Johannes Emerich

Kommentar

Johannes Emerich

Kein Aufstieg ohne Schneider

Sport / 27.02.2024 • 17:35 Uhr

Der Abschied des Sportkoordinators ist eine Zäsur.

Die Vorstellung von Sportkoordinator Alexander Schneider im Jänner 2020 im Rahmen des Kurz-Trainingslagers in Au fiel in die Kategorie Kurzmeldung. Im Fokus stand die bei derselben PK verkündete Neuigkeit, dass Vorstandssprecher Bernd Bösch hauptberuflich im Austria-Büro beginnen würde. Im Sommer hören beide auf und die Grün-Weißen stehen vor einem großen Umbruch. Denn mit Schneider verlieren die Lustenauer viel Know-how, im sportlichen und menschlichen Bereich sowie im Auftreten nach Außen. Der Düsseldorfer hat nicht immer in die kleine, familiäre Austria-Welt gepasst, er hat aber immer alles für den Verein gegeben und sich vor allem immer vor die Mannschaft gestellt, auch wenn es zeitweise schlecht gelaufen ist. Im vergangenen halben Jahr wurde er – oft auch zurecht – für seinen Anteil an der Negativserie kritisiert, doch ohne Schneider gäbe es keine Austria in der Bundesliga. Vor vier Jahren wirkte in Lustenau noch vieles provinziell und kleingeistig. Heute ist der Verein ein Bundesligist, das neue Stadion befindet sich im Bau, Ex-Austrianer spielen in Deutschland, Frankreich, Belgien und bei Österreichs Topklubs.
Vor allem an letzterem hat Schneider großen Anteil. Denn einen talentierten Spieler nach Lustenau zu locken, braucht viel Überzeugungskraft. Die Austria zahlt Gehälter auf dem Niveau einiger Zweitligisten, die Lage abseits der Metropolen ist für viele Profis unattraktiv und die Infrastruktur wirkt abschreckend. Trotzdem gelang Schneider die Verpflichtung eines Jean Hugonet oder Haris Tabakovic.