Noch mehr Dreck am Dornbirner Stecken

Neue Enthüllungen rund um das Chaos beim Vorarlberger Traditionsverein.
Dornbirn Beim FC Dornbirn dreht sich das Karussell weiter. Wer dachte, dass mit dem Abgang des ominösen Vermittlers Franz Schwaiger Ruhe einkehrt,irrt gewaltig. Gefühlt jede Minute trudeln neue Informationen darüber ein, was in der letzten Woche hinter den Kulissen bei den Rothosen abging.
“Es wäre schade, würde sich das Geschäft mit den Investoren tatsächlich zerschlagen. Ich wünsche es dem Verein und dem Präsidenten vom Herzen, dass dieser Deal noch über die Bühne geht.”
Wolfgang Kaufmann, Beirat des FC Dornbirn
So war Franz Schwaiger keineswegs alleine vor Ort, um den Klub “auf Vordermann” zu bringen. Immer an seiner Seite war Mario Schwaiger. So auch bei der Vorstellung vor der Mannschaft, wo Franz seinen trelloBruder Mario als neuen Chefkoch vorstellte.
Neue Spieler waren schon in Startlöchern
Wenn man es nicht besser wüsste, die Posse auf der Birkenwiese würde der “Löwinger Bühne” große Konkurrenz machen. Doch die Auswüchse unter der Schirmherrschaft von Präsident Hubert Domig haben auch tragische Dimensionen angenommen. So wurden drei Testspieler auf die Birkenwiese gelotst, mit dem Versprechen, einen gut dotierten Vertrag plus Auto plus Wohnung zu erhalten. Zwei Slowenen, von denen einer sogar samt Frau und Kleinkind nach Dornbirn kam, und ein junger Tormann stellten sich schon darauf ein, für den FC Dornbirn im Frühjahr aufzulaufen. Nur um dann am Donnerstag zu erfahren, dass sich alles in Luft aufgelöst habe und die drei wieder die Heimreise antreten mussten.

Domig hat mit seiner “Idee”, den Klub auf einen knapp zehntägigen Horrortrip geschickt. Aus dem Umfeld der Mannschaft war zu hören, dass man, “von einer Sekunde auf die andere, damit umgehen musste, dass im Klub kein Stein mehr auf dem anderen bleiben soll. Wobei es wirklich jedem mehr als nur komisch vorkam, als der Herr Schwaiger und sein Bruder vor der Mannschaft auftraten.”
“Wahrer” Sportdirektor muss aufräumen

Immerhin hofft man im Verein, dass sich die Wogen jetzt glätten. Und da kommt auch der in den letzten Tagen komplett außen vor gelassene “wahre” Sportdirektor Eric Orie wieder ins Spiel. Der Niederländer, dem man gefühlt jegliche Vollmachten zugunsten des Figuranten Franz Schwaiger entzog, hat jetzt wieder alle Hände voll zu tun, die Trümmer hinter Domig aufzuräumen. Dessen größte Baustelle ist es nun, der Mannschaft mit Neo-Trainer Roman Ellensohn wieder die nötige Ruhe zu verschaffen, um den Abstiegskampf voll anzunehmen. Davor musste er aber noch den drei Testspielern die Wahrheit erklären und absagen.
Vorwurf des Handels mit Transferrechten

Was derweil der Präsident des Dornbirner Traditionsvereins macht, bleibt abzuwarten. Denn wie berichtet, glaubt der 62-Jährige fest daran, dass die erste Tranche des immer noch geheimen Investors aus Innerösterreich nächste Wochen fließen wird. Was zugleich den nächsten Wahnsinn nach sich ziehen würde. Denn laut VN-Recherche sollen, bei Einhaltung der Investorenleistung, Transferrechte von einigen FC-Dornbirn-Spielern an “Vermittler” Franz Schwaiger gehen. Fließt die Kohle nicht, verfällt diese Abmachung. Alleine der Umstand, mit Transferrechten von FCD-Kickern eigenmächtig gehandelt zu haben, kommt einem Tsunami gleich, den Präsident Domig nicht durchtauchen kann.
Beirat war informiert

Nachgefragt beim Beirat des FC Dornbirn kommt zutage, dass man den Vorstellungen des Präsidenten durchaus einiges abgewinnen kann. So erklärt Wolfgang Kaufmann, dass, “es schade wäre, würde sich das Geschäft mit den Investoren tatsächlich zerschlagen. Ich wünsche es dem Verein und dem Präsidenten vom Herzen, dass dieser Deal noch über die Bühne geht. Denn Hubert hat es ja bei den VN bereits erwähnt, wie schwer es ist als Verein der 2. Liga ohne Großsponsor zu überleben”. Kaufmann, wie auch sein Kollege im Beirat Dr. Helmut Bechter, waren über die Vorgänge im Verein informiert, “weil uns Hubert die Sachlage erklärt hat. Wobei klar ist, dass es vor allem eine Sache des Präsidenten und seines Vorstandes ist”. Darauf, dass die Vorgehensweise im Klub nun landein und landaus süffisant gesehen wird, kontert Kaufmann: “Es wäre vielleicht wünschenswert gewesen, wenn man etwas vorsichtiger an die Sache herangegangen wäre. Aber Spötter hat man schnell.”
Aber um nochmals auf die “Löwinger-Bühne” zurückzukommen. Die hatte ja doch immer einen positiven Ausgang. Der würde bei einer tatsächlichen Überweisung vom Investor auf die Konten des FC Dornbirn eintreten – aber mit faden Beigeschmack.