Egg war wieder echte „Markt“-Gemeinde

Mit dem Märtle a dr Egg feierten viele Besucher Wiedereröffnung des Dorf- & Marktplatzes
Egg Am 1. Jänner 2020 wurde Egg als zwölfte Gemeinde des Landes und als zweite im Bregenzerwald zur Marktgemeinde erhoben. In früheren Zeiten war mit dieser Ernennung das Recht verbunden, in der Gemeinde Märkte abzuhalten („Marktrecht“), heute hat der Titel Marktgemeinde keine rechtliche Bedeutung mehr, es unterstreicht lediglich mit der Bezeichnung, dass die jeweilige Marktgemeinde. „eine Gemeinde ist, der besondere Bedeutung zufolge ihrer geografischen Lage und ihres wirtschaftlichen Gepräges zukommt“. Im § 13 des Vorarlberger Gemeindegesetzes ist es in diesem Sinne formuliert: Gemeinden, die wegen ihrer Einwohnerzahl oder sonst für einen über das Gemeindegebiet hinausgehenden Bereich eine besondere Bedeutung besitzen, kann die Landesregierung durch Verordnung das Recht zur Führung der Bezeichnung „Marktgemeinde“ verleihen.

Freude war von kurzer Dauer
Wie dem auch sei – Egg freute sich darüber, dass die Gemeinde vor fünf Jahren zur Marktgemeinde erhoben wurde und war bestrebt, verstärkt als „Markt“-Gemeinde aufzutreten. Die Freude war von kurzer Dauer, denn nach wenigen Wochen kam Corona und als sich die Lage endlich wieder normalisierte, kam Egg der Marktplatz abhanden – er wurde zur Großbaustelle für die Umgestaltung des Zentrums.

Punktgenau wieder verfügbar
Umso größer war die Freude in Egg, dass es die Handwerker schafften, den Platz punktgenau zum Patrozinium St. Nikolaus so weit fertigzustellen, dass mit dem “Märtle a dr Egg” Wiedereröffnung gefeiert werden konnte.

Kaiserwetter trug wesentlich zum zahlreichen Besuch und einer großartigen Stimmung bei. Der Markt auf dem neuen Dorfplatz als Treffpunkt, ein Ort der Begegnung und der Kommunikation, eine Nachrichtenbörse wie in der guten alten Zeit.

Mittendrin ein sichtlich gutgelaunter Bürgermeister Paul Sutterlüty, der die Gelegenheit nützte, mit Eggerinnen und Eggern in lockerer Atmosphäre ins Gespräch zu kommen, steht Egg doch nicht nur vor einem großen Jubiläum, sondern vor großen Herausforderungen (Stichworte Ortsumfahrung, Skigebiet Schetteregg, weitere Zentrumsgestaltung, Wohnbau usw.) die nur in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung gelöst werden können.

Stichwort Zusammenarbeit mit der Bevölkerung: Auf diese konnten sich Bürgermeister Sutterlüty und die Gemeinde bei der Organisation des Märktles voll verlassen. Die Pfarre leitete den Festtag mit dem Patroziniumsgottesdienst – mitgestaltet vom Kirchenchor Großdorf – ein, und organisierte auch den Nikolausbesuch in der Kirche sowie den Klosohock Kaffee und Kuchen in der Arche. Egger Volksschulkinder sowie Kunsthandwerkerinnen und -handwerker boten auf dem Märktle ihre Kostbarkeiten feil. Darunter auch echte Raritäten wie die 5-Sterne-Vogelhäuschen von Roman Jochum oder die originellen Wälder Pötschle von Anja Schneider.

Egger Vereine (Musik, Rotes Kreuz usw.) und die Bäuerinnen sorgten für die Marktbewirtung, der Familienverband Egg & Großdorf organisierte ein Kinderprogramm, bei dem auch Tone’s Kinderseilbahn auf die Kids wartete.

Bestens bewährt hat sich auch die Bühne vor dem Posthus, wo die Tanz-Kids von Tanzeck unter der Leitung von Karin Meusburger und das Show-Team von Sanne Barelds ihr Können zeigten. Ensembles der Musikschule Bregenzerwald sorgten für musikalische Einlagen.

Die Organisatoren hatten nicht nur mit dem Angebot an den Ständen und mit dem Rahmenprogramm für angenehme Atmosphäre gesorgt, sondern auch einiges in wärmende Schwedenöfen oder weiße (Papier-)Tischdecken samt weihnachtlicher Deko investiert. STP




