Deshalb fühlt er sich absolut bereit

Sport / 21.08.2025 • 17:30 Uhr

Team-Vorarlberg-Fahrer Jannis Peter (24) im sehr ausführlichen Interview.

Rankweil Er hat sich nicht nur als verlässlicher Bergfahrer etabliert, Jannis Peter hat sich 2025 zu einem potenziellen Siegfahrer entwickelt. Es scheint, als habe sich der ehemalige deutsche U23-Straßenmeister (2022) “frei gestrampelt”. Der 24-Jährige vom Team Vorarlberg wirkt gelöst, gleichzeitig konzentriert und fokussiert. Zuletzt sorgte der Deutsche bei der Tschechien-Rundfahrt für Schlagzeilen, als er auf der Schlussetappe erstmals den Sieg gegen die World-Tour-Konkurrenz einfuhr. Im Ländle jedenfalls fühlt er sich “aufgehoben”, was in seinen Worten zum Ausdruck kommt. “Team Vorarlberg ist im deutschsprachigen Raum ein Aushängeschild für Kontinental-Teams.”

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Welchen Stellenwert hat für Sie dieses Ergebnis?
Es bedeutet mir sehr viel. Ich bin sehr happy, wie die Saison bisher mit dem Team verlaufen ist und alles ausgegangen ist. Solch ein Rennen zu gewinnen, beinhaltet viel und darauf bin ich stolz. Siegen ist bestimmt immer toll, aber mit dem Team macht es das ganze Jahr schon unverändert viel Spaß.

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Jannis Peter im Interview. Team

Sie haben 2025 schon mehr als 6200 Straßenkilometer in den Beinen. Wie fit fühlen Sie sich vor dem Kriterium in Rankweil?
Das sind ja nur die reinen Rennkilometer. Durch Training kommen ja noch weitaus mehr dazu. Aber das ist das, worauf man sich einlässt und was mir schlussendlich auch Spaß macht. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Jahr alle Rennen auf einem sehr hohen Niveau fahren kann und meinen eigenen Ansprüchen gerecht werden kann. Auf das Heimrennen freue ich mich sehr. Es kommen alle vom Team mal wieder zusammen. Jeder sieht sich wieder und es wird mit Sicherheit ein tolles Event.

Die Statistik zu Jannis Peter finden Sie hier.

In Ihrem zweiten Jahr beim Radteam Vorarlberg sind Ihre Leistungen nicht nur geradezu explodiert, sie wirken insgesamt stabiler. Worauf führen Sie dies zurück?
Ich fühle mich sehr wohl in dem Team. Es macht mir alles sehr viel Spaß und das Miteinander mit allen Beteiligten ist sehr toll. Jeder gibt sein Bestes und alle ziehen an einem Strang. Es ist wie eine Familie und das macht es einem leicht, hier als Fahrer sein Bestes zu geben. Zudem habe ich zur Saison 2024 meinen Trainer gewechselt und wir haben wirklich tolle Arbeit geleistet. Meist dauert das immer eine gewisse Zeit, bis sich das bezahlt macht. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass alles so gut zusammenkommt und ich über das Jahr hinweg auch immer gesund blieb.

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Welche Ziele haben Sie sich für die Starts bei den UCI-Rundfahrten “Tour of South Bohemia” sowie “Tour of Romania” gesteckt?
Alle meine hochgesteckten Ziele habe ich erreicht, beziehungsweise habe ich zufriedenstellend absolviert. Natürlich möchte ich für die letzten beiden anstehenden Rundfahrten mein Niveau halten und auf Etappen mit meinem Profil wieder schauen, was die Beine sagen. Viel mehr freue ich mich jedoch, meine Teamkollegen zu unterstützen, denn das macht unser Team aus. Jeder ist für den anderen da und gibt sein Bestes.

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Stark in den Bergen. Stiehl

Mit Ihren 24 Jahren gehören Sie noch zur Kategorie der jungen Fahrer. Viele trauen Ihnen den nächsten Schritt zu, sprich den Aufstieg in ein World-Tour-Team. Fühlen Sie sich persönlich ebenfalls bereit?
Bereit fühle ich mich definitiv, allerdings gehört mehr dazu, als nur bereit zu sein. Ich fühle mich physisch gewappnet und fände es toll, eine Chance zum Ergreifen zu bekommen. Der Trend, immer jüngere Fahrer zu verpflichten, ist leider da, aber man muss mit den Karten spielen, die man bekommt. Mein Feuer brennt zumindest noch stark für diesen Sport und ich fände es toll, den nächsten Schritt zu gehen.

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Das Team Vorarlberg erlebt seine vielleicht beste Saison, mit Sicherheit aber die konstanteste auf hohem Level. Was ist das Geheimnis aus Ihrer Sicht?
Das gesamte Team entwickelt sich auch stetig weiter und versucht, sich in allen Aspekten zu verbessern. Ich bin erst das zweite Jahr dabei, aber alleine in den zwei Jahren habe ich tolle Leute mit viel Engagement und Ehrgeiz kennengelernt. Jeder ist offen für Verbesserungen und steckt viel Herzblut in das Team. In meinen Augen ist das eine sehr gute Basis, ein Team zu führen.

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Die Schlussetappe der Tour of Austria mit Jannis Peter. gepa

Am Samstag steigt das Kriterium in Rankweil. Wie werden Sie das Rennen anlegen?
Es ist, glaube ich, kein Geheimnis, dass mein Fahrerprofil nicht so ganz zu einem Kriterium passt. Allerdings freue ich mich riesig auf das Event und alles drumherum und versuche, meine Teamkollegen, die das perfekt beherrschen, so gut es geht zu unterstützen. Ich freue mich.