„Das tun, was Freude bereitet“

VN / 29.04.2025 • 10:15 Uhr
Eliah Sahil Grabherr hat vor, in die nach ihm benannte Firma seines Vaters einzusteigen. HRJ
Eliah Sahil Grabherr hat vor, in die nach ihm benannte Firma seines Vaters einzusteigen. Heidi Rinke-Jarosch

Der 18-jährige Eliah Sahil und die gleichnamige Kosmetiklinie sind eng verbunden.

Bregenz Eliah Sahil Grabherr trägt zwei besondere Vornamen. Zum einen sind sie selten – Eliah ist griechisch, Sahil kommt aus dem Sanskrit. Zum anderen wurde eine Naturkosmetikmarke nach ihm benannt. Und das kam so: Die Geburt von Eliah Sahil am 2. Dezember 2006 hat seinen Vater, den Unternehmer Silvio Perpmer, tief bewegt: „Die Reinheit meines neugeborenen Sohnes hat mich so berührt, dass ich entschied, meine damals kreierte Naturkosmetiklinie unter dem Namen ,Eliah Sahil’ einzuführen.“

Der Waldorfschüler

Der Sohn ist mittlerweile volljährig, schließt im Juli mit der 12. Klasse die Walddorfschule in Wangen (Deutschland) ab und hat vor, in nicht allzu ferner Zukunft in die Firma seines Vaters einzusteigen. „Die Marke Eliah Sahil war immer eng mit meinem Aufwachsen verbunden“, sagt er. „Sie gehört zu meinem Leben.“

„Das tun, was Freude bereitet“: Silvio Perpmer freut sich auf die künftige Zusammenarbeit mit seinem Sohn. HRJ
Silvio Perpmer freut sich auf die künftige Zusammenarbeit mit seinem Sohn. HRJ

Der 18-Jährige wirkt zunächst schüchtern. Im Gespräch jedoch ist er offen und vertritt selbstbewusst seine Meinung. Sein Vater beschreibt ihn als positiven, ausgeglichenen Menschen, der weiß, was er will und was er nicht will. „Und er schaut dazu, dass es allen in seinem Umfeld gut geht“, ergänzt Silvio Perpmer. „Eliah steht mit beiden Beinen fest auf der Erde.“ Das habe auch damit zu tun, dass sein Kind vom anthropologisch orientierten Erziehungsstil im Waldorfkindergarten und in der Waldorfschule profitiert habe. Eliah stimmt dem zu: „Dort wird der Fokus auf Kreativität, Empathie und Respekt vor der Natur gelegt. Die Lehrpersonen beurteilen uns nicht nach Noten, sondern fördern uns ganzheitlich.“

„Das tun, was Freude bereitet“: Das Etikett für dieses Naturkosmetikprodukt hat der 18-Jährige kreiert. HRJ
Das Etikett für dieses Naturkosmetikprodukt hat der 18-Jährige kreiert. HRJ

Den genauen Zeitpunkt seines Einstiegs in Vaters Naturkosmetikunternehmen weiß Eliah noch nicht. Momentan büffelt er für den Mittleren Schulabschluss. Dann steht die Einberufung zum Bundesheer an. Eliah wählt den Zivildienst. Mit Waffen will er nichts zu tun haben.

„Das tun, was Freude bereitet“: Eliah am Etikettiergerät. Der Junior kennt sich längst im Familienbetrieb aus. HRJ
Eliah am Etikettiergerät. Der Junior kennt sich längst im Familienbetrieb aus. HRJ

„Danach werde ich reisen. Nach Thailand“, sagt er. „Ich werde dort eine Ayurveda-Ausbildung machen, aber auch anderes lernen. Massagetechniken, zum Beispiel.“ Schließlich plant er nicht nur, in der Firma Eliah Sahil mitzuarbeiten, sondern auch im Yoga-Retreat „Home of Silence“, das sein Vater in Griechenland betreibt. 

Wissen aneignen

Silvio Perpmer freut sich auf die künftige Zusammenarbeit mit seinem Sohn. Bevor es jedoch so weit ist, möchte der Junior noch viel Neues lernen, sich Wissen aneignen. Erste Erfahrungen hat Eliah bereits im Kindesalter gesammelt: „Ich war zehn oder elf Jahre alt, als mich mein Vater zum ersten Mal auf eine Messe mitnahm und ich somit seine Kunden kennenlernte.“

„Das tun, was Freude bereitet“: Eliah Sahil Grabherr ist ein junger Mann, der weiß was er will und was er nicht will. HRJ
Eliah Sahil Grabherr ist ein junger Mann, der weiß was er will und was er nicht will. HRJ

Außerdem hat Eliah drei verschiedene Praktika durchlaufen: „Das war in der Waldorfschule in der 9., 10. und 11. Klasse Pflicht“, erklärt der junge Mann. Sein erstes Praktikum absolvierte er auf einer Landwirtschaft in Spanien, das zweite im Unternehmen Styx Naturcosmetic in Niederösterreich, das letzte im Waldorfkindergarten in Bregenz.

Viele Möglichkeiten

Wo siehst du dich, sagen wir, im Jahr 2030, Eliah? „Da gibt es viele Möglichkeiten“, meint er und lacht. „Vielleicht arbeite ich hier in Bregenz. Vielleicht vertrete ich eine unserer Firmen im Ausland. Ich werde jedenfalls das machen, was mir Freude bereitet. Allerdings lebe ich im Jetzt und schaue, was auf mich zukommt. Und das nehme ich an.“ Die Mitmenschen seiner Generation regt er an, es ihm gleichzutun: „Sollte jemand zu dir sagen, du schaffst das nicht, dann hör nicht darauf, sondern zeige Mut und probiere es aus.“ Das, betont er, macht zufrieden und glücklich. Glücklich fühle er sich übrigens auch, „wenn ich morgens aufwache und feststelle, dass es mir gut geht.“

ZUR PERSON

ELIAH SAHIL GRABHERR
GEBOREN 2. Dezember 2006
WOHNORT Bregenz
BILDUNGSEWEG Waldorfschule (Abschlussklasse), Ferialpraktika
FREIZEIT Fitnesstraining, Basketball, Treffen mit Kollegen
FAMILIE Mutter Vanessa Grabherr, Vater Silvio Perpmer