2. Liga: Abgebrühte Rieder lassen Bregenz ohne Punkte heimfahren

SW Bregenz zeigt gegen Ried eine solide erste Hälfte, nach der Pause geht es dann ganz schnell. Der Titelkandidat wird seiner Rolle gerecht, die Sieglos-Serie der Bodenseestädter verlängert sich.
Ried im Innkreis Zweiter gegen Vierter, SV Ried gegen SW Bregenz – oder auch das Spitzenspiel der Runde. Wirklich spitze waren aber beide Mannschaften zuletzt nicht unterwegs, Titelkandidat Ried zeigte äußerst schwankende Leistungen, Überraschungsteam Bregenz wartete seit vier Spielen auf einen Sieg, vor der Länderspielpause setzte es eine 0:4-Klatsche gegen St. Pölten.
Wirklich spitze waren auch die Bedingungen nicht: Der Wintereinbruch machte auch vor dem Innviertel nicht halt, bei 0 Grad Celsius, Wind, und zunächst der ein oder anderen Schneeflocke kamen aber immerhin 2.250 Zuschauer in die Arena. Der Rest der 2.543 Fans, die in dieser Saison bislang zum Zuschauermagneten der Liga finden, machte es sich wohl vor der Coach gemütlich und schaute die TV-Übertragung.
Bregenz musste erst warmwerden
Bregenz-Coach Regi Van Acker änderte trotz des Dämpfers am vergangenen Spieltag personell wenig an der Startaufstellung, einzig Marco Rottensteiner rutschte anstelle von Mario Vucenovic in die erste Elf. Bei nach Ankick stärker werdendem Schneefall konnten die Bregenzer aber ohnehin kaum in Erscheinung treten. Die Anfangsphase gehörte ganz klar den “Wikingern”, die in der Innviertler Kälte feuriger wirkten. Rasner versuchte es in Minute neun vom Sechzehner, Bajic köpfte aus kurzer Distanz drüber (15.). Das Spiel kannte lange nur eine Richtung, Bregenz kam kaum zu längeren Ballbesitzphasen.

Chancen ergaben sich für die Van-Acker-Elf trotzdem. Nach Ballgewinn wurde nicht allzu lange gefackelt, Marcel Monsberger brachte den Ball etwa aus der Drehung gut auf das Tor (24.), Lars Nussbaumer zwang Ried-Keeper Leitner zu einer guten Parade, dieser konnte den Ball gerade noch um den Pfosten lenken (26.). Die Partie wurde zunehmend ausgeglichener, Bregenz fand Gefallen am Spiel. Renan eröffnete mit starkem Körpereinsatz die nächste Chance, der Abschluss von Nussbaumer wurde noch abgeblockt (39.). Das Spiel war gefällig, die Bedingungen wurden widriger.
Ein Punktgewinn rückte rasch in die Ferne
Die zweite Hälfte begann für Bregenz direkt mit einer kalten Dusche. Nach einer Ecke hatte Ried-Innenverteidiger Michael Sollbauer im Zentrum zu viel Platz, köpfte den Ball aus kurzer Distanz noch Florian Prirsch ins Gesicht, von dort prallte der Ball unhaltbar ins Tor (47.). Die kalte Dusche ging weiter, fünf Minuten später lieferte Flückiger einen schlechten Pass ins Zentrum, Ried war gedankenschnell, Wilfried Eza überhob den Keeper aus 20 Metern zum 2:0 (53.). Der winkte nur mehr ab und wusste: Das Gegentor gehörte ihm. Die kalte Dusche war damit noch nicht fertig.

Tobias Mandler verhinderte auf der Linie zwar noch den dritten Gegentreffer (54.), Ex-Rapidler Ante Bajic erzielte das 3:0 trotzdem rasch, nahm sich den Ball mit der Brust gut mit und vollendete (56.). In weiterer Folge boten sich beiden Teams noch Möglichkeiten, wenngleich die besseren auf Seiten der Gastgeber zu finden waren. Am Endstand änderte sich nichts, die Rückfahrt aus dem kalten Innviertel wird aus Bregenzer Sicht ohne Punkte angetreten.
Bregenz bleibt das fünfte Spiel in Folge ohne „Dreier“, kassiert die zweite deutliche Niederlage in Folge, bleibt in der Tabelle aber vorerst noch auf Rang vier.
ADMIRAL 2. Liga, 14. Spieltag
SV Guntamatic Ried – SW Bregenz 3:0 (0:0)
Ried im Innkreis, Innviertel-Arena; 2.250 Zuschauer; SR Julian Weinberger
Torfolge: 47. 1:0 Michael Sollbauer, 52. 2:0 Wilfried Eza, 56. 3:0 Ante Bajic
Gelbe Karten: 8. Rottensteiner (Unsportlichkeit), 19. Nussbaumer (beide Bregenz/Kritik), 39. Gerdi (Co-Trainer Bregenz/Kritik), 60. Marte (Bregenz/Foulspiel), 78. Rasner (Ried/Foulspiel)
SV Ried (3-4-1-2): Leitner – Havenaar (81. Celic), Sollbauer, Steurer – Wohlmuth, Mayer (65. Marinsek), Rasner (81. Mankowski), Pomer (73. Bumberger) – Grosse -Bajic, Eza (65. Van Wyk)
SW Bregenz (4-2-2-2): Flückiger – Marte, Dirnberger, Prirsch, Mandler – Rottensteiner (62. Krnjic), Nussbaumer – Tiefenbach, Tartarotti – Renan, Monsberger (62. Vucenovic)