befreit fahren“, sagt Olivier, die mit der Startnummer 22 ins Rennen gehen wird.

Bei den Burschen gewann der Schweizer Livio Hiltbrand, Moritz Zudrell verzichtete auf einen Start.