Langens Gemeindehaus spielt alle Stückchen

Mit einem Dorffest wurde auch das modernisierte Biomasseheizwerk wiedereröffnet
Langen „Eigentlich hätte ich mir besser ein Zimmer in Langen nehmen sollen . . .“, scherzte ein besonders treuer Gast, der innerhalb von neun Tagen bereits zum fünften Mal nach Langen gekommen war – und in der Tat: es wurde ausgiebig gefeiert und es gab auch Grund dazu, denn zuerst hatten Feuerwehr, Polizei und Rotes Kreuz zu einer Schauübung mit Gaudi-Wettkampf geladen, in der Woche darauf stand Langen im Zeichen einer dreitägigen Veranstaltung zu der das Wiener Konzerthaus unter dem Motto „Zam“ eingeladen hatte und zum Abschluss stellte die Gemeinde das umgebaute und erweiterte Gemeindehaus sowie das modernisierte Biomasseheizwerk vor.

Investition in die Zukunft
Rund drei Millionen Euro hat die Gemeinde für die beiden Projekte in die Hand genommen. „Viel Geld, aber es ist eine Investition in die Zukunft“, gab sich Bürgermeister Josef Kirchmann bei der Eröffnung und Segnung der beiden Projekte bestimmt. Eingeleitet wurde der Festtag mit einem vom Musikverein Langen umrahmten Gottesdienst in der Kirche, anschließend spielte die Thaler Musik auf dem TreffPunkt-Vorplatz zum Frühschoppen auf und die Grümpelmusik besorgte den Ausklang.

Nach dem Motto „wündra ku“
Festgäste hatten Gelegenheit, das komplett umgekrempelte Gemeindehaus und das auf den neuesten Stand der Technik gebrachte Biomasseheizwerk nach dem Motto „wündra ku“ in Augenschein zu nehmen. Und das „Wündra“ lohnte sich, denn aus dem Gemeindehaus wurde ein vielseitiges Infrastruktur-Projekt, das neben der Gemeindeverwaltung künftig auch Ortsvereinen eine Heimstätte bietet. Und groß ist die Freude auch bei den jüngsten Bürgerinnen und Bürgern von Langen – im Untergeschoß ist die Elementarpädagogik untergebracht.

Da juckt es mich direkt wieder
Platz gibt es nun auch für Schützen und Kameradschaftsbund, besonders aber für den Musikverein, der im ausgebauten Dachgeschoss einen Proberaum erhielt, der alle Stückchen spielt. „Bei solchen einzigartigen Möglichkeiten juckt es mich direkt wieder, noch einmal als Kapellmeister den Taktstock zu führen . . .“, brachte es Norbert Sieber, seit 42 Jahren aktiver Musikant, davon 20 Jahre Kapellmeister, auf den Punkt. „Bei solchen Möglichkeiten muss es eine Freude sein, zu musizieren und die Langener Musik ist echt zu beneiden.“ Neben dem Proberaum gibt es auch zusätzliche Infrastruktur: Räume für das Proben kleiner Ensembles, Büro, Archiv, Gemeinschaftsraum usw.

Im Zuge der Baumaßnahmen wurde das Haus auch thermisch saniert und selbstverständlich barrierefrei gemacht.

Heizwerk wurde zukunftsfit
Vor rund zwei Jahrzehnten nahm Langen sein Biomasseheizwerk in Betrieb und hat seither Unmengen von Heizöl eingespart bzw. durch nachwachsenden heimischen Brennstoff ersetzt. Inzwischen kam das Heizwerk nicht nur technisch in die Jahre, durch immer neue Anschlüsse wurde auch die Leistungsfähigkeit längst überfordert.

„Wir haben deshalb nicht nur das Heizwerk auf den neuesten Stand der Technik gebracht, sondern auch die Leistung von bisher 440 auf 740 KW erhöht. Zusätzliche Maßnahmen wie eine optimale Überwachung des Leitungsnetzes oder die Installierung eines 40.000-Liter-Speichers mit 60 cm starker Isolierung ermöglichen einen extrem sparsamen Betrieb des Brenners“, erläutert Bürgermeister Josef Kirchmann und ergänzt, dass Langen damit wohl über die modernste Biomasse-Heizanlage verfüge, die aktuell in Vorarlberg in Betrieb ist. „Wir sind damit auf viele Jahre hinaus absolut zukunftsfit, zumal wir auch bei der Abgasreinigung weit über Vorschriften hinaus Technik installiert haben, die die Umwelt schont.“ STP
