
Mit einem Lächeln am Start
Victoria Olivier (20) will ihre letzte alpine Junioren-Ski-WM vor allem genießen.
Tarvis Auf der Anreise nach Arnoldstein, wo Österreichs Mannschaft während der Alpinen Junioren-WM Quartier bezogen hat, hatte Victoria Oliver auch Zeit, die bisherige Saison gedanklich noch einmal Revue passieren zu lassen. „Überraschend gut“, sagt sie nach einer kurzer Nachdenkphase. „Es hat bessere und schlechtere Rennen gegeben, insgesamt doch sehr zufriedenstellend.“ Dabei ist die 20-jährige aus Au durchaus eine kritische Natur, wenn es um die Beurteilung ihrer eigenen Leistung geht. Wichtig war für sie vor allem, den Kopf frei zu bekommen. Zwar habe sie die Patellasehne zu Saisonbeginn noch gespürt, doch recht schnell habe sich Besserung eingestellt. Auch die Gedanken rund um ihre Kreuzbandverletzung haben sich inzwischen in Luft aufgelöst, was ihr bei der Performance in den Rennen sehr geholfen hat.
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Viele coole Erfahrungen
Und so darf die Bregenzerwälderin vor dem Saisonhöhepunkt auf herausragende Ergebnisse zurückblicken. Am eindrucksvollsten ist für Oliver noch immer der Europacupsieg im Riesentorlauf in Hippach. „Aber auch St. Moritz (Anm. d Red.: Rang fünf in der EC-Abfahrt) war ein cooles Rennen. Immerhin war es meine erste Abfahrt im Europacup.“ Es sind diese besonderen Rennergebnisse, die für Sicherheit und Selbstvertrauen sorgen. „Oft“, so sagt Olivier, „braucht es nur einen Lauf und schon geht alles leichter.“

Nach dem Weltcucupfinale 2024 in Saalbach, wo sie in der Abfahrt startete, durfte Olivier in der laufenden Saison wieder Weltcupluft atmen. „Eine Mega-Erfahrung, denn Saalbach war im Rückblick betrachtet, doch etwas zu früh. Da war ich wohl noch nicht so bereit“, sagt sie über ihre drei Starts in der laufenden Saison bei Riesentorläufen, wobei sie sich Anfang Jänner in Kranjska Gora mit Platz 29 ihre ersten Weltcuppunkte sicherte.

Kein zusätzlicher Druck
Dass sie nach drei Medaillengewinnen bei ihren ersten beiden Junioren-Weltmeisterschaften im kanadischen Panorama sowie in Chatel (Frankreich) nunmehr zum Favoritenkreis zählt, nimmt sie gelassen zur Kenntnis, weil: „Ich sehe mich nicht in der Favoritenrolle. Ich freue mich einfach auf meine letzte Junioren-WM. Ich will die Rennen einfach noch einmal genießen. Und wenn es gut geht, dann geht es gut.“ Es ist auch ihrer körperlichen Fitness geschuldet, dass sie dem Großevent mit innerer Ruhe entgegenschaut. Selbst die möglicherweise warmen Temperaturen („Ich mag lieber eine harte Piste“) können sie nicht aus der Ruhe bringen. „Das sind Dinge, die ich nicht ändern kann und deswegen mache ich mir keine Gedanken darüber.“ Auch nicht darüber, dass in Tarvis ein dicht gedrängtes Programm auf sie wartet. Wird die Vorarlbergerin doch in allen Disziplinen am Start sein.
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Platz im Weltcup ist das Ziel
Der Blick über die Saison hinaus offenbart bei Olivier ein klares Ziel. Über den Europacup will sie sich einen Startplatz im Weltcup sichern. „Das ist definitiv mein Saisonziel“, sagt sie mit Überzeugung. Jetzt aber gilt ihr voller Fokus den anstehenden Medaillenrennen bei der Junioren-WM. „Step-by-step“ lautet ihr Motto. „Es kommt, wie es kommt“, bleibt sie ruhig. Ein weiterer Beweis dafür, dass sie ihren Kopf frei bekommen hat.