Berghaus machte Skiwoche zum Traum

Fünfte Klassen des Egger Gymnasiums „erwischten“ dazu auch ideales Wetter
Egg Schulskiwochen sind seit langem ein „Problemkind“ für Schulen und Schulbehörde, denn die Teilnehmerzahlen an diesem Projekt sind seit vielen Jahren rückläufig, zuletzt war man im Fachinspektorat für Bewegungserziehung und Sport in der Bildungsdirektion schon zufrieden, dass sich diese Zahl der Schulskiwochen-Teilnehmer bei etwa 5500 eingependelt hat.

Land steuert dagegen
Erst dieser Tage wurde in der Steiermark die Forderung nach verpflichtender Schulskiwoche laut. Soweit will man im Ländle nicht gehen, trotzdem hat das Land Aktivitäten gesetzt, um mit Förderungen die Durchführung von Schulskiwochen zu unterstützen. „Die Skiwochen waren und sind für viele Generationen von Schulkindern in Vorarlberg ein besonderes Erlebnis in ihrer Schullaufbahn. Und sie sind ein wichtiger Beitrag, um das Bewusstsein der Jugend für Sport und Bewegung zu stärken“, hieß es vom Land schon vor Jahren.

Vielschichtige Gründe
Der finanzielle Aspekt ist jedoch nur einer der Gründe für den Rückgang der Schulskiwochen. Das alljährliche „Zittern“, ob denn auch genügend Schnee liegt, sorgt dafür, dass Schulskiwochen in tieferen Lagen aufgegeben werden (müssen). Und dann ist da noch der Umstand, dass viele Schülerinnen und Schüler mangels Ausrüstung gar nicht mehr skifahren oder snowboarden. Alternativprogramme wie Rodeln, Schneeschuhwandern udgl. erfordern seitens der Lehrerinnen und Lehrer hohen organisatorischen Aufwand und gehen wohl auch am Sinn der „Ski“-Woche vorbei, und dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zur alternativen – preisgünstigeren – Landwoche.

Für BORG Egg kein Thema
Eine solche Überlegung ficht das Egger Gymnasium nicht an, dort steht die Schulskiwoche seit der Schulgründung vor mehr als 50 Jahren außer Diskussion: „Seit dem ersten Schuljahr Ende der 1960er Jahre“, so Direktor Ariel Lang, „war und ist die Skiwoche ein Fixpunkt an unserer Schule“. Mehr als fünf Jahrzehnte lang fand diese am Golm statt, „dann bekamen wir 2023 die Möglichkeit, ins neu eröffnete Berghaus in Schröcken zu wechseln“. Ein Glücksfall für die Schule, denn so kann man in der Region bleiben und hat im größten Skigebiet Österreichs auch noch moderne Infrastruktur in einem besonderen Haus zur Verfügung, freut sich auch Sportlehrerin Helga Vögel, die mit sieben Kolleginnen und Kollegen die 78 Schülerinnen und Schüler der drei fünften Klassen betreute. Prächtiges Wetter machte aus der Skiwoche 2025 zudem echte Traumtage.

Viel mehr Anfragen
Dass das BORG seine Schulskiwoche im Berghaus genießen konnte – und auch weiterhin darf – ist eine Ausnahme, denn „wir haben viele Anfragen von anderen Schulen, aber es ist einfach nicht möglich, große Gruppen unterzubringen“, bedauert Berghaus-Chefin Steffi Schwarzmann. Für das BORG Egg habe man im (kleinen) Jännerloch doch eine Lösung gefunden, verrät sie und ergänzt, dass zur gleichen Zeit u. a. auch eine Gruppe einer Firma aus Dänemark und leitende Mitarbeiter eines auch in Vorarlberg tätigen Weltkonzerns zu Gast sind. „Ein Mischung aus Meeting, Teambuilding und Aktivurlaub – dafür bieten wir mit der speziellen Konzeption des Berghauses ideale Voraussetzungen und haben uns dementsprechend einen Namen gemacht. Deshalb werden wir auch entsprechend nachgefragt.“ Dem BORG Egg hält sie nicht nur deshalb die Tür offen, weil sie selbst Absolventin der Schule ist, sondern „weil wir uns als Partner der beiden Höheren Schulen in Egg und Bezau sehen und diese mit der Skiwoche unterstützen wollen. Neben dem BORG ist deshalb auch eine Klasse der Bezauer HAK bei der Skiwoche bei uns zu Gast.“ STP

