Nächtigungsmillion nur knapp verfehlt

In der Winter-Saison 2024/25 verzeichnete der Bregenzerwald 996.293 Übernachtungen
Egg Das war knapp – gerade mal 3707 Übernachtungen fehlten in den Wälder Gemeinden auf die magische Millionen-Grenze. So wurde es mit 996.293 „nur“ die viertbeste Saison in der Geschichte. Erfolgreicher schnitt der Bregenzerwald Tourismus nur in den Saisonen 2015/16 mit dem bisherigen Rekordergebnis von 1,034 Millionen Übernachtungen sowie 2017/18 und 2018/19 (jeweils 1,023 Millionen) ab.

Vielversprechender Saisonstart
Eine Analyse der Nächtigungszahlen zeitigt ein zwiespältiges Bild: In der ersten Hälfte (November 2024 bis Jänner 2025) deutete alles auf einen Rekordwinter hin – gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023/24 gab es eine Steigerung um fast 30.000 Übernachtungen und die Aussicht auf eine lange Saison (Ostern erst am 20. April) ließ einen Nächtigungsrekord erwarten.

Allerdings wurde schon zu Jahresanfang deutlich, dass es eine außergewöhnlich schneearme Saison werden sollte – und so wurde die lange Saison zum Bumerang, der „Winter“ war in tieferen Regionen früh beendet, Liftbetrieb war bald nur noch in den hochalpinen Regionen möglich und die Lust auf Winterurlaub schwand angesichts des frühen Frühlings „am Land“ zudem.

Den Widrigkeiten zum Trotz
Schon zur Saisonhälfte begannen die Schneeprobleme und das Februar-Ergebnis machte aus dem bisherigen Plus der ersten Saisonhälfte ein Minus. Erwartungsgemäß vergrößerte sich dieser Nächtigungsrückgang im März (Osterurlaube heuer im April) weiter. Das konnte ein Plus von 22.000 Nächtigungen gegenüber April 2024 am Saisonende auch nicht mehr ausgleichen.

Immerhin: gegenüber der Saison 2023/24 stand ein Plus von rund 8500 Nächtigungen, das entspricht knapp einem Prozent. Nicht nur deshalb darf der Wälder Tourismus positiv bilanzieren, denn insgesamt wurde den Widrigkeiten (zum Schneemangel kamen auch noch andere Probleme – Stichworte Ukraine- oder Finanzkrise hinzu) erfolgreich getrotzt.
Regionale Unterschiede
Im Detail zeigt sich freilich, dass dies von Gemeinde zu Gemeinde recht unterschiedlich gelang. Die großen Gewinner waren – wenig überraschend – Warth und Schröcken mit einer Steigerung von rund 13.000 bzw. 4000 Nächtigungen. Auch für Sulzberg und Egg gab es Zuwächse von mehr als 2000 Übernachtungen.

Die empfindlichsten Einbußen verzeichnete Riefensberg, wo in der Nächtigungsstatistik gegenüber 2023/24 mehr als 5500 Übernachtungen fehlen. Dass es in Au und Schoppernau jeweils gut 3000 Nächtigungen waren, erklärt sich durch zwei Gründe: zum einen stellten die Seilbahnen Diedamskopf den Betrieb für umfangreiche Revisionsarbeiten schon Mitte März ein und zum anderen beendeten in Au drei große Hotels (Krone, Adler und Post) die Saison ebenfalls frühzeitig um millionenschwere Umbau- und Modernisierungsarbeiten zu starten.
Zwischen den beiden „Zwillingen“ Warth-Schröcken und Au-Schoppernau lag der dritte Tourismusverbund Damüls-Mellau mit dem Saisonergebnis etwa in der Mitte: Mellau verbuchte Einbußen von etwas mehr als 3000 Übernachtungen, etwa die Hälfte – knapp 1600 – waren es in Damüls, das mit mehr als 200.000 Nächtigungen (21 Prozent) nach wie vor unangefochten nächtigungsstärkste Gemeinde im Bregenzerwald bleibt. Ebenso unangefochten auf Platz zwei in diesem Ranking hat sich Warth mit 146.550 Übernachtungen (15 Prozent) behauptet. Auf diese zwei Orte entfielen somit mehr als ein Drittel aller Übernachtungen im Bregenzerwald.
Mehr als 100.000 wurden weiters in Mellau (106.500) und Au (102.700) verzeichnet. Spitzenreiter bei der Auslastung war Reuthe mit 114 Vollbelegstagen vor Warth (84) und Damüls und Schröcken (jeweils 77). STP