
Spätstarterin in Lauerstellung
Die Zeit ist reif: Leonie Zegg (20) sieht sich für die Junioren-WM gerüstet.
Tarvis Sie selbst bezeichnet sich gerne als „Spätstarterin“, dabei hat sie im Skisport schon reichlich Erfahrung gesammelt. Und eines hat sich Leonie Zegg in all der Zeit bewahrt, ihre positive Lebenseinstellung. Daran vermochten auch schmerzliche – sowohl körperlich als auch auf Gefühlsebene – Erfahrungen nichts zu ändern, die Lecherin hat sich ihren optimistischen Blick auf die Dinge bewahrt. Das gilt auch für die bevorstehende Junioren-WM, die im italienischen Tarvis, nahe der Grenze zu Kärnten, gefahren wird.

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Schon erste Erfahrungen
Erste WM-Erfahrung hat die 20-Jährige vom SC Arlberg bereits im Vorjahr bei den Titelkämpfen im französischen Chatel gesammelt, dabei die Plätze 13 (Abfahrt) bzw. 21 (Super G) gemacht. Ergebnisse, die sie deutlich verbessern möchte. So traut sich Zegg durchaus Medaillenchancen zu, doch vor allem möchte sie „gut Skifahren. Dann bin ich auch schnell, das weiß ich“.
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Denn eines hat sich in all ihrer Zeit im Skisport gezeigt: Die Ausbildung im im Skiclub war erste Sahne. „Bei uns wird großer Wert auf das Skifahren gelegt. Dazu gehört nicht nur das Fahren zwischen den Stangen, sondern vielmehr auch das Fahren im Gelände, auf der Buckelpiste oder ein wenig powdern“, stellt sie den Verantwortlichen des SC Arlberg ein großes Lob aus. Dafür, so sagt sie, sei sie eben im Skisport eine „Spätstarterin gewesen, auch weil ich lange nicht den Drang nach Rennsport verspürte“. Inzwischen hat sich diese Einstellung verändert, die Cousine von Nina Ortlieb, zählt zu den großen Nachwuchshoffnungen im ÖSV.

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So stellte sie ihre Qualitäten bei den Speed-Europacuprennen in Zauchensee unter Beweis, als sie einmal auf das Podium fuhr und zwei weitere Top-Zehn-Plätze belegte. Zuletzt in Bardonecchia warf sie ein Sturz etwas aus der Bahn, zumal neben dem Daumen auch das Knie (Innenband) ein wenig angegriffen war. Und so nutzte Zegg die Tage, um sich in der Heimat ein wenig intensiver der Kondition zu widmen und ein wenig Kraft zu tanken. „Ich habe Glück gehabt“, sagt sie auch mit einem Seitenblick auf ihre Cousine, die vor einer Woche noch einmal operiert wurde. „Ihre erneute Verletzung war schon heftig für uns alle“, spricht sie im Namen der gesamten Verwandtschaft. „Ich habe mit ihr gelitten und wünsche ihr das Allerbeste“, bringt sie den familiären Zusammenhalt auf den Punkt.

Dass in Tarvis die ersten Medaillen in ihren Spezialdisziplinen Abfahrt und Super G vergeben werden, nimmt die lebensfrohe Speedläuferin, die Anfangs ihrer Karriere zumeist zwischen den Slalomtoren unterwegs war, locker zur Kenntnis. Wohl auch der vergangenen Saison geschuldet, als sie kaderlos dastand und intensives Training nur dank einer Fördergruppe möglich war. Zegg kennt also trotz ihr Jugend auch die Schattenseiten des Skirennsports. In der Zeit half der Vorarlbergerin auch ihre positive Einstellung und die persönliche Erkenntnis, dass zuweilen ein Schritt zurück durchaus zwei Schritte nach vorne bedeuten können. Doch all die Bemühungen, wie etwa das vermehrte Riesentorlauftraining, sollen darin enden, sich einen Fixplatz zu sichern. Und das ist für eine Skirennläuferin wie Zegg, die gelernt hat, sich – in jeglicher Hinsicht – durchzubeißen, eine absolut mögliche Zielsetzung.
Ski Alpin
Das Programm der Junioren-Weltmeisterschaft im italienischen Tarvis
Männer
Abfahrt: 27. Februar
Super G: 1. März
Riesenslalom: 4. März
Slalom: 6. März
Alpine Team Kombination: 1. März
Frauen
Abfahrt: 27. Februar
Super-G: 28. Februar
Riesenslalom: 3. März
Slalom: 5. März
Alpine Team Kombination: 2. März