Vorarlbergs Lifte kommen ins Ski-Museum

Christian Lingenhöle bereitet in Damüls eine interessante Sonderausstellung vor.
Damüls Déjà Vu im Damülser FIS-Skimuseum – und das nicht ganz freiwillig, denn die beiden Sonderausstellungen „100 Jahre Kästle“ und „Ortlieb und Ortlieb“ hätten eigentlich schon im Sommer 2024 auslaufen sollen und geplant war, sie gegen die Präsentation der Nachwuchs-Asse Victoria Olivier, Johannes Greber, Johannes Pölz und Moritz Zudrell, die bei der Junioren-WM erfolgreich waren, zu tauschen. Das Projekt scheiterte daran, dass der Museumschef selbst ein Verletzungsopfer wurde. „Tut mir leid, ich war mit Operation und Reha mit mir selbst beschäftigt, eine Sonderausstellung zu organisieren ist sich deshalb leider nicht mehr ausgegangen“, bedauert Christian Lingenhöle gegenüber der VN-Heimat.

Ein ganz wichtiges Thema
Jetzt hat er diese Probleme überwunden und geht mit vollem Elan an eine neue Aufgabe heran: „Ortlieb & Ortlieb zeigen wir noch bis zum Ende der Wintersaison 2024/25, Kästle ist auch noch im Sommer zu sehen, aber inzwischen haben die Vorbereitungen für eine neue Sonderausstellung begonnen“, verrät der Wahl-Damülser aus Bregenz, der sich einem ganz wichtigen Thema des Wintertourismus‘ widmet: „Wir dokumentieren die Geschichte der Lifte und Bahnen.“

Wieder mit Christof Thöny
Mit „Wir“ meint Lingenhöle das Team des Museums und den Historiker Christof Thöny, der schon in der Vergangenheit mehrere Ausstellungen in Damüls und auch in Warth als Kurator fachkundig begleitet hat. „Christof ist dabei, das Konzept der Ausstellung zu erstellen und ,gräbt‘ dafür in den Archiven nach interessantem Material. Sobald das Konzept steht, machen wir uns in Damüls an die Arbeit“, so Lingenhöle.

Auch so „nicht langweilig“
Im Museum ist es derweil keineswegs „langweilig“, denn für die Dauerausstellung – sie ist wie gewohnt Dienstag und Freitag jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet – hat der umtriebige Museumsgründer einige interessante Exponate „aufgetrieben“: „Es wird besonders unsere Urlaubsgäste aus der süddeutschen Nachbarschaft interessieren, dass wir eine Serie von Skimodellen aus den 1960er-Jahren gefunden haben. Darunter den Sohler-Ski aus Wangen, der damals als der schnellste Ski der Welt galt. Auch den Vöstra können wir zeigen – es war der Vorläufer der heutigen Marke Völkl.“

Es begann am Bödele
„Aufstiegshilfen“ für Skifahrer waren im übertragenen Sinne zuerst Felle, die Tourengeher an den Laufflächen anbrachten und mit eigenem Krafteinsatz beim Aufstieg Hilfe waren.
1907 entwickelten die Dornbirner Ingenieure Hugo Rhomberg und Alfred Rüsch am Bödele einen Schlittenlift. Bis zu sechs Personen konnten in diesem Schlitten, der an einem 70 Meter langen Hanfseil den Hang hochgezogen wurde, Platz nehmen. Ein Jahr später wurde das gleiche System bei der legendären Lankschanze installiert. Im Schlitten wurden jetzt Skispringer auf einer Länge von 125 Meter in die Höhe befördert. Eine Förderleistung von 40 Personen pro Stunde ermöglichte eine raschere Abwicklung der Sprungkonkurrenz. Anlässlich der Weltcup-Abfahrt der Damen wurde diese Konstruktion, die als erster „Skilift“ Mitteleuropas gilt, 1987 nachgebaut und den staunenden Gästen gezeigt.

„Richtiger“ Schlepplift 1940
Der erste Schlepplift nach heutigem Verständnis ging 1937 in Zürs in Betrieb, er war aber noch nicht wirklich ausgereift. Drei Jahre später eine weiterentwickelte Version: Doppelmayr baute den ersten Umlaufschlepplift mit Doppelbügel und setzte damit auch einen Markstein der Entwicklung zum heutigen Weltunternehmen. Das und vieles mehr wird ab Winter 25/26 in einer Sonderausstellung im Damülser Skimuseum dokumentiert. STP
