
Derby mit Endspielcharakter
Im großen Ländleduell zwischen Austria Lustenau und SW Bregenz liegt der Druck eindeutig bei Grün-Weißen.
Bregenz „Jährlich grüßt das Murmeltier“. So ungefähr müssen sich die Anhänger und auch sportlich Verantwortlichen von Austria Lustenau vor dem großen Derby gegen SW Bregenz aktuell fühlen. Denn wie in der vergangenen Saison, damals noch eine Etage höher, hängt für die Grün-Weißen wieder viel bezüglich Klassenerhalt von einem Revierduell ab.
“Die Sachlage ist klar: Wir stecken im Abstiegskampf, Bregenz kann befreit aufspielen”
Markus Mader
Trainer Austria Lustenau
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War es in der Bundesliga am 13. April 2024 noch der SCR Altach, gegen den man in Bregenz bestehen musste, ist es morgen in der 2. Liga SW Bregenz. Im Nachgang betrachtet war die 0:1-Heimniederlage damals mit ausschlaggebend für den Abstieg, da half auch die Aufholjagd in den restlichen sechs Spielen nichts mehr.

Klare Ausgangssituation
Und jetzt? Da rangieren die Grün-Weißen nur zwei Punkte vor dem Abstiegsplatz, bei nur mehr fünf ausstehenden Runden. „Die Ausgangssituation ist glasklar. Während wir im Abstiegskampf stecken, können die Bregenzer aufgrund ihrer guten Saison befreit aufspielen“, erklärt Austria Lustenaus Trainer Markus Mader, der weiter anfügt“, dass aufgrund der tabellarischen Brisanz das Spiel gar kein Derby für mich ist. Jetzt sind alle Matches gleich wichtig für uns, wollen wir in der Liga bleiben“.

Sein Kapitän Matthias Maak verspürt ein großes Kribbeln, „weil so ein Derby immer noch besonders ist für uns Spieler. Alleine die vielen Zuschauer im Stadion spornen zusätzlich an, da macht es einfach noch mehr Spaß“. 3500 Karten waren bis gestern Vormittag bereits verkauft, vorwiegend an Fans der Austria. „Alleine deshalb ist unser Ziel ganz klar der Sieg. In unserer Situation helfen nur Punkte, egal gegen wen. Wir haben uns als Team eingeschworen und einen Plan bis zum Ende der Saison zurechtgelegt“, weiß der 32-Jährige zu berichten.
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Erstes Duell vor 104 Jahren
Die Mittel für den wichtigen Derbysieg habe man laut Mader und Maak, „die haben wir beim Remis in Ried gezeigt. Daran müssen wir anknüpfen, wieder defensiv solide auftreten, dazu den Glauben an den vollen Erfolg mitbringen“, so der Coach. Für Maak wäre zusätzlich umso wichtiger, „endlich mal wieder in Führung zu gehen. Denn verteidigen können wir, sind nicht zu Unrecht die drittbeste Defensive der 2. Liga“.

Die wird es auch brauchen auf Seiten der Grün-Weißen, denn mit SW Bregenz kommt die zweitbeste Offensive der Liga. Auf 45 Volltreffer brachten es Marcel Monsberger und Co. bislang, daher ist die Marschroute von Sebastian Dirnberger einleuchtend: „Wir haben das Spiel der Austria gut analysiert, wissen um ihre Stärken in der Abwehr und im Umschaltspiel. Für uns heißt es da geduldig bleiben, auf unsere Chance warten – und dann eiskalt zuschlagen“.
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Dass für die Bregenzer, die zuletzt vier Niederlagen in Serie einstecken musste, das Derby auch einen wichtigen Charakter für die unmittelbare Zukunft hat, will der gebürtige Oberösterreicher gar nicht groß leugnen, „weil wir die Saison unbedingt so abschließen wollen, wie wir sie begonnen haben – nämlich erfolgreich. Zudem haben wir eine große Chance, mit einem Sieg im großen Ländlederby die vergangenen Pleiten etwas vergessen zu machen“.
Spannendere Vorzeichen für das insgesamt 90. Duell zweier Klubs, die sich vor mehr als 104 Jahren am gleichen Ort wie heute gegenüber gestanden sind, gibt es wohl nicht.