Der Lustenauer Harald Grabher koordiniert Caritas-Hilfen in Mosambik

VN / 04.04.2019 • 09:00 Uhr
Der Lustenauer Harald Grabher koordiniert Caritas-Hilfen in Mosambik
Harald Grabher hilft vor Ort in dem südostafrikanischen Land. Caritas

Wasser, Nahrung und Medikamente für Überschwemmungsopfer.

lustenau Der Lustenauer ­Harald Grabher koordiniert momentan für die Caritas Vorarlberg in der Krisenregion in Mosambik die Nothilfe. Ein Wirbelsturm und die folgenden Überschwemmungen haben eine riesige Spur der Verwüstung hinterlassen. Es gilt, als erster Schritt die Menschen mit dem Notwendigsten zu versorgen: mit Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten.

„Die Menschen hier haben alles, wirklich gar alles verloren: Ihre Häuser sind zerstört und auch alles, was drinnen war. Es gibt keine Matratzen mehr, auf denen sie schlafen könnten, keine Kochutensilien, ganz zu schweigen von der Ernte, die zu 90 Prozent zerstört ist“, berichtet Harald Grabher aus Mosambik.

Der Lustenauer ist ein erfahrener Krisenhelfer.
Der Lustenauer ist ein erfahrener Krisenhelfer.

Die Region um die Missionsstation Barada, mit der die Helfer eng zusammenarbeiten, war beispielsweise zehn Tage lang von der Umwelt völlig abgeschnitten, weil die Straßen zerstört waren. Die 600 Menschen hatten kein Trinkwasser und kaum zu essen. Dennoch haben sie bereits damit begonnen, die Gesundheitsstation sowie die Schule mit den vorhandenen Ressourcen notdürftig wieder aufzubauen, berichtet Grabher. Es wurden schon wieder Patienten behandelt und auch der Unterricht wurde wieder aufgenommen, obwohl Hunger und Durst an der Tagesordnung waren. Vorübergehend wurde über das „world food program“ die Notversorgung gesichert, inzwischen ist die Region auch über das Meer erreichbar.

Das Team macht sich auf den Weg nach Mosambik.
Das Team macht sich auf den Weg nach Mosambik.

Harald Grabher hat sehr viel Erfahrung in der Auslandshilfe und war unter anderem in Pakistan und in Äthiopien in der Nothilfe nach Naturkatastrophen tätig. „Das Ausmaß der Zerstörung war hier enorm“, zieht er Vergleiche zu seinen bisherigen Einsätzen.

„Die Menschen hier haben alles verloren, ihre Häuser und alles darinnen sind zerstört!“

Harald Grabher, Caritas Vorarlber

Obwohl der Caritas-Mitarbeiter klar nach Abläufen und professionell handelt, haben solche Einsätze immer auch eine emotionale Komponente. „Man hat zwar eine professionelle Rolle inne, dennoch ist jeder Einsatz auf seine eigene Art herausfordernd. Jedes menschliche Leid berührt auch persönlich, zur Gewohnheit wird das nie.“ Nach der Nothilfe ist für die betroffenen Menschen auch Unterstützung beim Wiederaufbau ihres Landes erforderlich. „Mosambik braucht zumindest bis zum Einbringen der nächsten Ernte unsere direkte Hilfe, zumal die betroffene Region eine der ‚Kornkammern‘ des Landes war.“