“Stürmer suchen wir keinen”

Sport / 11.10.2024 • 13:08 Uhr
Steurer

Nach 164 Tagen im Amt zieht Austria Lustenaus Sportdirektor Mirco Papaleo fürs Erste zufriedene Bilanz.

Lustenau Am 1. Mai trat Mirco Papaleo seine Arbeit als Sportdirektor von Austria Lustenau an und beerbte damit Alexander Schneider. Damit übernahm der 34-Jährige nicht nur einen interessanten Posten, sondern auch viel Verantwortung. Denn nach dem Abstieg aus der Bundesliga stand ein großer Umbruch in der Mannschaft, aber auch im Staff rund um die erste Mannschaft an. Eine Aufgabe, die der Italiener mit Wohnsitz in Lochen am Zürichsee bislang gut meistern konnte. „Rückblickend kann ich sagen, dass mein Fazit bislang positiv ausfällt. Das messe ich an den Leistungen, die der Trainerstab mit der Mannschaft von der ersten bis zur zehnten Runde ablieferte. Da sehe ich eine stete Entwicklung in die richtige Richtung“, erklärt Papaleo und fügt an, „dass ich zudem sehr froh bin, dass die doch neu formierte Mannschaft und Trainerteam sehr schnell zueinandergefunden haben“.

„Wir halten an unseren Jungs im Angriff fest und sind überzeugt, dass der Knoten bald platzt“

Mirco Papaleo
Sportdirektor Austria Lustenau
Mirco Papaleo, Austria Lustenau
Mirco Papaleo hat sich bereits gut eingelebt in Lustenau.

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Persönlich war die Zeit seit Mai eine harte für den Sportdirektor, an Arbeit mangelte es ihm nicht: „Es war schon sehr viel, eine strenge Zeit, ich musste mich ja auch erst einleben. Unzählige Gespräche mit Spielern, Managern, sei es persönlich oder am Telefon. Aber wenn ich jetzt zurückblicke, bin ich mit der Zusammenstellung zufrieden.“

Siegeswille

Der Spirit in der Mannschaft rund um Trainer Martin Brenner passt laut Papaleo, „die Legionäre konnten schnell und gut integriert werden, dazu haben wir einen guten Mix aus routinierten Spielern und jungen, hungrigen Kickern. Mit dem Output, dass wir als Bundesliga-Absteiger unsere Sache richtig gut gemacht haben bisher. Denn die Vergangenheit hat bewiesen, wie schwer sich Absteiger in der 2. Liga immer getan haben“. Wenn Austrias Sportdirektor etwas zu bemängeln hat, „dann ist es die fehlende Kaltschnäuzigkeit und der unbändige Siegeswille unserer jungen Spieler. Aber ich bin davon überzeugt, dass sich dies mit der Zeit in die richtige Richtung entwickelt.“

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Wochen der Wahrheit

Damit verbindet Papaleo auch die „Durststrecke“ an Siegen, in neun Spielen reichte es sechsmal nur zu einem Remis, „da haben wir es oftmals versäumt, einen „dreckigen“ Sieg einzufahren. Dann würden wir tabellarisch sicher noch besser dastehen“. Mit dem Blick auf die Tabelle (Platz sechs mit 15 Punkten) und dem bevorstehenden Programm lässt Papaleo auch gelten, die 15 Tage nach Ende der Länderspielpause als „Wochen der Wahrheit“ zu betiteln. Am 18. Oktober kommt es im Heimspiel zum Duell gegen Titelfavorit SV Ried, danach folgt das große Derby gegen SW Bregenz, dann das ÖFB-Cup-Achtelfinale gegen Hartberg und als Abschluss die Partie gegen wiedererstarkte Amstettener (2. November). „Das wird für unsere Mannschaft, vor allem für die jungen Kicker, ein wahrer Charaktertest. Wobei ich festhalten will, dass für mich in erster Linie die gezeigten Leistungen wichtig sind. Da nehme ich den Blick von der Tabelle weg. Aber nicht falsch verstehen: Am liebsten will ich die nächsten vier Spiele alle gewinnen“, so der Italiener, der zugibt, „dass ich mir aber wenig Sorgen mache diesbezüglich, weil die Mannschaft bisher gezeigt hat, dass sie mit jedem Team der Liga mithalten, wenn nicht sogar dominant auftreten kann“.

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Vertrauen

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Namory Cisse ist mit zwei Treffern bester Torschütze von Austria Lustenau. gepa

Dennoch, die fehlende Anzahl an Toren (acht Treffer in neun Spielen) bleibt auch dem Sportdirektor nicht verborgen. Nur zwei Teams (Stripfing und Voitsberg) erzielten weniger). Für Unruhe sorgt dieser Umstand aber (noch) nicht. „Wir halten definitiv an unseren Jungs im Angriff fest und sind überzeugt, dass der Knoten bald platzen wird. Auch, weil wir uns viele Torchancen herausspielen, aber am Ende fehlten uns die letzten Prozente, um dann auch noch das Tor zu machen“, so Papaleo.
Daher will Papaleo von einer bereits eingeleiteten Suche nach einem neuen Stürmer nichts wissen: „Wir suchen keinen Stürmer“.