Umfassende Bauarbeiten: Das ändert sich am Bludenzer Bahnhof

ÖBB, Stadt und Land investieren vier Millionen Euro in die Umgebung des Bludenzer Bahnhofs.
Bludenz In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass immer mehr Menschen mit dem Fahrrad oder dem Bus zum Bahnhof Bludenz fahren, um dort in die Züge umzusteigen. Dementsprechend müsse man das Bahnhofsumfeld den veränderten Bedürfnissen anpassen, erklärt ÖBB-Projektleiter Harald Schreyer. Die ÖBB gestaltet daher zusammen mit dem Land Vorarlberg und der Stadt Bludenz den Bahnhofsvorplatz, die Unterführung sowie die Mokrystraße neu.


Vor allem die Fahrradabstellanlagen haben bereits ihre Kapazitätsgrenze erreicht. In Zukunft werde es daher mehr Fahrradabstellplätze geben. Gerade am Bahnhofsvorplatz falle deshalb ein erheblicher Anteil an Parkplätzen weg, informiert Projektleiter Günter Stimpfl. Nach den Umbauarbeiten bleiben 90 Parkplätze übrig, wobei sich dann ein Großteil (circa 80 Parkplätze) an der Mokrystraße befinden wird. Dieser Park-&-Ride-Parkplatz wird kostenlos sein. Demgegenüber stehen insgesamt 280 Fahrradabstellplätze. Damit die Fahrräder nicht nass werden, entsteht auf dem Vorplatz eine 300 Quadratmeter große, begrünte Überdachung. Zur Sicherheit tragen auch die verschließbaren Fahrradboxen bei, von denen 44 Stück aufgestellt werden.


Hellere Unterführung
Die Unterführung wird ebenfalls heller und freundlicher gestaltet. So werden die Vitrinen und Abfahrtsmonitore ausgetauscht sowie die Oberflächen mit einer helleren Farbe versehen. Für eine bessere Orientierung werden die einzelnen Sektoren farblich hervorgehoben, doch zu bunt soll die Unterführung nicht wirken. Mit den Arbeiten beauftragt wurde das Architekturbüro Marte.Marte Architekten. Ebenfalls in der Unterführung wird es 100 Fahrradabstellplätze geben, die mit einem modernen Beleuchtungskonzept hervorgehoben werden. „So kann ich quasi direkt mit dem Fahrrad auf den Bahnsteig fahren“, erklärt Günter Stimpfl.


Arbeiten bei laufendem Betrieb
Insgesamt investiert die ÖBB am Bludenzer Bahnhof knapp vier Millionen Euro, wobei 25 Prozent das Land Vorarlberg und weitere 25 Prozent die Stadt Bludenz beisteuern. Während der Umbauarbeiten, die bis Dezember dauern werden, wird es für die Radfahrer leichte Einschränkungen geben, denn sie können während der Bauarbeiten am Bahnhofsvorplatz nur an der Mokrystraße ihr Fahrrad abstellen. Herausfordernd ist, dass die Arbeiten während des laufenden Betriebs durchgeführt werden. „Wir wollen die Arbeiten so reibungslos wie möglich abwickeln“, betont der Pressesprecher der ÖBB, Christoph Gasser-Mair. Um den Betrieb am Bahnhof so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, sind wiederkehrend auch Nachtarbeiten erforderlich. Zeitweise ist auch mit geänderten Wegeleitungen zu rechnen, die entsprechend beschildert werden.


Sowohl am Bahnhofsvorplatz als auch an der Mokrystraße soll eine Begegnungszone entstehen, in der alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind. Diese soll nicht nur für mehr Aufenthaltsqualität sorgen, sondern auch die Geschwindigkeit der Autofahrer reduzieren. Zudem werden vier Bäume gepflanzt – zwei vor und zwei hinter dem Bahnhof.


Bürgermeister Simon Tschann bittet um Verständnis. Ihm ist bewusst, dass diese Baustelle für Unmut bei den Fahrgästen sorgen kann, doch betont er, dass das Projekt für Bludenz enorm wichtig sei. „Nach drei Jahren kommen wir endlich ins Tun“, freut sich Tschann. Auch Landesstatthalter Christof Bitschi freut sich, dass endlich etwas in der Nähe seiner Heimat, dem Brandnertal, getan wird. Es müssen nicht immer die großen Projekte sein, die angepackt werden – auch die vielen kleinen Projekte machen einen Unterschied.


Die Fakten in Zahlen
280 überdachte Fahrradstellflächen, davon 44 Fahrradboxen
21 überdachte Parkmöglichkeiten für Mopeds und Motorräder
2 Begegnungszonen
90 PKW-Parkplätze
5 Taxistandflächen
