Das Abstiegsgespenst kreist in Altach

Sport / 04.05.2024 • 18:57 Uhr
ABD0082_20240504 – ALTACH – …STERREICH: Kopfball von Thierno Ballo (WAC) wŠhrend der Admiral Bundesliga-Begegnung, 8. Runde zwischen SCR Altach und RZ Pellets WAC am Samstag, 4. Mai 2024 in Altach. – FOTO: APA/DIETMAR STIPLOVSEK
Wolfsbergs Ballo schockte Altach mit dem Siegtreffer für die Kärntner. apa

Der Cashpoint SCR Altach verlor das Heimspiel gegen Wolfsberg nach einer desolaten ersten Halbzeit und vielen vergebenen Chancen nach der Pause mit 0:1. Und das vor den Augen von Austria-Lustenau-Trainer Andreas Heraf als quasi personifiziertes Abstiegsgespenst.

Altach So sehr hatte Altachs Cheftrainer Joachim Standfest vor dem Spiel gegen den WAC den Charakter der Mannschaft gelobt. Doch die schlitterte nach einer ersten Halbzeit ohne Mumm und Wille in eine 0:1-Heimniederlage. Damit ist man zwei Spieltage vor Saisonende aus eigener Schuld mittendrin statt dabei – willkommen im Abstiegskampf. Mit Rückkehrer Dejan Stojanovic, einen Monat nach seiner Handverletzung, vermochte nur ein Altacher seine gewohnte Leistung abrufen. Ein weiterer Sieger war die Austria Lustenau, die am Freitag mit einem 2:0 über Austria Wien vorlegte und deren Rückstand auf den SCRA auf fünf Punkte schmolz.

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Atdhe Nuhiu hatte bei einem Querlattentrffer Pech. gepa

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So nicht! Die ersten 20 Minuten waren aus Altacher Sicht Fußball zum Abgewöhnen. Wie in Trance wurde versucht, den Ball in eigenen Reihen zu halten. Doch es war keine Bewegung zu erkennen, kein Wille, alle schienen wie gelähmt. Wieder einmal schien der Druck zu lähmen anstatt anzuspornen. Altach war nicht am Platz und das gefiel den Gästen aus Wolfsberg. Nach einem Eckball zeigte zwar Stojanovic gegen Kennedy seine große Klasse, doch beim Nachschuss von Ballo, aus kurzer Distanz, war er machtlos. Die “Wölfe” aus Kärnten führten 1:0 (18.).

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Lukas Jäger und Co. müssen weiter um den Klassenerhalt zittern. gepa

Hallo Wachmacher! Mit dem Gegentor war plötzlich allen im SCRA-Dress klar, dass es gegen den Abstieg geht. Allein, es war nicht so einfach, den Schalter umzulegen. Dass man fast im Gegenzug durch Mike Bähre eine große Möglichkeit zum Ausgleich ausließ, passte zum Gesamtbild der ersten Halbzeit, in der die Mannschaft wieder ihr “schreckliches Gesicht” zeigte. Klar, es wurde nun vermehrt nach vorne gespielt, mehr Pressing gezeigt. Allein vor dem gegnerischen Tor spiegelte sich die große Schwäche der SCRA-Mannschaft während der gesamten Saison wider. Meist wurde die falsche Entscheidung gefällt, Möglichkeiten wurden ausgelassen – und so ging man mit 0:1 in die Pause.

Admiral Bundesliga

Qualifikationsgruppe

8. Spieltag

Cashpoint SCR Altach – Wolfsberger AC 0:1 (0:1)
Altach, Cashpoint Arena, 5041 Zuschauer, SR Stefan Ebner (OÖ)

Tor: 18. 0:1 Ballo

Gelbe Karten: 17. Lukas Gugganig (Altach), 77. Scherzer, 78. Tijani (beide Wolfsberg), 90./+ 2 Fadinger (Altach/alle Foulspiel)

Cashpoint SCR Altach (3-5-2) Stojanovic – Estrada (82. Prietl), Lukas Gugganig (46. Reiner), Koller – Gebauer (46. Reiter), Demaku (55. Bahloul), Jäger (66. Nuhiu), Bähre, Ouédraogo – Gustavo Santos, Fadinger

Wolfsberger AC (5-3-2) Gütlbauer – Jasic (83. Ibertsberger), Baumgartner, Omic, Kennedy (76. Diabate), Scherzer – Scharfetter (83. Müller), Tijani, Altunashvili (83. Morgenstern) – Karamoko (67. Piesinger), Ballo

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Einer, der immer alles gibt. Torhüter Dejan Stojanovic feierte nur einen Monat nach seiner Verletzung ein Comeback. gepa

Doppeltausch zur Pause

Mit Constantin Reiner als neuen Abwehrchef und Dominik Reiter als zweite echte Sturmspitze gab es zur Halbzeit gleich zwei Veränderungen bei Altach. Zudem rückte Trainer Joachim Standfest von der Dreierkette ab und stellte auch taktisch einiges um. Eine Viererabwehr und davor eine Sechs (Lukas Jäger) sollte für mehr Sicherheit sorgen. Davor sollte Druck auf den Gegner erzeugt werden. Und schon nach 20 Sekunden bot sich die erste Chance auf den Ausgleich. Doch Reiter schickte nach einem herrlichen Querpass von Gustavo Santos gen den wolkenverhangenen Himmel (46.).

Jetzt war Tempo angesagt, auch auf der Trainerbank. Schon nach 55 Minuten holte Standfest auch Vesel Demaku vom Platz. Für den Mittelfeldspieler kam mit Sofian Bahloul ein weiterer Stürmer. Ein klares Zeichen von Außen, noch mehr Risiko zu gehen. Die Mannschaft dominierte auch seit dem Wiederanpfiff. Allein die Leistung von Hälfte eins schien noch in den Beinen zu stecken. Es fehlte an klaren Aktionen, Bälle wurden schlampig gespielt – und die Zeit lief und lief.

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Mit der Brechstange

Nach 66 Minuten zog Standfest seinen letzten Offensiv-Trumpf: Atdhe Nuhiu kam für Kapitän Lukas Jäger und zog die Schleife an. Nur drei Minuten dauerte es und der Querbalken des Wolfsberger Tores bog sich nach einem Kopfball von Nuhiu. Doch Altach ging mit vier Stürmern auch ein großes Risiko. Vor allem bei Kontern über Ballo. So musste Stojanovic in extremis retten, als der Wolfsberg-Stürmer gleich zweimal Reiner narrte und mit seinem Abschluss erst am Fuß des SCRA-Torhüters scheiterte (70.).

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Entgegen seiner Ankündigungen nach dem Spiel, schaute Lustenau-Trainer Andreas Heraf doch das Spiel an – und das direkt vor Ort im Stadion. gepa

Es entwickelte sich mehr und mehr ein Sturmlauf auf das WAC-Tor. Deren Torhüter Lukas Gütlbauer stand nun im Mittelpunkt. Und er behielt den Überblick, bei den vielen Standards und auch beim Weitschuss von Mohamed Ouédraogo (81.). Zudem versandete die Gefährlichkeit der Altacher Aktionen immer wieder in überhasteten Abspielen bzw. Abschlüssen. Das WAC-Tor schien vernagelt, auch bei einer Bahloul-Direktabnahme (89.).

Fußball
Olympiasieger Alessandro Hämmerle hatte den Anstoß vorgenommen. Lutz