Wallner zur Cannabis-Freigabe in Deutschland: “Wurden nicht gefragt”

Markus Wallner betont die Grundhaltung der Republik und des Landes: “Bei uns gibt’s keine Freigabe.”
Bregenz Landeshauptmann Markus Wallner (56) ist über die nun rechtskräftige Freigabe von Cannabis unter bestimmten Auflagen in Deutschland alles andere als erfreut. “Für uns als Nachbarn ist das eine schlechte Entwicklung. Wir haben da eine klare Grundhaltung: Wir sind gegen diese Maßnahme. Nach Konsultationen mit Polizei und Ärzten fühle ich mich darin auch bestätigt”, äußerte sich Wallner gegenüber den Vorarlberger Nachrichten.

“Sie befinden sich auf einem Irrweg”
Von Ärzten sei er über die steigende Gefährlichkeit von Cannabis informiert worden. “Es ist bekannt, dass der THC-Gehalt sich in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert hat. Mediziner berichten in diesem Zusammenhang von immer mehr Psychosen besonders bei jungen Menschen”, fühlt sich der Landeshauptmann in seiner kompromisslosen Haltung bestärkt. Und legt in Richtung deutsche Nachbarn nach: “Sie befinden sich auf einem Irrweg. Wir wurden vor der Umsetzung der Cannabis-Freigabe gar nicht gefragt. Als Nachbarn hätte man sich das erwarten können.”

Thema bei Bodenseekonferenz
Mit der Landespolizeidirektion hat Wallner bereits Kontakt aufgenommen. “Es wird verstärkte Kontrollen im Grenzbereich geben. Schon jetzt gehen ja immer mehr Drogenlenker der Exekutive ins Netz. Wir müssen solchen Entwicklungen entgegentreten.” Aktivitäten der Polizei seien zwar grundsätzlich Bundessache, “aber natürlich kann ich als Landeshauptmann schon auf besondere Sicherheitsbedürfnisse hinweisen”.

Wallner will das Thema auch bei der internationalen Bodenseekonferenz auf der Tagesordnung sehen. “Wir wissen ja, dass Bayern gegen die Cannabis-Freigabe war. Wir müssen auf dieser Ebene erörtern, wie wir mit dieser Situation umgehen.”
Die Argumente der Befürworter einer Cannabis-Freigabe, die von einer Kontrolle von THC-Gehalt und Konsum sprechen, will der Landeshauptmann nicht teilen. “All das muss man erst einmal beweisen. Und ich frage mich schon: Wie soll man das nun alles kontrollieren können?”