Lehrlinge auf großer Reise nach Japan

VN / 12.02.2025 • 16:35 Uhr
Christoph Rinderer mit den drei Schülerinnen Kaitleen Zaufl, Heidi Hammerer und Leonie Hämmerle, die an der Japan-Reise teilnehmen werden.
Christoph Rinderer mit den drei Schülerinnen Kaitleen Zaufl, Heidi Hammerer und Leonie Hämmerle, die an der Japan-Reise teilnehmen werden. Carmen Thurnher

Berufsschullehrer Christoph Rinderer plant eine große Reise zur Expo nach Osaka.

Dornbirn Alles begann mit einer Idee und einer E-Mail. Christoph Rinderer, Berufsschullehrer an der LBS Dornbirn 1, hat bereits zwei erfolgreiche Exkursionen mit Lehrlingen zu Weltausstellungen organisiert – 2015 nach Mailand und 2022 nach Dubai. Doch nun will der engagierte Lehrer die Messlatte noch höher legen und im Juli 2025 mit einer Gruppe von über 50 Lehrlingen zur Expo in Osaka reisen.

Idee im Zug geboren

Der erste Impuls kam bereits im Herbst 2022, bei einem Gespräch mit Helmut Döller (Projektleiter des EXPO-Büros der Wirtschaftskammer Österreich). Wenige Monate später, im Juli 2023, traf Rinderer im Railjet von Feldkirch nach St. Anton am Arlberg auf den Wirtschaftsdelegierten Ingomar Lochschmidt. Dieses zufällige Gespräch erwies sich als wertvolle Quelle an Informationen, die den Grundstein für die Reise legten.

Seitdem laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Unterkünfte in Tokio, Kyoto und Osaka sind gebucht und an jedem 7. des Monats, gibt es ein Update für alle Teilnehmer.

Ein vielseitiges Programm

Die Reise beginnt am 7. Juli 2025. Ein Bus bringt die Gruppe zum Flughafen München, von wo aus es über Dubai nach Tokio geht. Dort startet das Abenteuer mit der Erkundung der Megametropole, bevor es mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen weiter nach Kyoto geht. Neben Besichtigungen in Nara und Osaka steht auch ein möglicher Abstecher nach Hiroshima auf dem Programm – ein Ort von historischer Bedeutung, der Atombombenabwurf auf die Stadt jährt sich heuer zum 80. Mal.

Das Highlight der Reise bildet jedoch der Besuch der Expo 2025 in Osaka, die unter dem Motto „Designing Future Society for Our Lives” steht. Die Teilnehmer werden dort nicht nur internationale Innovationen bestaunen, sondern auch den Austria-Pavillon besuchen und erleben, wie Österreich sich auf der Weltbühne präsentiert.

Eine Investition in die Zukunft

Die Kosten für die Reise tragen die Teilnehmer selbst. „Ich habe den Lehrlingen schon 2022 gesagt: Wenn sie vier Euro pro Tag ins Japan-Sparschwein legen, ist die Finanzierung kein Problem”, erklärt Rinderer. Dabei gehe es ihm nicht nur um die Reise selbst, sondern auch um die Erfahrung, auf ein Ziel hinzuarbeiten und es mit Disziplin zu erreichen. Die Gruppe setzt sich aus Lehrlingen verschiedenster Berufe zusammen: Tischler, Maurer, Maler, Lackierer, Bauzeichner etc.

Für Christoph Rinderer ist die Organisation dieser Reise eine Mammutaufgabe – aber eine, die er mit Freude angeht. „Jedes Projekt, das ich umsetze, lässt mich persönlich und professionell wachsen”, sagt er. Seine Motivation ist es, den Lehrlingen eine einmalige Erfahrung zu ermöglichen, die sie für ihr weiteres Leben bereichern wird. „Ich bin lediglich der Impulsgeber. Viele hätten Japan und die Expo Osaka 2025 sonst wohl nie auf ihrem Radar gehabt.”

Die Reise wird keine schulische Veranstaltung sein, da sie in den Ferien stattfindet. Doch die LBS unterstützt das Projekt indirekt, und auch einige Kollegen haben sich angeschlossen. „Manche halten meine Ideen vielleicht für verrückt, aber wenn verrückt bedeutet, dass es außergewöhnlich und besonders ist, dann bin ich das gern“, lacht er.

Am 23. Juli wird die Gruppe nach zwei Wochen wieder zurückkehren. Für die Lehrlinge wird diese Reise mehr sein als nur ein Ausflug. Sie werden mit neuen Erfahrungen, erweitertem Horizont und unvergesslichen Erinnerungen im Gepäck heimkehren. Und für Christoph Rinderer? „Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon”, zitiert er Augustinus. „Unsere Lehrlinge werden in Japan ein neues Kapitel schreiben.” cth