Happy End für den Wälder Tourismus

VN / 28.11.2024 • 16:24 Uhr
Obmann Gerhard Beer: „Es ist auch im Tourismus wichtig, die Zukunft selbst zu gestalten, sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen.“
Obmann Gerhard Beer: „Es ist auch im Tourismus wichtig, die Zukunft selbst zu gestalten, sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen.“peter strauss

Starker Oktober bescherte der Region drittbestes Nächtigungsergebnis seit 30 Jahren.

Egg Die Stimmung beim Bregenzerwald Tourismus wurde bei der Generalversammlung im Egger Impulszentrum nicht nur durch die tief verschneite Winterlandschaft beflügelt, auch der Bericht von Geschäftsführerin Conny Kriegner war dazu angetan, zuversichtlich ins neue Geschäftsjahr zu gehen und zufrieden auf ein Wechselbad der Gefühle zurückzublicken: Ein über Erwarten starker Oktober hat die Nächtigungsbilanz doch noch herausgerissen und dafür gesorgt, dass das Ergebnis aus dem Berichtsjahr 2022/23 übertroffen wurde. Unter dem Strich ergab dies das drittbeste Nächtigungsergebnis der vergangenen 30 Jahre.

Happy End für den Wälder Tourismus: Geschäftsführerin Conny Kriegner konnte einen erfreulichen Tätigkeitsbericht vorlegen – das Geschäftsjahr 2023/24 brachte das drittbeste Nächtigungsergebnis der vergangenen 30 Jahre.
Geschäftsführerin Conny Kriegner konnte einen erfreulichen Tätigkeitsbericht vorlegen – das Geschäftsjahr 2023/24 brachte das drittbeste Nächtigungsergebnis der vergangenen 30 Jahre.

986.000 Übernachtungen weist die Bilanz für das Winterhalbjahr (November 2023 bis April 2024) und 869.000 für das Sommerhalbjahr (Mai bis Oktober 2024) aus. Das sind insgesamt 1,855 Millionen Nächtigungen und gegenüber dem Vergleichszeit 2022/23 ein Plus von etwas mehr als 4000 Nächtigungen oder 0,23 Prozent.

Happy End für den Wälder Tourismus: Bürgermeister Paul Sutterlüty nützte den Small Talk nach der Generalversammlung die Sorgen von kleinen, vorgelagerten Skigebieten mit Vertretern von „Großen“ (Günter Oberhauser, Warth, und Markus Simma, Damüls) zu diskutieren.
Bürgermeister Paul Sutterlüty (rechts) nützte den Small Talk nach der Generalversammlung die Sorgen von kleinen, vorgelagerten Skigebieten mit Vertretern von „Großen“ (Günter Oberhauser, Warth, und Markus Simma, Damüls) zu diskutieren.

Auf dem richtigen Weg

Für Obmann Gerhard Beer war dieses erfreuliche Nächtigungsergebnis eine Bestätigung dafür, dass Geschäftsführerin Kriegner und ihr Team einmal mehr erfolgreich gearbeitet haben und die zur Verfügung stehenden Mittel gezielt und richtig eingesetzt haben. Dies gelte auch für das Bemühen, die Zwischensaison zu pushen und ein einigermaßen ausgewogenes Verhältnis Sommer/Winter zu erreichen. 110.000 Nächtigungen im Oktober sind ein überzeugender Beweis dafür, dass man diesbezüglich auf dem richtigen Weg ist.

Happy End für den Wälder Tourismus: Christian Schützinger, Geschäftsführer Vorarlberg Tourismus: „Die Zusammenarbeit von Vorarlberg Tourismus und dem Bregenzerwald ist vorbildlich.“
Christian Schützinger, Geschäftsführer Vorarlberg Tourismus: „Die Zusammenarbeit von Vorarlberg Tourismus und dem Bregenzerwald ist vorbildlich.“

Anpassung ein Gebot der Stunde

Was die verfügbaren Mittel betreffe, regte Obmann Beer an, die Zuwendungen des Landes an den Talschaftsverband zu überdenken, denn seit zehn Jahren gab es keine Anpassungen mehr und das Budget für 2024/25 – so wie für 2023/24 bei rund 1,75 Mill. Euro – könne nur durch Auflösung von Rücklagen ausgeglichen gestaltet werden.

Happy End für den Wälder Tourismus: Premiere für Neo-Tourismuslandesrat Marco Tittler. Der Wälder Tourismus-Obmann Gerhard Beer gab ihm ein dringendes Anliegen mit auf den Weg zurück ins Landhaus: Seit 2014 wurden die Förderungen des Landes nicht mehr angepasst.
Premiere für Neo-Tourismuslandesrat Marco Tittler. Der Wälder Tourismus-Obmann Gerhard Beer gab ihm ein dringendes Anliegen mit auf den Weg zurück ins Landhaus: Seit 2014 wurden die Förderungen des Landes nicht mehr angepasst.

Man werde sich das anschauen, versicherte Neo-Tourismuslandesrat Marco Tittler, bat aber gleichzeitig um Verständnis, dass er erst seit ein paar Tagen in diesem Metier zuständig sei und sich deshalb erst einen Überblick verschaffen müsse. Er versicherte der Versammlung, dass ihm der Tourismus vertraut sei, er habe in früheren Funktionen sehr wohl damit zu tun gehabt. Er appellierte, die Sparten nicht auseinander zu dividieren und gemeinsam mit den Menschen und der Natur an einer gedeihlichen Tourismus-Zukunft zu arbeiten.

Nicht die einzige Adresse

LR Tittler war nicht der einzige Besucher, der mit Anliegen der Region konfrontiert wurde. Paul Sutterlüty deponierte bei den Vertretern der großen Skigebiete aus aktuellem Anlass einmal mehr einen altbekannten Wunsch: „Es wäre hilfreich, wenn sich diese großen Skigebiete an der Sicherung vorgelagerter kleiner Skigebiete beteiligen würden“, appellierte er mit Hinblick auf die Turbulenzen im Egger Skigebiet Schetteregg. Kein Einzelfall, denn auch in Andelsbuch kam für die Niedere-Sessellifte – vorläufig – das Aus. Vor Jahren schon für die Bizauer Hirschberglifte und in Alberschwende sind der Großteil der Liftanlagen ebenfalls Geschichte. Grundsätzlich betonte Sutterlüty die Notwendigkeit funktionierender Partnerschaft von Tourismus, Landwirtschaft sowie Gewerbe und Handwerk.

Happy End für den Wälder Tourismus: Regio-Obmann Guido Flatz apostrophierte den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor, von dem auch andere Sparten wie Handwerk und Gewerbe profitieren.
Regio-Obmann Guido Flatz apostrophierte den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor, von dem auch andere Sparten wie Handwerk und Gewerbe profitieren.

Ausdauersport als Chance

Einen Ausblick auf neue Chancen im Tourismus gab Daniel Frei, Geschäftsführer von Skinfit: Anhand von imposanten Entwicklungen bei den Teilnehmerzahlen etwa bei Marathonveranstaltungen (z. B. auch dem Dreiländermarathon) oder Rad-Events regte er an, diesem Geschäftsfeld verstärkt Augenmerk zu schenken und bot seine Partnerschaft – etwa bei der Organisation von Events oder Trainingscamps – an. STP