Ein Punkt wie ein kleines Wunder

Lustenau errackert sich mit einer Abwehrschlacht einen vielleicht noch lebenswichtigen Punkt bei der Wiener Austria.
Wien Bei 26 Grad und fast Badewetter erwartete die Lustenauer im Duell mit der Wiener Austria ein heißer Tanz mit schwierigsten Vorzeichen. Gegen den Führenden der Qualifikationsgruppe gingen heuer beide bisherigen Duelle zu Null verloren (0:1 und 0:2). Beton anrühren war nach der schwachen Leistung gegen Wattens der Plan – kein leichtes Unterfangen, fehlten doch Abwehrchef Matthias Maak (verletzt) und Kennedy Boateng (Rotsperre). Stefano Surdanovic war nach seinem Kreuzbandriss vor viereinhalb Monaten zwar schon seit drei Wochen im Training, aber noch nicht dabei.

Verdacht auf Kreuzbandriss bei Meisl
Alles begann nach Papierform. Die Austria machte das Spiel und fast gleich das erste Tor. Galvao jagte den Ball nach Fitz-Eckball und Gruber Verlängerung aber aus 3 Metern drüber – es war aber ein Foul an Anderson dabei. In Minute 13 verfehlte Fischer aus der Distanz knapp das Kreuzeck, in Minute 17 traf Gruber per Kopf die Stange. Die Flanke kam von Ranftl, der kurze Zeit später selbst per Volley knapp verfehlte, genauso wie Ex-Lustenauer Guenouche (25.). Lustenau verteidigte tief, wie von Heraf angekündigt, mit Mann und Maus, kam selten bis gar nicht zu Konter. Dafür verpulverten die Violetten eine Chance nach der anderen. Fridrikas vertendelte den Ball, Gruber bediente Huskovic per Traum-Lochpass, doch Schierl rettete in letzter Sekunde im Heraussprinten (26.). Bitter für Herafs Elf. Der bis dahin starke Luca Meisl verletzte sich bei einem Zweikampf mit Fitz schwer am linken Knie, musste in Minute 30 für Fabian Gmeiner runter und per Trage abtransportiert werden (Verdacht: Kreuzbandriss). Grabher kratzte einen Gruber Flachschuss von der Linie und Fischer jagte den Ball nochmal drüber (45.). DasErfreulichste für Lustenau war bei nur 19 Prozent Ballbesitz der 0:0 Halbzeitstand.

Die Abwehrschlacht ging weiter, aber erst eine strittige Entscheidung brachte das 1:0 für die Wiener (59.). Chato gewann bei einer Flanke das Kopfballduell gegen Ranftl, traf ihn dabei aber auch mit dem Arm im Gesicht. Nach langem VAR-Check entschied Schiedsrichter Stefan Ebner auf Elfmeter. Dominik Fitz verwertete trocken ins linke Eck, Heraf hatte es wild gestikulierend seinem Tormann angezeigt, wo der Ball hingehen sollte, Schierl entschied sich aber für die andere Ecke. An der Spielcharakteristik endete das Tor wenig. Heraf reagierte sichtlich unzufrieden mit einem Dreiertausch und Lustenau versuchte es offensiver – und tatsächlich! Der eingewechselte Vucic traf bei einem Ausputzversuch Fridrikas, der sich geschickt vor ihn geschoben hatte – den fälligen Elfer verwertete der gefoulte Fridrikas selbst zum schmeichelhaften 1:1. Weil Fitz in Minute 97 nochmal drüber schoß reichte es für einen Punkt, der vielleicht noch viel Wert sein kann.

Fussball, Bundesliga
25. Spieltag, Qualifikationsgruppe
Wien, Generali Arena, SR Ebner
Austria Wien – Austria Lustenau 1:1 (0:0)
Torfolge: 58. 1:0 Fitz (Elfmeter), 78. 1:1 Fridrikas (Elfmeter)
Gelbe Karten: Krätzig, Fischer bzw. Anderson, Chato, Lins, Grujcic
Austria Lustenau: Schierl; Anderson, Meisl (31. Gmeiner), Grujcic, Lins, Berger – Gorzel (73. Rhein), Chato (61. Mikic), Grabher (73. Tiefenbach) – Diaby (73. Bobzien), Fridrikas