Vorarlberg als Motorsport-“Wonderland“

Sport / 01.04.2025 • 14:07 Uhr

Ein weiterer WEC-Werksfahrer (Peugeot) hat seinen Lebensmittelpunkt an den Bodensee verlegt.

Dornbirn Es hat sich längst herumgesprochen in der „Vollgasbranche“, dass es sich am Vorarlberger Bodenseeufer gut leben lässt. Sicherlich ist es nicht nur die schöne Landschaft und die gute Lebensqualität, die diese Entscheidung leicht machen, hier an den Bodensee zu kommen.

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Mit dem jungen Dänen Malthe Jakobsen ist seit Jänner ein weiterer Profi in Diensten von Peugeot nach Lochau in seine erste Wohnung gezogen. Er ist nun der vierte, neben WEC-Weltmeister Kévin Estre (Höchst), René Rast und Kelvin van der Linde (beide Bregenz), der um Weltmeisterschaftspunkte in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (World Endurance Championship, kurz WEC) kämpft. Sein dänischer Teamkollege Mikkel Jensen, der bis August letzten Jahres in Bregenz gelebt hat und nach Monaco umgezogen ist, war ihm beim Umzug behilflich. In den knapp drei Monaten am Bodenseeufer hat er sich schon bestens eingelebt, wie er beim Treffen mit den VN verrät. Dabei erwähnte er liebend gerne seine sportlichen Aktivitäten, wie das Laufen auf den Pfänder oder mit dem Fahrrad das Seeufer zu erkunden, und nicht zuletzt war er auch in den Bergen beim Skifahren anzutreffen.

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27. März 2025 | Malthe Jakobsen (geb. 29. Okt. 2003) Der Däne ist offizieller Peugeot Werksfahrer in der WEC und fährt den Hypercar 9X8 in der Weltmeisterschaft.
Beim Autohaus Gerster in Dornbirn übernahm Malthe Jakobsen seinen Peugeot-Dienstwagen. Noger

Die VN nutzte die Gelegenheit, mit dem erst 21-Jährigen bei einer Vorstellung im Autohaus Gerster, das die französische Marke Peugeot im Verkaufsprogramm hat, ausführlich zu plaudern und einen Einblick in seinen sportlichen Werdegang zu erhalten.

27. März 2025 | Malthe Jakobsen (geb. 29. Okt. 2003) Der Däne ist offizieller Peugeot Werksfahrer in der WEC und fährt den Hypercar 9X8 in der Weltmeisterschaft.
Das neue Gesicht bei Peugeot. Malthe Jakobsen fährt den Hypercar 9X8 in der Weltmeisterschaft. Noger

Trotz seiner Jugend hat der schnelle Däne schon eine erfolgreiche Bilanz im Motorsport vorzuweisen. Dabei fällt auf, dass Dänemark zwar über keine Rennstrecke verfügt und dennoch viele Fahrer international im Einsatz hat. „Ein Vorbild für mich ist der mehrfache Le-Mans-Sieger Tom Kristensen, aber auch die ehemaligen Formel-1-Piloten Jan und Kevin Magnussen“, sagt Jakobsen. Er war schon mit drei Jahren erstmals mit dem Kart am Trainieren, besuchte 2010 mit seinem Vater das Rennen in Le Mans und war fasziniert von den Boliden und Atmosphäre. Als 15-Jähriger startete er seine Karriere im Monopostosport und gewann 2019 die dänische Formel-4-Meisterschaft. 2020 ging es für ihn bereits in den Langstreckensport und er startete in der „European Le Mans Series“ in der LMP3-Klasse – und gewann die Endwertung 2022. Mit der LMP2 ging es dann bereits nach Le Mans, wo er in den Jahren 2023 und 2024 den zwölften Platz in der Klasse belegte. Nebenbei war er noch in der „Asian Le Mans Series“ siegreich.

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IMSA Daytona Rolex 24 Auto Racing

Bereits Ende 2022 ging für Malthe Jakobsen ein Traum in Erfüllung. Er wurde zu Tests vom Team PEUGEOT TotalEnergies, die gerade ihr Hypercar-Projekt mit dem 9X8 Hybrid-Allrad-Prototyp gestartet hatten, eingeladen. Nach dem zweiten Test in Portugal durfte er bereits einen Vertrag unterschreiben und war offizieller Junior-Fahrer und Reservefahrer für 2024 und spulte auch als Simulatorfahrer sein Programm ab. 2025 dann erfolgte für ihn der Aufstieg in die Königsklasse des Langstreckensports. Mit seinen Kollegen Loïc Duval (FRA) und dem ehemaligen Formel-1-Piloten Stoffel Vandoorne (BEL) will man an die Erfolge früherer Tage, wie 1993, als Peugeot in Le Mans einen dreifachen Sieg holte, anknüpfen. Seinen ersten Einsatz im 700 PS starken Peugeot 9X8 hat er bereits hinter sich. Platz zwölf ist es geworden, beim Zehn-Stunden-Rennen in Katar.

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Im Jänner war Malthe Jakobsen in Dytona im Einsatz. apa

Aktuell fährt der Peugeot-Werksfahrer noch in der amerikanischen IMSA-Serie einen LMP2-Prototyp. Das ist möglich, weil Peugeot in Amerika nicht präsent ist und keinen Markt für die Modelle darstellt. Für Jakobsen selbst ist es eine willkommene Möglichkeit, seine Reflexe und Fähigkeiten zu schärfen. Aktuell liegt er in der IMSA-Meisterschaft auf Platz acht. Manfred Noger