Deswegen stoßen die Lehrer einen Hilferuf aus

VN / 13.05.2024 • 17:48 Uhr
lehrer werbung 2024
Auch mit großflächigen Plakaten wird überall im Land nach Lehrern gesucht. Für das kommende Schuljahr zeichnet sich trotzdem ein Personalmangel ab. VN/Steurer

Personalsituation fürs kommende Jahr scheint dramatisch. 130 Lehrkräfte fehlen

Bregenz Dass in Vorarlberg akuter Lehrermangel herrscht, ist an und für sich nichts neues. Immer wieder machen die Lehrervertreter auf die missliche Situation aufmerksam. Auch im Zusammenhang mit dem kommenden Schuljahr stoßen die Pädagogen einen Hilfeschrei aus. Willi Witzemann, Pflichtschullehrervertreter: Auf 349 offene Stellen, davon allein 194 an den Volksschulen, gibt es nur 220 Bewerbungen. Da muss man sich fragen: Wie sollen die Kolleginnen und Kollegen das bewerkstelligen.”

Höchste Eisenbahn

Einmal mehr ist für Witzemann klar: “Es ist höchste Eisenbahn, dass die langjährigen Forderungen der Personalvertretung endlich gehört und umgesetzt werden.” Der Forderungskatalog der Pädagogenvertreter ist mannigfaltig. Unter anderem fordern sie ein Jobticket für alle Pflichtschullehrer im Herbst 2024. Das ist gleichzusetzen mit dem Klimaticket für die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel. Weiters wünschen sich die LehrerInnenvertreter attraktive Arbeitsmodelle. Diese fokussieren sich vor allem auf die Genehmigung von Karenzierungen und Sabbaticals.

“Fünf nach Zwölf”

Auf der Wunschliste stehen darüber hinaus der Ausbau der Supportsysteme, welche Coaching, Supervision sowie Mobbingberatung für LehrerInnen und Schüler inkludieren. Schließlich fordern die Lehrervertretung auch den Ausbau der Assistenzkräfte für die Ganztagsbetreuung. “Es ist bereits fünf nach 12” steht in der Aussendung der Lehrerschaft.

Deswegen stoßen die Lehrer einen Hilferuf aus
Willil Witzemann ist Vertreter der Pflichtschullehrer in Vorarlberg. Er macht auf den Personalmangel aufmerksam. VN/Rhomberg

Als eines der Probleme sehen Witzemann und Kollegen die attraktive Nachbarschaft in der Schweiz und in Liechtenstein an. Weil dort die Verdienstmöglichkeiten besser sind als in Vorarlberg, entscheiden sich viele Pädagoginnen und Pädagogen für eine Bewerbung in den Nachbarländern.

In der Bildungsdirektion gibt es Bemühungen, neues Lehrerpersonal zu rekrutieren. Im Rahmen der Aktion “Arbeitsplatz Schule” sind eine Reihe von Maßnahmen enthalten, einerseits junge Menschen für den Lehrberuf zu gewinnen, andererseits qualifizierte Quereinsteiger für die Pädagogentätigkeit zu finden.