
“Eine schöne Zahl, mehr nicht”
Austrias Pius Grabher hat die 300-Spiele-Marke vor Augen, doch das Hauptaugenmerk gilt allein dem Klassenerhalt.
Lustenau „Er hatte es nicht leicht“, erinnert sich heute sein ehemaliger Trainer Helgi Kolvidsson. „Mit Harald Dürr und Mario Leitgeb hatte er zwei erfahrene Spieler vor sich.“ Pius Grabher jedoch hat sich durchgesetzt, ist in der Rekordliste der Lustenauer Austria auf Platz drei zu finden.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Das, so sagt Kolvidsson (53), habe ihn zu dem Spieler gemacht, der er nun ist. Der Isländer, der als Spieler und Trainer eine Ära bei der Austria prägte, ist aktuell zurück auf dem Trainerstuhl. „Bis Sommer helfe ich in Pfullendorf aus“, erzählt er. Unter ihm hat der Verbandsligaclub sechs der letzten sieben Spiele gewonnen. Dabei hat Kolvidsson in Pfullendorf gerade die Wakeboardanlage übernommen.
Die Liste der Rekordspieler der Austria Lustenau gibt es hier.
Nur Dürr und Christoph Stückler haben mehr Spiele für die Grün-Weißen bestritten als der 31-Jährige. 278-mal lief er bislang für seinen Herzensclub auf – und das soll es nicht gewesen sein. Grabher hängt noch zwei Saisonen dran, spürt er doch den inneren Antrieb. „Es kommt noch was“, sagt er, wohlwissend, dass es vordergründig um den Klassenerhalt geht.


„Wir müssen auf uns schauen und genau dort weitermachen, wo wir die letzten drei Spiele aufgehört haben“, gibt sich Grabher nicht der Illusion hin, alles schon in trockenen Tüchern zu haben. „Für uns zählen aktuell nur die Punkte, egal wie wir sie machen.“ Vor dem Ried-Spiel habe der Trainer die Mannschaft auf die Tribüne des neuen Stadions gebeten und allen klargemacht, was auf dem Spiel steht.



Natürlich, so gibt Grabher zu, habe das Selbstvertrauen ob der Ergebnisse der letzten Monate gelitten. „Umso wichtiger war es, dass wir in der jetzigen Situation eine Reaktion gezeigt haben.“ Und er gibt zu: „Als Regionalligist in das neue Stadion einzuziehen ist eine Horrorvorstellung.“ Und so lautet sein Versprechen an die Fans: „Das wird nicht passieren.“



Schon kommende Saison kann Grabher als dritter Austria-Kicker die 300-Spiele-Marke knacken, „Die beiden vor mir werde ich wohl nicht mehr einholen“, scherzte er im Vorfeld der Vienna-Partie.




Club-Legende Harald Dürr (444 Spiele) führt die Rangliste vor Stückler (352) an. Mit Torhüter Domenik Schierl (176) steht ein zweiter Spieler aus dem aktuellen Kader unter den Top-10-Spielern. Doch Zahlen sind nicht der Antrieb für Grabher, sondern vielmehr ein schöner Beipack. Er will noch die Fangesänge im neuen Stadion hören und mit den Fans Siege feiern.
