So läuft das Sanierungsverfahren für den FC Dornbirn

Unglaublich, aber wahr: Mit einem Budget von 1,3 Millionen Euro war der FC Dornbirn in die Saison gegangen, am Ende beliefen sich die Schulden auf 908.700 Euro.
Dornbirn-Feldkirch Gute Nachrichten für den FC Mohren Dornbirn, vor allem für den neuen Vorstand um Obmann Gerhard Ölz. Denn am Landesgericht in Feldkirch wurde nun das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet. Laut dem KSV 1870 beträgt die Höhe der Passiva 908.700 Euro, die teilweise pfandrechtlich besichert sind. Seitens des Clubs gab es dazu bislang keine Stellungnahme. Zum Sanierungsverwalter wurde Rechtsanwald Mag. Andreas Droop bestellt.
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Damit können ab sofort die Gläubigerforderungen bis zum 12. September über den KSV angemeldet werden. Der vom Schuldner, sprich der vorigen Clubspitze um Ex-Präsident Hubert Domig – eingebrachte Sanierungsvorschlag, der nunmehr mit Kopf- und Summenmehrheit der Gläubiger angenommen wurde, lautet: Innerhalb acht Monaten sind 30 Prozent der Schulden, ab Annahme des Sanierungsplans, zu zahlen. Gemäß eigener Angaben sind 79 Gläubiger mit Gesamtforderungen in Höhe von rund 732.000,00 Euro betroffen.
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Die Finanzierungs-Erfordernis für die Erfüllung des angebotenen Sanierungsplans soll demnach durch die Unterstützung von Dritter Stelle – treuhändisch wurden 210.000 Euro hinterlegt – und aus dem weiteren Betrieb des Vereins aufgebracht werden. Somit sollte die Fortführung des Vereins gesichert sein. Zumal bereits Umstrukturierungen innerhalb des Clubs geschehen sind. So wurden alle Arbeitsverhältnisse mit Spielern beendet. Die Umstellung auf Amateurbetrieb für die Regionalligamannschaft wurde ebenso durchgeführt wie die Ausgliederung der Kampfmannschaft vom Nachwuchsbetrieb.
Als Gründe für die Insolvenz nannte Domig, der den Verein im April 2022 mit 70.000 Euro Schulden übernommen hatte und dafür auch gerade stand, vor allem die Coronazeit verantwortlich. Einnahmeeinbußen sowie Gesamtpreiserhöhungen hätten schließlich dafür gesorgt, dass die Lizenz für die 2. Liga nicht erhalten wurde und daher ein Großinvestor abgesprungen sei. Schon im Dezember 2023, anlässlich der Jahreshauptversammlung des FC Dornbirn hatte Domig davon gesprochen, dass es ohne Großsponsor schwierig werden könnte. Damals allerdings wurde für den Jahresabschluss 2022/23 ein Schuldenstand von 93.000 Euro genannt.
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Schulden haben die Dornbirner auch beim Vorarlberger Fußballverband. Dabei handelt es sich um nicht bezahlte Gebühren für die Mannschaften zur Teilnahme am Ligabetrieb sowie um die Ablösesumme eines Akademiespielers. Dennoch werde man sich nicht am Gläubigerverfahren anschließen, wie VFV-Geschäftsführer Horst Elsner bestätigte. Vielmehr habe man schon erste Gespräche mit der neuen Clubführung geführt. “Wir sind keine Firma, sondern ein Verband”, klärt Elsner auf. Zumal es sich zudem um eine, prozentual gesehen, geringe Summe handelt. Deshalb beharrt man seitens des Verbandes auf Begleichung der Außenstände. Eine mögliche Strafe durch den VFV wäre die Verweigerung der Teilnahme von Nachwuchsmannschaften am Ligabetrieb.