Ein untypischer Selbstfaller

Sport / 09.11.2025 • 16:37 Uhr

Altach mit erkennbarer Leistungssteigerung. Doch in Linz setzte es die fünfte Saisonniederlage.

Linz Für Altach geht es in der Tabelle weiter nach unten. Beim 0:1 in Linz hatte nur der LASK Grund zum Jubeln. Die Gastgeber jubelten über ihren fünften Sieg in Folge ohne Gegentreffer. Dabei hatten die Rheindörfler die Partie offen gehalten. Doch der Negativtrend konnte eben nicht gestoppt werden.

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Der bittere Augenblick, als der Ball vom Oberschenkel von Yalcin ins eigene Tor sprang. gepa

Altach startete mit den beiden Youngsters Filip Milojevic und Erkin Yalcin in der Startformation. War es für Ersteren das zweite Mal in der Startelf, so durfte Yalcin zum dritten Mal in seinem 13. BL-Spiel von Beginn an ran. Dass beide nach nur zehn Sekunden bei einem Abwehrversuch mit den Köpfen zusammenstießen, war nicht eingeplant. Unabhängig von dem kleinen Missgeschick war es ein flotter Auftakt beider Teams, weil Altach sehr mutig auftrat und die Heimischen gleich das Heft in die Hand nahmen. Von Abtasten also keine Spur, beide Teams suchten gleich den schnellen Weg zum Tor.

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Pechvogel Erkin Yalcin. gepa

Doch einerseits verhinderte der Pfosten nach einem überlegten Abschluss von Bähre (18.) den Führungstreffer für Altach, andererseits überstanden die Vorarlberger zwei kritische Szenen mit einer Zech-Abwehr (15.) mit angelegtem Arm sowie einem Bähre-Tackling (17.) im Strafraum ohne Schaden. Davor hatte sich schon SCRA-Goalie Dejan Stojanovic bei einem Schuss von Usor mit einer Fußabwehr ausgezeichnet. Altach? Da bugsierte Mustapha schon nach sechs Minuten das Leder über die Linie, doch ein Abseits von Koller verhinderte die Anerkennung des Treffers.

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LASK-Torhüter Jungwirth ist schon überspielt, doch Mustapha kommt zu spät. gepa

Admiral Bundesliga

13. Spieltag

LASK Linz vs SCR Altach 1:0 (1:0)

Linz, Raiffeisen Arena, 10.105 Zuschauer, SR Alain Sadikovski (W)

Tor: 30. 1:0 Yalcin (Eigentor)

Gelbe Karte: 60. Yalcin (Altach/Foulspiel)

LASK Linz (3-4-3) Jungwirth – Cissé, Tomich, Andrade – Jörgensen (72. Flecker), Bogarde, Horvath, Bello – Usor (86. Entrup), Danek (64. Lang), Adeniran (72. Kalajdzic)

SCR Altach (3-4-1-2) Stojanovic – Milojevic, Zech, Koller – Yalcin, Massombo (89. Lukas Gugganig), Bähre, Ouédraogo – Greil (83. Gorgon) – Mustapha (72. Fetahu), Diawara (83. Hrstic)

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Filip Milojevic lieferte sich heiße Duelle mit Samuel Adeniran. gepa

Schon die Anfangsminuten zeigten, dass Altach die Lehren aus der GAK-Pleite nicht nur gezogen hat, sondern vielmehr auch eine ganz andere Körpersprache an den Tag legte. Zudem stimmte die taktische Ordnung. Bis nach einer halben Stunde ein kurioses Eigentor von Yalcin Altachs Ausgangslage erschwerte. Nach einem Danek-Eckball war es Cissé, der am höchsten stieg. Doch wieder stemmte sich Stojanovic mit einer tollen Reaktion gegen einen Gegentreffer. Der abprallende Ball fand den Linzer Bogarde, dessen Torschussversuch misslang, doch Yalcin beförderte das Leder unglücklich über die Linie. “Es sind Millisekunden, ich musste zum Ball”, erklärte Yalcin nach dem Spiel. Es war das zweite Eigentor der SCRA-Elf – nach Srdjan Hrstic in Graz – in Folge.

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Benedikt Zech im Duell mit Moses Usor. gepa

Kein Nachlassen

Der LASK ist seit der Rückkehr von Didi Kühbauer als Trainer nun schon zehn Halbzeiten ohne Gegentor. Auch weil Altach im letzten Drittel das entscheidende Quäntchen Glück fehlte. Das hinderte die Ingolitsch-Elf nicht daran, auch nach Seitenwechsel den Spielaufbau der Gastgeber sehr früh zu stören. Das zeigte schon früh Wirkung, denn nach frühem Ballgewinn und Foul an Bähre kam man zu einem Freistoß knapp an der Strafraumgrenze (51.). Ein Fall für Patrick Greil, der zuletzt in Graz getroffen hatte. Der 29-Jährige versuchte es dieses Mal mit viel Gefühl Richtung langes Eck, doch der Ball strich knapp am Pfosten vorbei.

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LASK-Stürmer Sasa Kalajdzic. gepa

Doch der Schuss war weit mehr als nur eine „Eintagsfliege“ Denn die Altacher übernahmen die Initiative, hielten nicht nur den Ball in ihren Reihen, sondern drangen dank schöner Spielverlagerungen immer wieder gefährlich in den Linzer Strafraum ein. Davon zeugte auch die Ballbesitzstatistik von 61:39-Prozent zugunsten von Altach nach gut einer Stunde. Allein in Sachen Torabschluss blieben die Stürmer aus dem Ländle stumpf. Auf der Gegenseite prüfte der bullige Adeniran einmal mehr Stojanovic, der jedoch aufmerksam war und den Schuss parierte (65.).

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Mohamed Ouédraogo. gepa

Unstimmigkeiten zwischen Jörgensen und Usor sowie Goalie Jungwirth brachten zum Start der Endphase Altachs Ouédraogo fast noch in Schussposition. Doch das Linzer Trio klärte mit viel Glück. (70.). Eine Szene, die die Offensivpower der Vorarlberger verpuffen ließ. Denn der LASK setzte sich nun in der Altacher Hälfte fest. Und es war wieder Stojanovic, der nach einem Kalajdzic-Kopfball mit einer Fußabwehr Schlimmeres verhinderte. Auf der Gegenseite versuchte es Gorgon (89.) mit einem Weitschuss, scheiterte aber an Jungwirth. Zuvor war der Kopfball von Hrstic zu schwach ausgefallen (87.). Aus vorbei, Altach prolongierte die Negativserie, ist nun schon sieben Ligaspiele ohne Sieg.