„Ein Umdenken und Miteinander ist notwendig“

Sport / 05.03.2024 • 20:54 Uhr
Olympiazentrum Vorarlberg
Die Trainingsstätte der Kunstturner im Olympiazentrum Vorarlberg ist eine der Räumlichkeiten, für die ein adäquater neuer Standort gesucht wird. OZ Vorarlberg

Projekt Sportzeile auf dem Messegelände soll bis Mitte des Jahres präsentiert werden.

Bregenz Das Olympiazentrum Vorarlberg in Dornbirn platzt seit Jahren aus den Nähten, der Ruf nach einer Multifunktionsarena für Großveranstaltungen wird immer lauter und ein Teil der auf dem Messegelände angesiedelten Sportstätten entspricht längst nicht mehr den zeitgemäßen Ansprüchen. Zuletzt sorgten ein schadhaftes Dach, ein ramponierter Hallenboden, dezimierte Lichtverhältnisse und verschlissene Sanitäranlagen in der Messehalle 2 für viel Gesprächsstoff. Sportlandesrätin Martina Rüscher wehrt sich dagegen, dass das Land Vorarlberg für die unbefriedigende Situation die Verantwortung tragen soll. „Fakt ist, dass es seit längerer Zeit über die infrastrukturellen Veränderungsmaßnahmen intensive Gespräche zwischen dem Land, der Stadt Dornbirn und der Messegesellschaft geführt werden und sich eine Lösung abzeichnet. Spätestens bis Mitte des Jahres soll eine Entscheidung dahin gehend erfolgt sein, was machbar ist oder was nicht. Erst dann ist es sinnvoll, die Öffentlichkeit über Details zu informieren.“

„Ein Umdenken und Miteinander ist notwendig“

Die 51-jährige Andelsbucherin, seit 2019 als Landesrätin für Gesundheit und Sport zuständig, betont aber, dass es nur miteinander geht und alle ihren Beitrag zur Veränderung mittragen müssen. „Es kann nicht sein, dass das Land und die Stadt zunächst die Errichtung und Instandhaltung von Sportstätten finanzieren, anschließend auch noch mit Förderungen die Fachverbände unterstützen sollen und die Messegesellschaft die Einnahmen für die Benützung erhält. Hier ist ein Umdenken dringend erforderlich. Es muss eine klare und transparente Vereinbarung getroffen werden, wann die Sporthallen auf dem Messegelände für den Sport zur Verfügung stehen. Die Bereitstellung der Räumlichkeiten darf aber nicht profitorientiert erfolgen. Hier ist ein Umdenken und ein Miteinander im Sinne des Sports gefordert.“

Olympiazentrum Vorarlberg
Eine Kampfsporthalle für Karate und Judo ist auf der neuen Sportzeile auf dem Messegelände eingeplant.

Rüscher macht keinen Hehl daraus, dass sie beim derzeitigen Evaluierungsprozess eine klare Präferenz hat. „Mein Wunsch ist es, dass alle sportartspezifischen Sportarten, die im derzeitigen Olympiazentrum ausgegliedert werden, nach Möglichkeit in der angedachten Erweiterung der Sportzeile auf dem Messegelände Platz finden. Sollte diese Lösung nicht realisierbar sein, wäre auch eine Verlagerung in eine andere Stadt oder Gemeinde möglich.“

Startschuss 2026

Dass die Kunstturner, Kampfsportler (Anm. Karate und Judo) und Schützen aus dem Olympiazentrum ausziehen müssen, steht bereits fest. „Wir haben im Juni des letzten Jahres die betreffenden Fachverbände bereits darüber informiert. Jetzt geht es um einen adäquaten neuen Standort. Bevor es dahin gehend keine Lösung gibt, wird es keine baulichen Maßnahmen im Olympiazentrum geben“, betont die Ländesrätin.

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Wie das neue Olympiazentrum aussehen soll, ist noch völlig offen und soll in einem Architektenwettbewerb nächstes Jahr realisiert werden. Nicht viel Zeit, wenn man bedenkt, dass der Startschuss 2026 erfolgen soll und bis dahin die entsprechenden Nachfolgelösungen erledigt sein sollen. „Der zeitliche Druck auf Land und Stadt, hier aktiv zu sein, ist sicher größer als jener der Messegesellschaft.“

Haus des Sports angedacht

Neben den infrastrukturellen Veränderungen im Olympiazentrum könnte sich Rüscher bei der Erweiterung der Sportzeile auf dem Messegelände vorstellen, in den Räumlichkeiten des ehemaligen Sportgymnasiums ein Haus des Sports zu schaffen, in dem heimischen Fachverbände sich einmieten könnten und damit die Möglichkeit für eine zentrale Anlaufstelle hätten. Auch die Schaffung einer Multifunktionshalle ist ein Thema, mit dem man sich im Landhaus beschäftigt.

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Schäden müssen behoben werden

Eine klare Meinung vertritt Rüscher auch bezüglich der desaströsen Situation in der Messehalle 2. „Hier besteht ganz klar ein Handlungsbedarf und die Schäden müssen so rasch wie möglich behoben werden. Ich verwehre mich aber dagegen, für eine Generalsanierung des Daches geschätzte 800.000 Euro zu investieren, wenn die längerfristige Nutzung nicht gegeben ist oder erst zu einem späteren Zeitpunkt abgeklärt wird.“