Lange gezittert und am Ende ausgelassene Jubelstimmung

Ein Tor von Lukas Gugganig sichert Altach im Fernduell mit Austria Lustenau vorzeitig den Klassenerhalt. Rund 1000 Fans aus dem Rheindorf jubelten nach dem Schlusspfiff mit der Mannschaft.
Innsbruck Es ist vollbracht! Der Cashpoint SCR Altach sicherte sich eine Runde vor dem Saisonende den Klassenerhalt und jubelte danach minutenlang am Tivoli mit den Fans. Doch davor war 90 Minuten zittern notwendig. Daran änderte auch der Treffer von Lukas Gugganig. Dabei sicherte er den Rheindörflern die nötigen Punkte, um einem direkten Duell am letzten Spieltag gegen Austria Lustenau (1:0-Sieg gegen BW Linz) aus dem Weg zu gehen. Am Ende war die Erlösung greifbar. Denn ein drittes Mal in Folge schaffte Altach in einem dramatischen Saisonfinale den Verbleib in der Bundesliga.
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Das Visier wurde schnell geöffnet. Ausschlaggebend war ein Gelb-Foul vonCem Üstündag an Ousmane Diawara. Erstmals seit dem Derby gegen die Austria (13. April) wieder von Anfang an dabei, wurde er vom Tiroler von den Beinen geholt (9.). Dabei stürzte der 24-Jährige so unglücklich auf die rechte Schulter, dass er nur zwei Minuten später unter Schmerzen das Feld verließ. So kam Altachs Tiroler Christian Gebauer zum Einsatz. Wenige Sekunden auf dem Platz hatte er mit seiner ersten Ballberührung schon eine gute Einschussmöglichkeit, als WSG-Goalie Adam Stejskal einen Kopfball von Lukas Gugganig sensationell parierte, der Abpraller jedoch von den Füßen von Gebauer landete. Dessen Abschluss aber misslang.
Admiral Bundesliga
Qualifiationsrunde
9. Spieltag
WSG Tirol vs Cashpoint SCR Altach 0:1 (0:1)
Innsbruck 3000 Zuschauer, SR Harald Lechner (W)
Torfolge: 41. 1:0 Lukas Gugganig
Gelbe Karten: 6. Üstündag, 39. Taferner, 67. Müller, 78. Diarra (alle WSG Tirol/alle Foulspiel), 84. Kofi Schulz (WSG Tirol), 84. Bähre (Altach/beide Unsportlichkeit), 90./+ 2 Bahloul (Altach/Foulspiel)
WSG Tirol (3-5-2) Stejskal – Üstündag (57. Gris), Okungbowa, David Gugganig – Sulzbacher (57. Ranacher), Taferner (80. Tomic), Müller (80. Naschberger), Blume (64. Ogrinec), Kofi Schulz – Prelec, Diarra
Cashpoint SCR Altach (3-5-2) Stojanovic – Estrada, Lukas Gugganig, Koller – Ingolitsch (78. Edokpolor), Fadinger (78. Reiner), Jäger (49. Demaku), Bähre, Ouédraogo – Diawara (11. Gebauer), Gustavo Santos (78. Bahloul)

Doch Altachs erste Möglichkeit war der Auftakt für einen offenen Schlagabtausch, nachdem die ersten Minuten klar den Gastgebern gehörten. Und die hatten in Minute 19 eine Großchance durch Bror Blume, als er den Ball im 16er super annahm, mit seinem Schuss jedoch an SCRA-Schlussmann Dejan Stojanovic scheiterte. Dessen kurze Abwehr wurde dann von Paul Koller endgültig geklärt. Dann sorgte Stojanovic für einen Aufreger, weil er an der Strafraumgrenze einen hohen Ball gegen Koller und Prelec nicht festhalten konnte und Blume “erbte”, dessen Heber aber das Tor verfehlte (26.).

Abwehrchef erzielt Führungstreffer
Kurz vor der Halbzeit war des Lukas Gugganig, der vor dem voll gefüllten SCRA-Block die Rheindörfler in Führung schoss. Nach einem weiten Einwurf von Mohamed Ouédraogo leitete er den Ball per Kopf weiter, dann kam das Leder nach einem Getümmel und einem Schussversuch von Gebauer zu Gustavo Santos. Der SCRA-Stürmer brachte das Leder erneut zur Mitte, wo Gugganig trocken einschoss (41.). Zu diesem Zeitpunkt führte im Fernduell die Austria Lustenau in Bregenz gegen BW Linz bereits mit 1:0. Mit diesen Ergebnissen gingen die beiden Vorarlberger Klubs auch in die Halbzeitpause.

Bei Jäger ging nichts mehr
Wie in Halbzeit eins, so war Standfest auch nach Seitenwechsel frühzeitig zu einem Wechsel gezwungen. Kapitän Lukas Jäger, der sich vor der Pause schon mal Rückenprobleme hatte und auch einen Kopfstoß einstecken musste, verließ nur drei Minuten nach Wiederanpfiff das Spielfeld. Vessel Demaku ersetzte den Bregenzerwälder. Das Spiel selbst entwickelte sich mehr und mehr zu einer Abwehrschlacht. Weil Altach den Hausherren viel Raum überließ, weil Gebauer und Co ihr Heil im Konterspiel suchten.

Während die Konterangriffe zumeist schnell versandeten, wurde der Druck der Tiroler größer. Ausgerechnet der Ex-Altacher Valentino Müller war es dann, der nach 69 Minuten mit einer schönen Schlenzer nur knapp scheiterte. Bei Altach stimmte zu dem Zeitpunkt weder die Abstimmung auf dem Feld noch die Ballsicherheit. Vielmehr schien das Nervenkostüm minütlich dünner zu werden. Die Reaktion auf der Bank darauf war ein Dreifachwechsel sowie die Umstellung auf eine Viererkette. Denn nun spielte nur noch die WSG, während auf den Rängen die Altach-Anhänger ihr Team lautstark unterstützten. Doch die Vorarlberger zitterten sich über die Partie, gestützt auf einen souveränen Torhüter.