Weilerfeste mit großer Nachhaltigkeit

VN / 18.12.2024 • 13:10 Uhr
Doris Fisar und Alois Metzler mit dem Transparent der überaus erfolgreichen Sennerei Andelsbuch., einem der 83 Betriebe und Institutionen, die sich im Rahmen der Weilerfest-Serie den zahlreichen Besuchern präsentierte. STP
Doris Fisar und Alois Metzler mit dem Transparent der Sennerei Andelsbuch, einem der 83 Betriebe und Institutionen, die sich im Rahmen der Weilerfest-Serie den zahlreichen Besuchern präsentierte. STP

Andelsbucher Veranstaltungsserie „mitanand werken & wirken“ wirkt positiv nach – eine Bilanz.

Andelsbuch „Wenn sich jetzt andere Gemeinden und Regionen für dieses Konzept interessieren, dann ist das für uns die beste Bestätigung, dass wir vieles richtig gemacht haben“, ziehen Alois Mätzler und Doris Fisar von der Agentur mprove zufrieden Bilanz über ein Projekt, das unter ihrer Federführung und in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsausschuss und dessen Obmann Manfred Scalet in den vergangenen Jahren unter dem Motto „mitanand werken & wirken“ organisiert wurde.

Weilerfeste mit großer Nachhaltigkeit: Manche der Firmen – wie Dr’ Holzbauer – hatten ihre Werkhallen in Festhallen umgestaltet, wo es neben Informationen auch Gelegenheit zum Austausch gab.
Manche der Firmen – wie Dr’ Holzbauer – hatten ihre Werkhallen in Festhallen umgestaltet, wo es neben Informationen auch Gelegenheit zum Austausch gab.

Dahinter steckt Lebensqualität

„Wir wollten“, so Doris Fisar, „die Bedeutung einer funktionierenden Wirtschaft in Andelsbuch aufzeigen. Betriebe sind ein wichtiges Rückgrat unserer Gemeinde. Sie fördern die lokale Wirtschaft und tragen zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit bei. Durch lokale Wertschöpfungsketten wird unsere regionale Identität im Wald gestärkt.

Weilerfeste mit großer Nachhaltigkeit: Andelsbucher Schulkinder waren stark in die Aktion eingebunden und durften gleich zwei Schulen vorstellen: die Containerschule und ein Jahr später ihre neue Schule.
Andelsbucher Schulkinder waren stark in die Aktion eingebunden und durften gleich zwei Schulen vorstellen: die Containerschule und ein Jahr später ihre neue Schule.

Deshalb ging die Aktion weit über eine reine Präsentation der Betriebe hinaus und hatte Tiefgang. „Vielen“, so Alois Mätzler, „war gar nicht richtig bewusst, wie viele Betriebe in Andelsbuch angesiedelt sind und wie viele Berufe von diesen Arbeitgebern angeboten werden.“ Dieses Angebot an Arbeitsplätzen in der Wohngemeinde habe weitreichende und nachhaltige Auswirkungen: „Der Arbeitsplatz in der Nähe reduziert beispielsweise das Pendeln und damit Verkehr, er bringt aber noch viel mehr Vorteile. In einer Zeit, in der Fachkräftemangel, Klimawandel, Bürokratisierung und Digitalisierung die Arbeitswelt dominieren, wird die regionale Kreislaufwirtschaft auch am Arbeitsmarkt immer wichtiger: Regionale Arbeits- und Ausbildungsplätze, Stressreduktion, Umweltschonung und soziales Miteinander. Die enge Verbindung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer fördert ein starkes Gemeinschaftsgefühl und sorgt für hohe Identifikation mit dem Arbeitsplatz. Und ein ganz wichtiger Nebeneffekt: Mittags gemeinsam mit der Familie essen können – das ist einfach Lebensqualität“, fasst es Mätzler zusammen.

Weilerfeste mit großer Nachhaltigkeit: Lehrlinge waren – so wie bei Elektro Willi – in die Präsentation der Betriebe stark eingebunden. Den Jugendlichen aufzuzeigen, welche Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten in Andelsbuch geboten wird, war ein zentrales Thema für diese Aktion.
Lehrlinge waren – so wie bei Elektro Willi – in die Präsentation der Betriebe stark eingebunden. Den Jugendlichen aufzuzeigen, welche Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten in Andelsbuch geboten wird, war ein zentrales Thema für diese Aktion.

Wie alles begann

„mitanand werken & wirken“ wurde nach den Gemeindewahlen 2015 entwickelt: Das neu geformte Team des Wirtschaftsausschusses traf sich nicht mehr im Sitzungssaal, sondern in Betrieben und war verbunden mit Betriebsführung und Hintergrundinformationen. „Dies wollten wir nicht nur Ausschussmitgliedern, sondern der gesamten Bevölkerung zugänglich machen – die Idee der Weilerfeste war geboren“, rekapituliert Mätzler die Entstehung des Projekts.

Weilerfeste mit großer Nachhaltigkeit: Bürgermeister Bernhard Kleber durfte stolz auf seine Betriebe und den Zusammenhalt in den sechs „Weilern“ sein.
Bürgermeister Bernhard Kleber durfte stolz auf seine Betriebe und den Zusammenhalt in den sechs „Weilern“ sein.

Informativ und übersichtlich

„Uns war klar, dass wir ein Konzept entwickeln mussten, das den Festbesuchern genügend Zeit einräumt, sich in den Betrieben auch ausreichend zu informieren“, erläutert Mätzler das Projekt, bei dem auch Geselligkeit nicht zu kurz kommen sollte.

Weilerfeste mit großer Nachhaltigkeit: Ausschuss-Obmann Manfred Scalet (Mitte) konnte auch über Ausbau-Pläne beim Traditionsbetrieb Künz BackHandwerk – in vierter Generation von Dominik und Michael geführt – informieren.
Ausschuss-Obmann Manfred Scalet (Mitte) konnte auch über Ausbau-Pläne beim Traditionsbetrieb Künz BackHandwerk – in vierter Generation von Dominik und Michael geführt – informieren.

Die Gemeinde wurde in sechs Weiler mit jeweils zwölf bis 16 Betrieben aufgeteilt und jedes Jahr wurde in einem Weiler ein Fest organisiert. Die Gesamtzahl war beeindruckend: 83 Betriebe, in denen 250 Berufe angeboten werden und 977 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Weilerfeste mit großer Nachhaltigkeit: Manche der Firmen – wie Dr’ Holzbauer – hatten ihre Werkhallen in Festhallen umgestaltet, wo es neben Informationen auch Gelegenheit zum Austausch gab.
Manche der Firmen – wie Dr’ Holzbauer – hatten ihre Werkhallen in Festhallen umgestaltet, wo es neben Informationen auch Gelegenheit zum Austausch gab.

Auch waren Schulkinder immer beteiligt. Sie erstellten jeweils ein Quizspiel, führten Interviews, beschäftigten sich an ihrem „Nachhaltigkeits- und Demokratie-Freitag” mit dem Thema regional arbeiten, malten Bilder oder verkleideten sich passend zu den jeweiligen Berufen.

Weilerfeste mit großer Nachhaltigkeit: Einheitlich gestaltete Informationstafeln sind keine Eintagsfliegen, sie wurden vielmehr aufgearbeitet und sind in Form von Berufsblättern wichtige Hilfestellung für die Berufswahl.
Einheitlich gestaltete Informationstafeln sind keine Eintagsfliegen, sie wurden vielmehr aufgearbeitet und sind in Form von Berufsblättern wichtige Hilfestellung für die Berufswahl.

Nachhaltigkeit gesichert

Die aufwendige Aktion ist keine “Eintagsfliege”, sondern nachhaltig ausgelegt: Nach Abschluss der Veranstaltungsserie entstand eine eigene Infomappe „Berufe in Andelsbuch“. Diese Mappe liegt im Gemeindeamt, in der Schule, in der Bücherei usw. auf und ist ein wertvoller Behelf für die Berufsorientierungspädagogik.  STP

Weilerfeste mit großer Nachhaltigkeit: Natürlich durfte bei den Weilerfesten auch die Geselligkeit und der Austausch in lockerer Atmosphäre nicht zu kurz kommen. Bei einem gemütlichen Hock konnten die gewonnenen Eindrücke verarbeitet und in direkten Gesprächen mit Firmenchefs und Mitarbeitern vertieft werden.
Natürlich durfte bei den Weilerfesten auch die Geselligkeit und der Austausch in lockerer Atmosphäre nicht zu kurz kommen. Bei einem gemütlichen Hock konnten die gewonnenen Eindrücke verarbeitet und in direkten Gesprächen mit Firmenchefs und Mitarbeitern vertieft werden.