Fasnatspaß im Thaler Jubiläums-Zirkus

Seit 30 Jahren wird der Höhepunkt der fünften Jahreszeit in Thal ganz speziell zelebriert
Sulzberg Während die Narren am Fasnatsonntag landauf, landab zu Umzügen ausschwärmen, lassen die Thaler ihren Saal aus allen Nähten platzen. Zirkus ist seit 30 Jahren zum Höhepunkt der fünften Jahreszeit angesagt und wer nicht frühzeitig erscheint, muss mit einem Stehplatz im Foyer vorliebnehmen und das Geschehen auf der Bühne bei offener Saaltür aus der Distanz verfolgen.

Ein ganzes Dorf im Einsatz
„Zirkus Krone“ am Fasnatsonntag, das bedeutet Ausnahmezustand – schon Wochen zuvor, denn zum einen müssen sich die Akteure – angefangen vom Moderatorenteam Markus Vögel und Petra Hämmerle über die Kindergarten- und Schulkinder bis zu den Schlussworten der legendären Thusnelda („Bussi – Tussi“) – auf ihre Auftritte vorbereiten und fleißig proben, zum anderen muss der Thalsaal auf das Motto – der Berg und das Thal – „gestylt“ werden.

Zum 30-Jahr-Jubiläum hat man sich heuer besonders viel angetan und die Bühne in eine Gebirgslandschaft verwandelt – Kabinenseilbahn und Berghütte samt Gästeterrasse, auf der auch das Grenzdorfsextett aufspielte, inklusive. Herzstück der Kulissen: eine Kabinenseilbahn, die auch tatsächlich funktionierte.

Humorvoll und auch lehrreich
Zwei Stunden lang wurde das Publikum köstlich unterhalten – humorvoll und lehrreich führten Markus und Petra durch das Programm, durch das sich nach dem Motto „Ein Berg und das Thal“ wie ein roter Faden die Bemühungen um die Erstbesteigung eines schwierigen Berges zog. Die große Motivation dabei: die Erstbesteiger dürfen dem Berg den Namen geben.

Dabei erinnerte das Alpinistenduo u. a. an ein vorchristliches Vorbild – Moses. Der habe bei der Rückkehr vom am Berg Sinai stolz verkündet, dass „er den da oben auf zehn Gebote heruntergehandelt habe“. Einziger Wermutstropfen: „Ehebruch ist leider drin geblieben . . .“

Nicht die einzige Weisheit, die die beiden zum Besten gaben. So wussten sie etwa auch, dass der Dorfladen 30 Jahre schwarze Zahlen geschrieben habe – und deshalb sei es dort jetzt dunkel geworden. Haben sie gewusst, dass die Vertreibung aus dem Paradies einen veganen Hintergrund hatte? Adam und Eva sind wegen eines Apfels hinausgeflogen – und nicht wegen eines Landjägers. Dass der bekannteste chinesische Bergsteiger Hing am Hang heißt, wurde von den beiden ebenso verraten wie die beliebteste Grabstein-Inschrift für einen Mathematiker: damit hat er nicht gerechnet.

Die beiden, die für ihre langjährige Moderatorentätigkeit im Zirkus geehrt wurden, hatten aber nicht nur lockere Sprüche auf Lager, sie hatten auch das Vergnügen, tolle Akteure anzukünden.
Von Kindi-Zwergen bis Thusnelda
Weil Künstler aus dem eigenen Dorf nicht genügten, hatte Petra und Markus auch das Prinzenpaar Christoph II. und Maria V. vom hohen Sulzberg eingeladen, die gleich auch ihr Gefolge und die Garde mitbrachten.
Nachdem es sich der adelige Besuch bei der Ochsen-Hütte gemütlich gemacht hatte, ging es Schlag auf Schlag: die Kindergartenkinder traten auf und nach ihrem Zwergentanz war die Garde an der Reihe. Noch einmal das Prinzenpaar und dann die Musik „Auf dem Weg zu meinem Dirndl“. Einem flotten Schuhplattler der Kinder ließ die Musik ihr nächstes Stück folgen, ehe der Bergdoktor Lucas seine Praxis öffnete. Dem Alpentanz der Garde-Konkurrenz ließ das Grenzdorfsextett Gstanzl folgen und Norman und Mimi versuchten sich mit einer Skidemo. Beim Jodeldiplom ließ Tobias alle Prüflinge gnadenlos durchfallen. Mit der MMXL-Gruppe ging es ins Finale und bevor die Sierra-Madre-trunkene Bergtaufe begann, hatte Thusnelda das Schlusswort. STP








