Ersatz für Hohenweiler „Schützensonntag“

Weil Schützen zum Abschied des Neo-Pensionisten Trenti ausrücken, sprangen Fußballer ein.
Hoheneweiler Der „Schützensonntag“, der jahrzehntelang als Dorffest unter den mächtigen Hochstammbäumen in der Wiese des Boch-Hofs („Boche Bündt“) zelebriert wurde und auch dort weiterhin stattfand, als der Bauernhof längst Geschichte und abgerissen war und nur noch die Bäume standen, gehört in Hohenweiler als geselliger Teil einfach zum Fronleichnams-Brauchtum dazu.

Schützen anderweitig tätig
Eine Tradition, die auch – an einem neuen Standort neben dem Fußballplatz – weitergeführt wurde, als auf Boche Bündt die Bäume gerodet wurden, um einer großen Wohnanlage mit rund drei Dutzend Wohnungen und der neuen Bankfiliale Platz zu machen. Nicht die einzige Baustelle in der Gemeinde, denn auch an der Erweiterung des Kindergartens wird derzeit eifrig gewerkt, um den Platzmangel zu beheben. Der neue Festplatz hat sich in den vergangenen Jahren bestens bewährt – doch heuer entfällt der „Schützensonntag“ aus einem gewichtigen Grund: „An diesem Tag rückt die Schützenkompanie zum Dankgottesdienst für unseren langjährigen Seelsorger Trenti nach Hörbranz aus, deshalb können wir den Frühschoppen nicht durchführen“, begründet Schützenchef Franz Josef Berkmann die Absage der Traditionsveranstaltung, zu der „aber im kommenden Jahr wieder wie gewohnt zehn Tage nach Fronleichnam nach Hohenweiler eingeladen wird – versprochen.“

Fixtermin im Schützenkalender
Dieser Frühschoppen, so Berkmann, ist eine der wenigen Möglichkeiten für die Schützen, sich in das gesellschaftliche Leben im Dorf einzubringen und mit der Bevölkerung zu feiern. Und nicht nur mit den Hohenweilerinnen und Hohenweilern, denn auch Gäste aus nah und fern schätzen dieses Fest “wie in der guten alten Zeit” und machen es zum Ziel für einen Sonntagsausflug. So nahm etwa auch der Oldtimer-Verein den Schützensonntag immer wieder zum Anlass für eine Ausfahrt und präsentierte die nostalgischen Karossen den Festbesuchern in Hohenweiler.

Fußballer sprangen in die Bresche
Die Schützen fielen zwar als Veranstalter aus – trotzdem wollte man auf einen Fronleichnams-Frühschoppen nicht ganz verzichten: die Fußballer sprangen kurzerhand in die Bresche, nützten den strahlenden Sommertag und organisierten beim Klubheim ihren Frühschoppen, den sie gleichzeitig mit einer Aktion für die Nachwuchsarbeit verbanden: Das Geld, das wir hier erwirtschaften, fließt in die Nachwuchsförderung, sagen die Vereinsfunktionäre, die ergänzen, dass sich die Jungen deshalb so eifrig einsetzen und nach Kräften mithelfen, den Frühschoppen zu einem Erfolg zu machen. Ehrensache, dass auch der Musikverein seinen Teil zum Frühschoppen beisteuerte und zur Unterhaltung aufspielte.

Und da gibt es noch einen wichtigen Grund, weshalb der “Schützensonntag” heuer nicht am traditionellen Termin zehn Tage nach dem Feiertag stattfinden kann: Dieser Termin ist für ein Camp der Nachwuchsfußballer reserviert, das Festgelände ist deshalb blockiert und gehört den jüngsten Fußballtalenten. STP