Warum Stallehr so lebenswert ist

VN / 14.04.2025 • 10:25 Uhr
Stallehr
Markus Luger hat die Amtsgeschäfte seines Neffen übernommen und ist neuer Bürgermeister von Stallehr. Bilder: VN/JUN

Markus Luger ist neuer Bürgermeister von Stallehr und stark mit dem Dorf verbunden. Das Dorf mit nicht einmal 300 Einwohnern ist laut WIFO-Index die lebenswerteste Gemeinde Vorarlbergs. Was Stallehr so lebenswert macht, wissen Bürgermeister und Einwohner.

Stallehr Stallehr hat einen neuen Bürgermeister bekommen. Markus Luger übernimmt die Amtsgeschäfte von seinem Neffen Matthias Luger, der aus beruflichen Gründen als Bürgermeister zurückgetreten ist. Seit dem 4. April ist der 57-Jährige im Amt. Es sei schwer gewesen, jemanden für dieses Amt zu finden. Zwar hätten sich ein paar Kandidaten herauskristallisiert, doch keiner von ihnen wollte das Bürgermeisteramt übernehmen. Die Gemeinde ist mit nicht einmal 300 Einwohnern klein, die Aufgaben und die Verantwortung sind hingegen groß. Erfahrungen bringt Markus Luger bereits mit – war er doch jahrelang Gemeindevertreter. Viele Themen sind ihm bereits bekannt, auch weil sein Vorgänger Matthias Luger mit der Gemeindevertretung immer eine offene Kommunikation pflegte.

Der Bingser Markus Luger wohnt seit 1996 in Stallehr und ist in der Gemeinde stark verwurzelt. So ist er unter anderem im Vorstand der Harmoniemusik Stallehr-Bings-Radin. „Ich bin mit dem Vereinsgeschehen stark verbunden“, sagt er. Generell hat Stallehr für seine Größe viele Vereine und daher spielt sich das Dorfleben überwiegend in den Vereinen ab. Das ist eines der Dinge, die der Diplomingenieur an seiner Gemeinde besonders schätzt.

Stallehr
Einen Nahversorger hat Stallehr nicht, dafür ein Brotlädile.

Begrünte Ortseinfahrt

Das neue Feuerwehrhaus Bings-Stallehr konnte heuer fertiggestellt werden. Auch die Erneuerung der Wasserversorgung, der Beleuchtung und des Spielplatzes hat Matthias Luger noch während seiner Amtszeit umgesetzt. Was steht also noch an? „Wir wollen noch die Begrünung bei der Ortseinfahrt machen“, verkündet Markus Luger.

Des Weiteren versucht Markus Luger, „das Budget im Griff zu halten“ und Rücklagen aufzubauen. Die Finanzen der Gemeinde Stallehr seien jedoch „nicht so schlecht“, da viele Projekte in Kooperation mit der Stadt Bludenz umgesetzt werden. So nutzt zum Beispiel Stallehr den Bildungscampus Zwergenvilla in Bings mit.

Stallehr
Das Gasthaus in der Pension Alfenz soll reaktiviert werden.

Was in Stallehr fehlt, ist ein Gasthaus. „Ein Gasthaus ist in einer kleinen Gemeinde wichtig“, weiß Markus Luger. Stallehr hatte sogar einmal ein Gasthaus, doch dieses ist schon seit mehreren Jahren geschlossen. Doch es gibt Neuigkeiten: Für das Gasthaus, das zur Pension Alfenz gehört, wurde ein Käufer gefunden. Die Gespräche befinden sich aber noch im Anfangsstadium. „Wir hoffen, dass das Gasthaus wieder reaktiviert wird.“

Stadtnah und trotzdem ruhig

Zuletzt wurde Stallehr als die lebenswerteste Gemeinde Vorarlbergs ausgezeichnet. Doch was macht Stallehr so lebenswert? Bürgermeister Markus Luger hat eine plausible Antwort darauf: die Lage. „Wir sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut angebunden.“ Auch der Anschluss an die S16 und in weiterer Folge an die Autobahn sei ein Vorteil. Man sei direkt im Montafon und im Klostertal und in fünf Minuten mit dem Auto in Bludenz. Man wohnt also stadtnah und trotzdem ruhig, da Stallehr keine Durchzugsstraße und daher wenig Verkehr hat. Einen Nahversorger gibt es hier nicht, nur ein Brotlädile. Eine Abwanderung erlebt die kleine Gemeinde nicht – im Gegenteil. Es ist ein leichter Zuzug, gerade bei Jungfamilien, erkennbar.

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Erich Bitschnau udn Hannes Dreier leben gerne in Stallehr.

Hannes Dreier und Erich Bitschnau wohnen gerne in Stallehr. „Wir haben keine Durchzugsstraße, aber eine Autobahnauf- und -abfahrt sowie gute Busverbindungen“, sagt Erich Bitschnau. Und Hannes Dreier bestätigt: „Die öffentliche Anbindung ist sehr gut. Wir haben kurze Wege nach Bludenz und leben trotzdem ruhig hier.“

Sascha Walch, Obmann der Harmoniemusik Stallehr-Bings-Radin, schätzt an Stallehr, dass das Dorfleben hier noch aktiv gelebt wird. „Jeder kennt jeden. Unsere Kinder können hier noch überall spielen und sich bewegen. Dies bietet ein Gefühl der Sicherheit und des Wohlfühlens. Auch die geografische Lage zu den Arbeitsstellen ist von Stallehr aus ideal.“

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