Rote Teufel müssen sich nach Thriller beugen

Sport / 05.06.2024 • 22:38 Uhr
HARD,AUSTRIA,05.JUN.24 - HANDBALL - HLA Meisterliga, play off final, HC Hard vs HC Linz. Image shows Jadranko Stojanovic (Linz), Nico Schnabl, Frederic Wuestner (Hard) and Moritz Bachmann (Linz). Photo: GEPA pictures/ Oliver Lerch

Der Meistertitel geht nach 30:31-Niederlage nach Verlängerung nach Linz. Aufopferungsvoller Kampf des Alpla HC Hard blieb unbelohnt.

Hard Dank eines unglaublichen Kraftaktes zwang der HC Linz den Alpla HC Hard in einer irren Partie, die in die Verlängerung ging, in der Sporthalle am See in die Knie und jubelt über den Meistertitel. Die Mannschaft von Hard-Trainer Hannes Jon Jonsson, die sich erst in den letzten Sekunden in die Verlängerung, dank einer tollen Aufholjagd, retten konnten, mussten damit eine ganz bittere Niederlage hinnehmen..

ABD0141_20240605 – HARD – …STERREICH: Dominik Schmid (Alpha HC Hard) am Mittwoch, 5. Juni 2024, wŠhrend des 3. Spiels im Finale der HLA Meisterliga zwischen dem Alpla HC Hard – HC Linz AG in Hard. – FOTO: APA/EXPA/PETER RINDERER
Dominik Schmid war in seinem letzten Spiel der Karriere der beste Mann der Harder. apa

Die Partie hielt von Anfang an, was sie versprochen hatte. Hard und Linz lieferten sich von der ersten Minute an einen wahren Krimi. Bei dem der Start den Hardern gehörte, die von den Fans nach vorne gepeitscht wurden. Vor allem Dominik Schmid präsentierte sich in den Anfangsminuten bei seinem letzten Spiel der Karriere in richtiger Spiellaune. Doch seine fünf Treffer im ersten Durchgang reichten nicht zu einer beruhigenden Partie der Gastgeber

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Die Gäste aus der Stahlstadt blieben trotz Höllen-Lärm kalt wie Eis und fanden immer besser ins Spiel. Ab Minute zehn wechselte die Führung mehrmals, kurz vor Ende der ersten Halbzeit riss der Harder Faden. Linz in Person von Christian Kislinger nutzte dies aus und schoss sich zu einer Drei-Tore-Führung in die Halbzeit.

Handball, Finale
Auch für Hard-Coach Hannes Jon Jonsson war die Partie nervenaufreibend. gepa

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Immer hinten nach

Der Polster von drei Toren tat den Gästen sichtlich, zum Nachteil der roten Teufel, gut. So konnten die Linzer weiter an ihrem Spiel festhalten, ohne große Veränderungen anzustellen. Der große Favorit Hard war gefordert.

GEPA-20240605-101-120-0005
Es wurde um jeden Zentimeter gekämpft. gepa

Aber auch unter Druck, der bei den Mannen von Jon Jonsson auch Wirkung zeigte. Dazu machte sich das Fehlen von Ivan Horvat, den ein Muskelfaserrriss stoppte, extrem bemerkbar. So liefen die Harder dem Rückstand nach, ohne die Linzer in Bedrängnis zu bringen.

Handball, Finale
Constantin Möstl in Aktion. Gepa

Mühsam, aber doch, kämpften sich Schmid und Co. ran und konnte sich in diesre Phase auf Oldie im Tor Golub Doknic verlassen, der mit seinen Paraden sein Team wieder Mut gab. Als dann Dejan Babic den Anschlusstreffer (41.) zum 21:22 machte, stand die Halle Kopf.

Handball, Finale
Riesenstimmung auf den Rängen. Paulitsch

Die Partie wurde zunehmend hitziger, die Zeitstrafen häuften sich auf beiden Seiten. Die Nerven lagen blank, zu viel stand auf dem Spiel. Linz konnte damit einen Ticken besser umgehen, hielt die roten Teufel immer wieder clever auf Distanz (49./22:25 aus Sicht der Harder).

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Spiel Alpla HC Hard – HC Linz Handball Finale Finalspiel Tore Einlaß Interview
Der Andrang vor dem Match war enorm. Paulitsch

Aber immer wieder war es Hards Tormann Doknic, der mit starken Aktionen seine Mannschaft antrieb. Man blieb auf Tuchfühlung, obgleich der Blick immer öfters auf die Hallenuhr ging. Die Minuten schmolzen den Heimischen davon.

GEPA-20240605-101-120-0019
Luca Raschle holte bei seinem letzten Spiel nochmals alles heraus. gepa

Harder Kraftakt

Doch Aufgeben zählte nicht. Als Lennio Sgonc (55.) den Ausgleich erzielte, flog förmlich das Dach von er Halle. Allein der Treffer zählte nicht wegen vermeintlichen Foulspiels. Und als dann Linz-Keeper Kaiper eine Antanavicious-Bombe grandios parierte, setzte es der Partie nochmal eine Prise Dramatik hinzu.

GEPA-20240605-101-120-0036
Golub Doknic hielt sein Team mit Paraden immer im Spiel. gepa

Was Kaiper kann, kann ich schon lange, dachte sich erneut Doknic, als er zwei Minuten beim Stand von 25:26 einen Siebenmeter hielt. Die Halle kochte. Und Legende Schmid stellte endlich den Ausgleichstreffer her (58./26:26)

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Doch der Linzer Böhm konterte zur erneuten Führung, was 30 Sekunden zum letzten Time-Out der Partie führte. Noch einmal schwor Jon Jonsson seine Team ein. Und es half, weil Ante Tokic 18 Sekunden vor Ende den Siebenmeter zum 27:27 verwertete. Es ging in die Nachspielzeit.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Thriller in Verlängerung

Die eröffnete Schmid und sicherte den Hardern die erste Fühurng nach fast über 40 Minuten (28:27). Doch auch nach den ersten fünf Minuten der Verlängerung hieß es ausgeglichen 29:29.

Das Spiel stand auf Messers Schneide – und plötzlich führten die Linzer wie aus dem Nichts mit 31:29 bei nur noch zwei Minuten auf der Uhr. Hards Babic verkürzte auf 30:31, half aber nichts. Den die Linzer ließen sich nicht mehr der Butter vom Brot nehmen und holten den Meistertitel nach einem geschichtsträchtigen Thriller nach Oberösterreich.

Handball, Finale Österreichische Meisterschaft

Spiel 3

Alpla HC Hard – HC Linz 30:31 (27:27/13:16)

Hard, Sporthalle am See, 2280 Zuschauer, SR Hurich/Bolic

Torfolge: 11. 5:5, 12. 5:6, 16. 7:7, 22. 11:9, 26. 12:12, 29. 13:15, 31. 13:17, 35. 15:19, 39. 18:21, 41. 19:21, 44. 21:24, 49. 22:25, 54. 25:26

Rote Karte: 11. Kropf (Linz)

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.