Schüsse in Bregenz: Vorfall nun vor Gericht

VN / 08.02.2024 • 15:35 Uhr
Gegen den ersten Angeklagten wurde am Donnerstag am Landesgericht Feldkirch verhandelt. <span class="copyright">Eckert</span>
Gegen den ersten Angeklagten wurde am Donnerstag am Landesgericht Feldkirch verhandelt. Eckert

Angeklagter Nummer eins muss sich in Feldkirch wegen einer Reihe von Delikten verantworten.

Feldkirch Ende August 2023 feuerten drei Männer in Bregenz an einem Sonntag um sechs Uhr morgens mehrere Schüsse ab. Das Motiv war zunächst unklar. Ein Großaufgebot an Polizei inklusive Cobra und Schneller Interventionsgruppe (SIG) kam zum Einsatz. Straßensperren, Großfahndung, Verfolgungsjagd, Drohnen – alles wurde eingesetzt, um die drei Tatverdächtigen zu fassen.

Ein Großaufgebot der Polizei beteiligte sich im August an der Fahndung nach den Tatverdächtigen. <span class="copyright">vlach</span>
Ein Großaufgebot der Polizei beteiligte sich im August an der Fahndung nach den Tatverdächtigen. vlach

Einer der Männer, ein 33-jähriger Arbeiter, muss sich heute Nachmittag vor Gericht wegen mehrerer Delikte verantworten. Einer der Tatverdächtigen, Ali D., wird mit europäischem Haftbefehl gesucht. Ein Zeuge sitzt im Gefängnis. Dieser kann ebenso befragt werden wie die damals involvierten Polizisten. Insgesamt sind fünf Zeugen geladen. Verteidiger Astrid Nagel betont, dass ihr Mandant stark durch Drogen beeinflusst gewesen sei.

Rechtsanwältin Astrid Nagel: "Mein Mandant stand stark unter Drogen." <span class="copyright">Eckert</span>
Rechtsanwältin Astrid Nagel: "Mein Mandant stand stark unter Drogen." Eckert

Falsche Polizei

Die Fahnder vermuten den Hintergrund der Schussabgabe im Drogenmilieu. Dem heute vor Gericht Angeklagten wird unter anderem die Abgabe von Schüssen auf eine Wohnungs- und eine weitere Eingangstüre als Sachbeschädigung vorgeworfen. Zudem soll der Mann gemeinsam mit Komplizen ein Opfer in Bregenz aufgesucht und brutal an dessen Türe gehämmert haben. Als die Männer „Kriminalpolizei“ schrien und sich somit als „Beamte“ ausgaben, soll der Bewohner die Türe geöffnet haben.

„Die Täter hielten dem Opfer sofort die Faustfeuerwaffe vor, drängten es in die Wohnung und wollten den Aufenthaltsort einer bestimmten für sie wichtigen Person wissen“, so die Anklage. Von einer Waffe habe er nichts gewusst, hält der Angeklagte entgegen. Es habe keine Pistole gegeben, sein Kollege habe definitiv keine Waffe in der Hand gehabt.

Wilde Verfolgungsjagd

Erst gegen Abend konnte man den heute Angeklagten ausfindig machen. Eine wilde Verfolgungsjagd zog sich durch das Vorkloster, ehe er festgenommen wurde. Ein Polizeibeamter habe sich nur durch einen Sprung zur Seite vor dem, auf ihn mit rund 100 km/h zurasenden Fahrzeug retten können. Die Polizei gab Warnschüsse ab, schlussendlich wurde der Angeklagte festgenommen. Verteidigerin Astrid Nagel vertritt den 33-Jährigen. Sie ist überzeugt, dass ihrem Mandanten einige Punkte zu Unrecht vorgeworfen werden. Der Prozess ist für mehrere Stunden anberaumt.

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