2. Liga: Bregenz spielte, Floridsdorf führte – und Vucenovic erlöste

Sport / 18.10.2024 • 20:23 Uhr
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Spät durfte sich Bregenz noch über einen höchstverdienten Punkt freuen. GEPA

SW Bregenz macht in Floridsdorf 90 Minuten lang das Spiel und verliert dennoch fast. Der eingewechselte Mario Vucenovic sicherte dennoch spät einen Punktgewinn, der sich anfühlt wie ein ieg. Die Bregenzer Brust ist weiter breit.

Wien-Floridsdorf Schwarz-Weiß marschiert weiter. In der Nachspielzeit kann Bregenz auch beim FAC Wien punkten und belohnt sich für einen engagierten Auftritt mit einem 1:1.

In Floridsdorf herrschte zumindest leichte Volksfeststimmung, am FAC-Platz wurde etwas verzögert Oktoberfest gefeiert. Geschäftsführer Sport Lukas Fischer trug Lederhose, aus den Lautsprechern tat Schlagersängerin Melissa Naschenweng ihre Vorliebe für “Bergbauernbuam” kund.

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Nicht Lederhose, sondern die edle rot-schwarze Auswärtswäsch trugen die Burschen von Trainer Regi Van Acker. Neun davon standen bereits vor der Länderspielpause gegen den SV Horn (3:1) am Platz, Mario Vucenovic und Jan Stefanon nahmen auf der Bank Platz, für sie begannen Isak Vojic und Anteo Fetahu.

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Die Abordnung aus Bregenz und Favoriten hatte spät einen Punkt zu bejubeln. GEPA

Von Beginn an war Bregenz die spielbestimmende Mannschaft, die Partie spielte sich überwiegend in der Hälfte der Hausherren ab. In allzu gefährliche Abschlusssituationen kam Bregenz allerdings nicht – im Gegensatz zu den auf Umschaltsituationen lauernden Floridsdorfern. Nach 13 Minuten hatte Bregenz Glück, eine bis fast zum Schluss stark gespielte Freistoßvariante scheiterte nur am Abschluss, keiner traf den Ball richtig, auch Raul Marte, der ihn schließlich vor der Torlinie klärte, tat das eher anders als gewollt. Vier Minuten später tauchte der FAC noch einmal gefährlich im Sechzehner auf, der Abschluss von Paolino Bertaccini kullerte rechts vorbei (17.).

Mit der dritten Chance ging die Elf von Mitja Mörec in Führung. Bertaccini setzte sich auf der rechten Seite stark durch, seine Hereingabe versenkte Lukas Gabbichler zum 1:0 (24.).

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Mehr Zug zum Tor – Floridsdorf ging trotz weniger Spielanteile in Führung. GEPA

Auch nach dem Rückstand versuchte es Bregenz über den geordneten Spielaufbau, der FAC stand aber noch geordneter und ließ keine Lücken. Dass es zur Pause nicht 2:0 stand, war Flavio Dos Santos Dias zu verdanken, der sich in guter Abschlussposition zu uneigennützig zeigte (37.). Bei Schiedsrichter Leitner konnte sich indes der FAC bedanken, nicht in Unterzahl in die Pause zu müssen. Innenverteidiger Benjamin Wallquist riss seinen Gegenspieler als letzter Mann im Zentrum zu Boden, mit Gelb stieg er sehr glimpflich aus.

Gegen das Abwehrbollwerk

Van Acker wechselte zur Pause doppelt, brachte mit Burak Ergin einen flinken Flügelspieler und mit Renan einen weiteren Angreifer. Die eher zufällige Chance auf den Ausgleich fand aber Marcel Monsberger vor, schoss die Direktabnahme aber über das Tor (51.). Gabbichler tat es ihm auf der Gegenseite gleich (66.).

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Der FAC wurde höchstens über Konter gefährlich – sonst gehörte der Ball Bregenz. GEPA

Bregenz kombinierte, spielte, versuchte – aber im Strafraum stand der FAC lange wie eine Mauer. Fetahu versuchte es in Minute 71 aus dem Rückraum, Ex-Dornbirn-Keeper Jakob Odehnal im Floridsdorfer Tor parierte. Aus 25 Metern nahm wenig später Daniel Tiefenbach Maß, traf aber nur die Latte (72.).

Bregenz erhöhte zunehmend das Risiko, brachte immer mehr Offensivkräfte, der FAC setzte umso mehr auf Konter. Ex-Lustenauer Anthony Schmid konnte einen solchen in der 80. Spielminute nicht im leeren Tor unterbringen, es blieb weiter spannend. Der FAC igelte sich ein, haute die Bälle im Akkord aus dem eigenen Strafraum. Versuchte es mit einem direkten Freistoß von der Mittellinie, Bregenz-Keeper Franco Flückiger ließ sich nicht überlisten (89.).

Eine Rudelbildung bescherte Bregenz noch Überzahl in der Nachspielzeit, Mario Vucenovic bescherte Bregenz den Punkt. Der Joker knipste in der dritten Minute der Nachspielzeit, er traf aus spitzem Winkel, nachdem der FAC eine Situation einmal nicht bereinigen konnte.

Durch das Last-Minute-Remis im 21. Wiener Gemeindebezirk verpasst Bregenz es, vorübergehend die Tabellenführung zu übernehmen. Nach zuletzt fünf Spielen in Folge gibt es für die Bodenseestädter wieder einmal “nur” ein Unentschieden. Aber für das Derby am kommenden Wochenende wurde noch einmal eine Portion Selbstvertrauen gesammelt.

Admiral 2. Liga, 10. Spieltag

FAC Wien – SW Bregenz 1:1 (1:0)

Wien-Floridsdorf, FAC-Platz; 785 Zuschauer; SR Florian Leitner

Torfolge: 24. 1:0 Lukas Gabbichler, 90./+3 1:1 Mario Vucenovic

Gelb-Rote Karte: 90./+2 Christian Bubalovic (FAC/Unsportlichkeit)

Gelbe Karten: 4. Karayazi (FAC), 13. Nussbaumer (Bregenz/beide Foulspiel), 33. Bubalovic (FAC/Unsportlichkeit), 42. Gerdi (Co-Trainer Bregenz/Kritik), 42. Wallquist (FAC/Unsportlichkeit), 45. Vojic, 89. Marte (beide Bregenz), 90. Schmid (FAC/alle Foulspiel), 90./+2 Adriel (Bregenz), 90./+2 Odehnal (FAC/beide Unsportlichkeit)

FAC Wien (4-2-2-2): Odehnal – Flavio, Bubalovic, Wallquist, Becirovic – Karayazi (63. Fötschl), Bitsche – Bertaccini, Aisowieren (76. Schmid) – Kulis, Gabbichler (83. Neumann)

SW Bregenz (3-4-1-2): Flückiger – Adriel, Dirnberger, Prirsch (46. Renan) – Vojic (46. Ergin), Nussbaumer (74. Krnjic), Tiefenbach, Marte – Tartarotti – Monsberger (82. Stefanon), Fetahu (74. Vucenovic)