18-Jähriger drohte der Polizei mit Bombe

Feldkirch Am 18.Dezember vergangenen Jahres langte auf dem Account der vol.at-Redaktion eine beunruhigende Nachricht ein. Ein User schrieb von seinem Instagram-Account aus: „Ich werfe morgen boombe auf polzie statzion“.

Prozess in Feldkirch

„Zugegebener Weise fehlerbehaftet“, räumt Staatsanwältin Karin Dragosits bei der Verhandlung am Landesgericht Feldkirch in ihrem Plädoyer ein. Nichtsdestotrotz handelt es sich dabei um eine gefährliche Drohung mit dem Tod. Niemand kann im Vorhinein sagen, ob solche Äußerungen ernst zu nehmen sind oder nicht. Im Zweifel muss man es und so wurde der Urheber der Mitteilung ermittelt. Die Spezialeinheit Cobra rückte aus. Die Mutter und die Familie waren schockiert, als plötzlich die Truppe vor der Tür stand. Noch heute ist die Mutter geprägt von dem Eindruck. „Es kommt alles wieder hoch“, sagt sie.

Der 18-Jährige, der nur zu 50 Prozent arbeitsfähig ist, war damals verzweifelt. Er spricht gut Deutsch, doch vor drei Monaten verlor er seine Arbeit. Schreibt man dort bei den Tests „Fünfer“, so erzählt zumindest der Jugendliche, fliege man aus dem Projekt raus. Den Frust versuchte er mit Alkohol zu ertränken. Alles ging damals den Bach runter. Im Rausch schrieb er dann die Drohung, dass er der Polizei Wolfurt auf den Leib rücken werde. Und zwar mit einer Bombe. Er leide unter Depressionen, habe damals weder ein noch aus gewusst. Konkretes Motiv, warum er die Bombe gerade den Wolfurtern androhte, hatte er keines.

Ausnahmesituation

Richter Dietmar Nußbaumer erkennt, dass der junge Mann damals in einer psychischen Ausnahmesituation war. Bislang hat sich die Familie noch keine psychologische Hilfe gesucht. Doch nun wird sie Post vom Verein Neustart bekommen, dann wird die angeordnete Bewährungshilfe und auch die psychologische Betreuung des jungen Mannes starten. Das Strafverfahren gegen den bislang Unbescholtenen wird vorläufig unter Festsetzung einer Probezeit eingestellt.