Schöne Erinnerungen und neue Ziele

Sport / 04.11.2025 • 14:45 Uhr

Einer der österreichischen U-17-WM-Helden von 2013 steht heute im Tor des FC Hard.

Schwarzach Am 5. November (14.30 Uhr, Sky live) startet Österreichs U17-Nationalmannschaft in Katar mit dem Spiel gegen Saudi Arabien in das WM-Abenteuer. Und das zwölf Jahre nach dem ersten Auftritt bei einer FIFA-Endrunde, wo ebenfalls auf der arabischen Halbinsel (Abu Dhabi) gespielt wurde. Trainer heute wie damals ist Hermann Stadler (64). Allein die Namen der Spieler haben sich verändert. Und dieses Mal fehlt ein Talent aus dem Ländle.

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2013 waren noch zwei Namen auf der ÖFB-Liste gestanden. Weil aber Raphael Mathis verletzungsbedingt ausfiel, war Lucas Bundschuh der einzige Ländle-Kicker im Aufgebot. Als Torhüter musste er allerdings dem heutigen Salzburg- bzw. ÖFB-Keeper Alexander Schlager den Vortritt lassen. Die Tage während der WM sind für den heute 29-Jährigen dennoch unvergessen.

Lucas Bundschuh
Lucas Bundschuh im WM-Outfit von 2013. VN
Lucas Bundschuh
Tischtennis sorgte während der WM für Abwechslung. VN

Drei Wochen war das Team zusammen, Zimmerkollege von Bundschuh war Lukas Tursch, der in der Saison 2015/16 auch für die Austria Lustenau spielte. “Mit ihm habe ich noch ab und zu Kontakt”, erzählt Bundschuh – und ergänzt: “Die Erinnerungen sind zwar nicht ständig präsent, aber ich bin schon stolz. Als Vorarlberger war es ja nicht immer einfach.”

Der Kennelbacher Lucas Bundschuh trifft mit dem U-17-Nationalteam Österreichs bei der WM-Endrunde u. a. auf Argentinien. Foto: ÖFB
Erster Gegner von Bundschuh und Co bei der WM war Argentinien. ÖFB
Zwei Vorarlberger bei der WM: Lucas Bundschuh (l.) mit VFV-Präsident Horst Lumper und ÖFB-Teamchef Hermann Stadler (r.). Foto: ÖFB
Zwei Vorarlberger bei der WM: Lucas Bundschuh (links) mit Ex-VFV-Präsident Horst Lumper und ÖFB-Teamchef Hermann Stadler (rechts). ÖFB

Und so kam es, dass die Einberufungen in den nächsten Altersklassen (U18, U19) weniger wurden und am Ende die Basis für eine weitere Zusammenarbeit fehlte. “Ich wollte immer mit Leistung überzeugen”, sagt der Kennelbacher, der damals im Nachwuchs des SC Freiburg als Torhüter eine Super-Ausbildung genoss und mit den Breisgauern als Mitglied der U19-Mannschaft den DFB-Pokalsieg (8:7 i. E. gegen Schalke) 2014 feiern durfte.

Marco Grüll ist eine heiße Aktie im Team von Spitzenreiter Ried. gepa
Bundschuh als Dornbirn-Torhüter im Duell mit dem Ex-Rieder und jetzigen Bremen-Legionär Marco Grüll. gepa

Heute, zwölf Jahre nach dem WM-Abenteuer in der Wüste, hat er seine Profi-Tormann-Handschuhe zur Seite gelegt und stellt in der VOL.AT-Eliteliga beim FC Hard seinen Mann. Und schlüpft als “rechte Hand” von Coach Herbert Sutter (39) schon mal in die Rolle eines Trainers. Nicht ganz ohne Hintergedanken. Denn Bundschuh, der beruflich seit nunmehr sechs Jahren bei Gebrüder Weiß im Außendienst tätig ist, hat Gefallen daran gefunden, sein Wissen und seine Erfahrungen weiterzugeben. Die B-Lizenz für Tormanntrainer hat er bereits abgeschlossen, der B-Schein für Mannschaft steht auf seiner “To-do”-Liste und dann will er auch noch die A-Lizenz für Torhüter absolvieren. “Ich möchte den Weg weitergehen”, sagt er. Dem Fußball will er also unbedingt erhalten bleiben.

Schöne Erinnerungen und neue Ziele
Von der Fußballakademie . . .
Wechselt ins Profilager: Goalie Lucas Bundschuh. Foto: verein
. . . es zum SC Freiburg . . .
Fußball
. . . und danach zum 1. FC Sonthofen.

“Ich habe sehr viel erleben dürfen, positiv wie negativ”, blickt er trotz seiner Jugend zurück. Er, der im Nachwuchs schon einmal im Feld gespielt hat, ist mit sich im Reinen, auch wenn es nach der WM-Teilnahme nicht mit der ganz großen Karriere geklappt hat. Mit dem FC Dornbirn hat er 68 Spiele in der zweithöchsten Liga unter dem heutigen Austria-Lustenau-Trainer Markus Mader absolviert. “Darauf kann ich schon stolz sein”, sagt er. Denn nach seinem Weggang von Freiburg dauerte es doch einige Zeit, ehe er beim 1. FC Sonthofen im Erwachsenenbereich Fuß fassen durfte. In Memmingen sowie bei der WSG Wattens war das Vertrauen zuvor nicht ganz so groß gewesen.

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Beim FC Dornbirn über drei Saisonen eine fixe Größe: Lucas Bundschuh. gepa

Wenn nun seine Nachfolger in der U17-Altersklasse vor der ersten WM-Bewährung stehen, so traut er ihnen den Aufstieg in die Zwischenrunde zu. Denn nach dem Nachwuchs der Saudis wartet noch jener aus Mali und Neuseeland. Die Top Zwei der Gruppe steigen auf. “Diese Gruppe ist machbar”, ist sich Bundschuh sicher.